Wann ist der richtige Zeitpunkt, anzufangen? Eine Frage, die mir nicht erst seit gestern im Kopf rumgeistert. Meine Gedanken schwanken zwischen ich bin "größenwahnsinnig" oder "ziemlich mutig". Aber ich habe es getan. Mein Status Quo: Ich habe meinen gut bezahlten Job als Creative Producerin an den Nagel gehängt, und bin dabei den nächsten gut bezahlten Job abzulehnen. Ich weiß: der wäre eine sichere Bank. Meine Miete, mein Urlaub, abends schön essen gehen - alles bezahlt damit. Ein schönes Leben? Ja, vielleicht für andere. In mir sträubt sich gerade alles dagegen. Obwohl auf der einen Seite der Waagschale die Sicherheit liegt, hängt sie verglichen zur anderen Seite weit oben in der Luft. Gegenüber liegt keine Sicherheit, kein Gehalt, keine Struktur, dafür Freiheit. Das wohl gewichtigste Element, das die andere Schale tief nach unten zieht - den dort gibt es genau das nicht.
Freiheit, um das vorneweg klar zu machen, heißt für mich nicht, "nichts tun". Meine persönliche Abneigung, die ich an dieser Stelle klar ausdrücken möchte, ist es, mit Adjektiven wie „wenig zielstrebig“ und „rumhängen“ in Verbindung zu werden. Im Gegenteil. Meine Motivation ist, etwas eigenes auf die Beine zu stellen. From the scratch, wie es so schön heißt. Und ich weiß auch, ich kann das. Ich weiß es besonders dann, wenn ich Sicherheit habe und wenn mich mein Job mal wieder nervt. Dann liege ich abends im Bett und schwelge in Phantasien. „Laura, du könntest es schaffen. Du weißt es doch. Du hast das Zeug dazu.“ Aber ich habe genau dann "keine Zeit" dazu. Ich hatte ja immer einen festen Job.
So und jetzt, tu ich es einfach. Gibt es dafür den richtigen Zeitpunkt? Ich glaube nicht. Einer der ersten Sätze, den ich meiner Mutter letztens am Telefon gesagt habe: „Mama, ich liebe meine Freiheit. Aber bitte erinnere mich genau an meine Worte, wenn ich heulend am Telefon sitze und verzweifelt meine Entscheidung bereue.“ Ich bin darauf vorbereitet, die Zweifel werden kommen. Es ist Teil des Prinzips, vielleicht Teil unseres menschlichen Naturells. Aber das ist okay. Deshalb fange ich an, endlich das zu tun, was ich schon immer machen will. Mutig werden. Und mir einfach zu sagen: wenn du es niemals versuchst, dann wirst du es auch nicht wissen. Und zurück in ein Angestelltenverhältnis kannst du immer noch. Die Frage ist, ob ich es dann noch will.
Um meinen Entwicklungsprozess zu beleuchten, werde ich diesen in den kommenden zwölf Wochen dokumentieren. Ich habe mir in dieser Zeit persönliche Milestones gesetzt, und eine Regel: ich werde so oft es geht, meine Vision aufschreiben und mich in den Status Quo versetzen, den ich mir wünsche*. Ich tue praktisch schon so, als ob es so ist. Eine Maßnahme, die für viele sicher nicht neu ist, aber die es in sich hat. Erst heute morgen habe ich sie im Buch „Napoleon Hill - denke nach und werde reich - die Erfolgsgesetze gelesen“. Ob ich das Buch empfehlen kann, werde ich euch wissen lassen. Viel wichtiger ist mir persönlich, ein umfassendes Bild verschiedener Ansätze und Theorien zu bekommen. Und zugegebenermaßen: es tut gut, es sich vorzustellen. Der eigenen Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
In diesem Sinne bin ich mit der Umsetzung meiner ersten Vorsätze übrigens schon einen Schritt weiter. Ich bin Journalistin mit Leib und Seele und wünsche mir seit Jahren eine eigene Kolumne zu starten. Habe ich damit geschafft. Danke fürs Lesen und dabei sein.
Eure, Laura
*Ich schreibe diesen Vorsatz bewusst nicht als Verpflichtung auf. Ich habe für mich persönlich gemerkt, dass Dinge, die nicht organisch passieren und auf die Agenda „müssen“ für mich nur ein zusätzliches To-Do sind und mich am Ende des Tages eher stressen als voranbringen. Wenn ich mir die Freiheit lasse, die Dinge zu tun, freue ich mich hingegen mehr darauf und sehe sie als Privileg).
Klingt super spannend. Vermutlich sollten wir demnächst mal wieder auf nen Kaffee :-)
Soweit viel Erfolg und schön, wieder was von dir zu lesen!
Danke dir! Freut mich sehr, dass es dir gefällt. Ich halte dich auf dem Laufenden :)