🚘 📷 🚕 Ein Auto das man Badewanne nannte - Ford 17 M P3 🚘

in #deutsch5 years ago (edited)

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Nach dem mein DKW 1000 S einen starken Winter, so was gab es damals, nur knapp überstanden hatte, war dies mein Auto Nr.3. Dem Ford 17 M wurde in Fahrberichten: Die Linie der Vernunft - bescheinigt. Durch Versuche im Windkanal wurde die Karosserie so optimiert, daß man einen cW-Wert von 0,4 erreichte. Das war in den 60-er Jahren ein phantastischer Wert für eine Limousine der Mittelklasse und ein wesentlicher Faktor, daß der 17 M mit 55 PS aus 1500 ccm Hubraum eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 140 Km/h erreichte. Das Auto hatte eine durchgehende Sitzbank vorne. Die Lenkradschaltung, sowie Lenkung, Kupplung und Trommelbremsen funktionierten ohne hydraulische Unterstützung und das erstaunlich leichtgängig. Der Benzinverbrauch lag bei 9 Liter pro 100 km. Das war für die damaligen Verhältnisse ein günstiger Wert, zumal Benzin viel weniger kostete als zur Zeit. Der niedrigste Preis, den ich erinnere, waren 0,38 DM für 1 Liter Benzin (bei Real in Bochum). Das Auto hat einen besonderen Stellenwert in meinem Gedächtnis. Auf der Rückreise von Blanes, Costa Brava, nach Osnabrück fragte meine Frau bei einer Tankpause: „Was ist nun , willst du mich heiraten“? Ich habe ohne lange zu überlegen ja gesagt und es auch 52 Jahre lang nicht bereut. Aber jetzt wieder zum Auto. Nach einigen Jahren und vielen Kilometern passierte beim Reifenwechsel etwas Sonderbares. Das Auto war mit dem Wagenheber aufgebockt und senkte sich plötzlich ab. Der Untergrund war fest und der Wagenheber hatte sich auch nicht verstellt. Daran lag es nicht. Dann sah ich das Malheure. Der Wagenheber war in die durchgerostete Karosserie eingesunken. Damit war nach einigen Jahren und vielen Tausend Kilometern das Aus gekommen.
Das war der Ford 17M P3, unkompliziert, sparsam und nicht reparaturanfällig.
Das Rosten der Karosserie, war bei vielen Fabrikaten verbreitet. Hohlraumversiegelung und Verzinken der Karosserie das kam erst später.

Mein Auto Nr.5 möchte ich noch erwähnen, weil es hervorragende Fahreigenschaften hatte, was aber nie gewürdigt wurde, auch als Oldtimer ist der Fiat 124 S nicht oder kaum in Erscheinung getreten.

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Der Fiat 124 Spezial, zu erkennen an den Doppelscheinwerfern,
war ein spritziges, wendiges Auto, auch wenn man sich erst an die schwergängige Lenkung gewöhnen mußte. Ein Manko, verständlich bei einem Neuwagen, was er aber nie ganz ablegte. Die Federung war deutlich straffer als beim 17 M, in welchem die Insassen im Fond angeblich seekrank wurden, bei schneller Fahrt auf kurvenreicher Strecke.
Die einfache Version vom Fiat 124 war die Basis für den Lada, der in Rußland gebaut wurde und der auch heute noch zu sehen ist, vor allen Dingen mit Allradantrieb, hochbeiniger und geländegängig, bei Jägern und Landwirten beliebt.

