sehr schön, man muss schon echt viel Rauschen reduzieren können um sich nicht von Marketing-Chains einwickeln zu lassen. Das Skalierbarkeits-Trilemma ist echt. Jeder kann ein Masternode-System auf Tx/Sec trimmen oder wie du richtig erkannt hast die Gebühren subventionieren bzw. auf den Tokenpreis dumpen (siehe Tron). Langfristig und echt-dezentral kann dies nur mit sehr komplexen kryptographischen Tricks gelöst werden (Codeobfuscation, ZK-Snarks, homomorphische-Verschlüsslung). Die meisten Cryptos enthalten ja gar kein Krypto und Bitcoin enthält nur Merkletrees aber was da noch alles auf Blockchain-Ebene kommt wird vielen Zweiflern endlich die Grundlage entziehen.
Wenn ich das richtig verstanden habe, hat Binance im wesentlichen die Ethereum Blockchain geforkt, die Transaktionskosten gesenkt, von PoW auf PoS umgestellt und betreibt alle relevanten Nodes. Also hat Binance die volle Kontrolle. Kommt das so hin?
Sollte Binance die Ethereum Blockchain gerade attackieren und die Transaktionskosten künstlich in die Höhe treiben, wäre das schon ein starkes Ding. Ich habe keine Ahnung, ob das tatsächlich passiert, aber es wäre ein smarter Schachzug. Hierbei stellen sich mir die Frage, wie du das beurteilst und ob Ethereum das mit Eth2 Sharding adressiert.
Und was deutest du hier genau an?
So viele Fragen! :D
Ja die Binance Smartchain ist im Prinzip dPOS also ähnlich wie Hive nur halt als Service von Binance. Gibt ja noch die Binance Chain.
Hive ist ein ökonomisch gesichertes System (reicht für Freespeech aus), Bitcoin ist ein krypto-ökonomischer Konsensmechnismus. Auf das ökonomische Gleichgewicht kommt durch die Merkletrees nochmal kryptographisches Gewicht auf die richtige Kette. Krypto ist im Zweifel also bei extrem viel Kohle IMMER sicher als Ökonomie/Spieltheorie! Alle haben Atombomben - niemand schmeißt (ökonomisches Gleichgewicht und praktisch sicher), rein physikalisch könnte aber jeder Idiot den Knopf drücken... Krypto könnte garantieren dass das gar nicht geht. Leider ist bewiesen dass Krypto keinen Konsens lösen kann.
Skalierbarkeits-Trilemma sagt ja nur, dass JEDES System wo jeder Teilnehmer den Konsens validiert nur in Transaktionen skaliert, wenn man Einbußen in Dezentralität oder Sicherheit hinnimmt.
Hive, Eos und Co gingen auf viel weniger direkte- und eine fixe Anzahl an Teilnehmern (21) und lagerten auf Delegation aus. Solche Systeme sind Masternode-Systeme, das machen mittlerweile fast alle so (Cardano, Polkadot, Ethereum 2.0, Tendermint, Cosmos, alles eigentlich). Ethereum 2.0 wird 64 Masternodes haben.
So, jetzt musst du bei viel Kohle im Spiel aus einem solchen ökonomischen Masternode-System ein krypto-ökonomisches machen. Hier kommt Sharding ins Spiel. Sharding ist nicht nur das Aufteilen des Konsens, sondern auch die Beteiligung der Delegatoren (es ist auch ein dPOS aber mit aktiver Beteiligung). Die ganzen Delphine mit ihren 32ETH generieren einen Merkleproof und geben der Kette somit Gewicht.
Hier ist neben dem reinen Sharding ziemlich viel Kryptographie involviert. Bitcoin und Ethereum 1.0 haben nur das Feuer (Hashes) und das Rad (Merkletrees) aber jetzt gab es einen Durchbruch in der Kryptographie - einen Beweis dass man fast alles (außer Konsens und Dinge mit komplexen Zuständen) mit Kryptographie lösen kann (Vitalik hat schon 2014 darüber geschrieben). Sehr mächtiger Beweis aber schwer zu verstehen.
Ich habe zwei grundlegende Punkte nun besser verstanden, denke ich.
Lauter wundervolle Analogien, so verstehen es auch Primaten wie ich.
Ich habe außerdem verstanden: Ein ökonomisch gesichertes System hätte also weiterhin eine Daseinsberechtigung, allerdings nur auf einem sehr begrenzten Spielfeld. Das würde dann aber auch bedeuten, dass aktuelle Weiterentwicklungen wie Smart Contracts auf Hive vollkommen absurd sind.
Bzgl. Sharding bin ich noch bei 0. Ich werde den Knochen, den du mir hingeworfen hast, nun ausführlich kauen. Danke für den Hinweis, nun weis ich in welche Richtung ich weiter bohren muss. Besten Dank, Prof. Lauch3d.