Das sehe ich zu einem großen Teil anders!
Es geht ja nicht um eine verpflichtende Ganztagsschule, sondern um das Recht auf Ganztagsbetreuung. Insbesondere für Alleinerziehende dürfte das schon echt hilfreich sein.
Wenn ansonsten nämlich die Wahl zwischen gezwungener Aufgabe der Berufstätigkeit und Vernachlässigung der Kinder steht, ist eine Ganztagsbetreuung doch eine gute Alternative.
Klar brauchen Kinder Aufmerksamkeit und Fürsorge, aber in vielen Fällen ist das bei der Ganztagsbetreuung sogar besser als ohne. Dort bekommen sie zumindest Betreuung bei der Hausaufgabe und regelmäßig Spiele und pädagogische Angebote. Leider können das nicht alle Eltern bieten.
Natürlich sollten Eltern ihre Kinder nicht einfach abschieben, aber die Möglichkeit, die Kinder bis 16 Uhr betreuen zu lassen, kann in vielen Fällen für Eltern und Kinder positiv sein.
Nachtrag: Meine Mutter hilft ehrenamtlich in einer Hausaufgabenbetreuung. Ohne diesem Angebot hätten viele der Kinder überhaupt keine Hilfe bei Hausaufgaben und wären die Zeit vermutlich alleine vor dem Computer oder Fernseher. Und oft liegt das nicht daran, dass die Eltern nicht wollen.
Grundsätzlich stimme ich Dir da zu. Jedoch wie Du bereits z.B. die Alleinerziehenden ansprichst, sollte es doch eigentlich möglich sein, dass diese z.B. nur halbtags arbeiten, ohne dass sie finanzielle Einbußen haben und für die Betreuung unterstützt werden. Der Staat möchte zwar, dass wir viele Kinder bekommen, jedoch unterstützt er kein Familienleben, sondern eben nur, dass man die Kinder dann ganztags außer Haus geben kann, um einer Vollzeittätigkeit nachzugehen. Hier finde ich, dass der Ansatz komplett falsch ist.
Man sollte nicht immer noch weniger Zeit haben und mehr arbeiten, sondern man sollte honoriert werden, dass man für die Zukunft der "Alten" sorgt! Wenn ich mein Kind also nicht den ganzen Tag in irgendwelche Einrichtungen schicken will, sondern mich selbst um es kümmern möchte, werde ich im Endeffekt dafür bestraft! Das ist doch nicht Sinn und Zweck der Sache!