Ich gebe aber zu bedenken, daß dadurch die Stadtbevölkerung massiv bevorzugt würde, da es auf dem Land keine vergleichbare öffentliche Verkehrsanbindung gibt und auch nicht geben kann - sie wäre schlichtweg unwirtschaftlich.
Zunächst einmal bin ich der Meinung, dass eine Bahn, die flächendeckend als Alternative zum Individualverkehr anerkannt werden will, eben auch unwirtschaftliche Strecken zu bedienen hat. Sich auf die einzelne unrentable Strecke zu konzentrieren ist dabei m. E. kurzsichtig, denn ihr Ruf verbesserte sich enorm, und ihre Attraktivität erhöhte sich insbesondere für Kunden, die nicht nur ab und zu Bahn fahren, sondern ihr Auto komplett ersetzen wollen (was auf dem Land zurzeit sehr schwierig ist) und darum auf einen überall und zu jeder Zeit funktionierenden ÖPNV angewiesen wären. Wie erwähnt, steht die Bahn in Frankreich oder Spanien gar nicht unter dem Druck, Profit zu generieren, sie hat schlicht zu funktionieren.
Mir wurde übrigens zugetragen, 'ihr Benachteiligten' auf dem Land hättet zwar oft die längeren Anfahrtswege zur Arbeit (ja ... es sollte, ermöglicht durch Abkehr von der Präsenzkultur und bessere Internetverbindungen, ohnehin mehr Heimarbeit geben, aber das ist ein anderes Thema), aber dafür auch niedrigere Mieten zu zahlen - stimmt das denn nicht? :)
Erst mal Danke für Deine Anwort! :-)
Diese angeregte Diskussion ist nach meinem Geschmack...
Ich fühle mich als Landratte keinesfalls benachteiligt. Ich wohne freiwillig auf dem Land. Du hast völlig Recht. Die Mieten sind hier günstiger. Und wie ich schon geschrieben habe, haben wir hier auch keine dicke Luft. Für mich überwiegen die Vorteile des Lebens auf dem Land ganz klar.
Ich habe auch das Glück, meinen Beruf in meinen Wohngemächern ausüben zu können. Wie ich Dir schon mal geschrieben habe, ist mein Job sehr stressig. Aber ich habe ihn freiwillig gewählt.
Und darauf kommt es mir immer an.
Freiheit und Freiwilligkeit, also kein Zwang, sind für mich so ziemlich das Wichtigste.
Gerne erinnere ich mich dabei auch an Deinen letzten Artikel über die finanzielle Freiheit.
Und da mir die Freiwilligkeit und die Freiheit über alles geht, bin ich kein Freund von Umverteilungen.
Ich möchte aber noch ergänzen, daß meine Freiheit NICHT bedeutet, daß ich tun und lassen kann, was ich möchte. Ich darf natürlich NICHT die Freiheit der Anderen einschränken. Dieses Prinzip halte ich für das gerechteste, das möglich ist - wobei auch mir klar ist, daß es das Paradies auf Erden nicht geben wird.
Da gehen wir beide sehr konform; freut mich!