Das solls gewesen sein mit meinem Ausflug in die 60-er 70-er Jahre, an die sich die älteren Steemianer unter uns sicher erinnern. Was ist mit Auto Nr.4? Ich will es nicht unterschlagen. Es war ein VW 1500 S Stufenheck. Nach dem VW Käfer ist den Wolfsburgern erst mal nicht viel eingefallen, und so war er auch der VW 1500. Vom Aussehen nichts besonderes, Motorleistung normal, Fahreigenschaften gewöhnungsbedürftig, windanfällig bei Seitenwind. Gute Dienste leistete er im Winter. Wir wohnten in Osterwald südlich Hannover, etwas bergig, Ith und Hils (Kreuzworträtsel) gleich nebenan. Mit den großen Rädern, Heckmotor und Heckantrieb, setzte er die sprichwörtliche Wintertauglichkeit des Käfers fort. Er war sehr solide. Bei einem Wildunfall lief uns ein Reh bei Nacht vors Auto und war auf der Stelle tot. Am Auto war nicht die Spur zu sehen. Das Reh wurde von einem nachfolgenden Auto dem Jagdpächter übergeben, wenns stimmte. Noch eine kleine Episode: Auf der Fahrt in die Sommerferien an die Costa del Azahar, Valencia, stieg plötzlich der Treibstoffverbrauch stark an. Bei der Abfahrt von der Tankstelle sah ich, dass sich unter dem Wagen eine Flüssigkeitslache bildete. Ich bat den Tankwart, das gab es noch, nachzusehen, doch er hat mich sanft, aber bestimmt vom Gelände geschickt. Am nächsten freien Plätzchen legte ich mich unters Auto und sah nach. Tank vorne, Motor hinten - erfordert eine lange Benzinleitung. Diese war über einem Querlenker schlampig verlegt und durchgescheuert. Mit Leukoplast umwickelte ich die beschädigte Stelle und der Schaden war behoben und hielt. Nichts hält bekanntlich länger als ein Provisorium, bis zum Verkauf des VW. Ich kam unter dem Auto hervor, der Oberkörper war in Benzin gebadet. Na super dachte ich, allerdings Superbenzin mit Blei und Benzoladditiven klopffest eingestellt. Stoffe, die seit Jahren aus den Treibstoffen wegen ihrer Toxizität verbannt worden sind. Von dem VW 1500 S habe ich überhaupt kein Foto.
Das war ein bißchen viel Prosa, die ich eigentlich mit ansehnlichen Bildern von Auto Nr.3 - 4 - und 5 auflockern wollte. Ich habe aber darauf verzichtet und den Ratschlag meines Sohnes befolgt, nur eigene Bilder zu verwenden. Es werden zwar viele Bilder von diversen Plattformen, zum kostenfreien Herunterladen angeboten, wobei die Weiterverwendung nicht zwingend ohne Probleme geregelt ist. Eure Meinung und Erfahrungen zu diesem Thema würden mich sehr interessieren.

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Schöner Rückblick in eine Zeit mir auch nicht fremd ist. Bemerkenswert wie sich alles gewandelt hat. Gerade in dieser Zeit steht der Mobilität ins Haus. Der Schritt bis zum autonomen Fahren ist greifbar und wird die Beziehung zu solch einer Blechkiste noch einmal komplett auf den Kopf stellen. Spannende Zeiten die uns da bevorstehen.
Eine gesunde Vorsicht bei der Verwendung von fremdem Bildmaterial ist auf jeden Fall angebracht. Ich würde nur Bilder verwenden die klar zur freien Verwendung ohne Einschränkung gekennzeichnet sind. Gut dass du dem Ratschlag deines Sohnes gefolgt bist!

Vielen Dank für den ausführlichen Kommentar und deine Einschätzung zur Verwendung "kostenfreier" Fotos. Jetzt muß ich nur noch die entsprechende Kennzeichnung heraus finden, bei Bedarf, den ich einschränken werde.
PS: zu deinem Post vor drei Tagen hatte ich noch ergänzt, es war der Vielfleck, eine Libelle kein Falter, wie ich bei dir gelesen hatte.

Hallo Jochen, schau mal den nachfolgenden Link an. Das sollte dir weiterhelfen: https://de.creativecommons.org/index.php/was-ist-cc/

Ich danke dir für den Hinweis. Da kann man sich auf jeden Fall informieren, wie die Rechtslage ist. Ich habe den Bericht schon ein bißchen beackert. Macht Spaß, das Juristendeutsch.

Wieder krasse Autos @jochenpaul. Einen Lada Niva kenne ich aus meiner Kindheit.

Herzlichen Dank. Mein Laptop hatte den Geist aufgegeben. Jetzt ist was "Neues Altes" da und kann mich wieder bedanken, oder auch sonst bemerkbar machen.