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RE: Ihre Dialekte

in #deutsch7 years ago

Interessanter Beitrag, der mir fast entgangen wäre.

Ich bin in Sachsen geboren, die Eltern stammen aus dem Dresdner Umland bzw. aus der Lausitz (Vetschau), letztere ursprünglich aus dem weiteren Osten kommend.
Gesprochen wurde Hochdeutsch mit minimalem sächsischen Einschlag.
Relativ schnell nach der Wende wurden die Sachen gepackt und der Wohnort nach Mittelhessen (nördlich von Frankfurt/Main) verlegt. Dort wohnen meine Eltern noch heute.
Ich selbst wohne das fünfte Jahr in Oberbayern (Nähe München).
Somit verstehe ich Sächsisch, Frankfurter Hessisch und zum großen Teil auch Bayrisch und kann alle drei Dialekte auch ein bißchen sprechen.
Durch Bekannte ist mir auch Berlinerisch vertraut und klingt ebenso nach Heimat oder vielleicht sogar noch ein bißchen mehr. Andere Bekannte sprechen Schwäbisch. :)

Ach, eigentlich finde ich alle Dialekte dufte, solange ich ein bißchen was verstehen kann. Ein Graus sind mir daher nur bestimmte ortsbezogenen Bayrisch-Dialekte und das Vogelsberger Hessisch, die man als Außenstehender gar nicht versteht. Aber wenn ich in eine Gegend ziehen würde, in der ich keinen verstehe, würde ich solange zuhören, bis ich es einigermaßen kann, denke ich.

Eine interessante Bemerkung zum Bayrischen: "Wo die Hasen Hosn heißen und die Hosen Husn". Könnte aber sein, daß das eher in Niederbayern zutrifft.
Beim Stammtisch des lokalen Schützenvereins treffen sich im Ort geborene und Zugezogene (nicht nur aus dem fränkischen Sprachraum) und wenn der Abend herum ist, gehen die Oberbayern "hoam" und die Fränkin "hoim". :)

Ich werde natürlich hin und wieder aufgezogen, wenn ich etwas gesagtes nicht verstehe. Aber es bleibt auf einem witzigen Niveau.

Grundsätzlich fühle ich mich in ganz Deutschland zuhause.

Sort:  

Klingt alles spannend und nach teils anstrengenden Unterhaltungen.

Bezogen auf das Hasen/Hosen-Beispiel kann ich auch etwas aus dem Osten Brandenburgs (speziell Märkisch-Oderland und Barnim) anführen: "Mah di Oor'n uff und nimm di Hände von'n Ohr'n" ("Mach die Augen auf und nimm due Hände von den Ohren." Ist nur blöd im Verständnis, dass "Oor'n" und "Ohr'n" fast identisch klingen aber etwas ganz anderes meinen...)

Der Spruch mit Augen und Ohren funktioniert aber im Sächsischen fast genauso (danke fürs Erinnern daran!): Mach de Oochn uff und nimm de Hände von'n Oor'n ... :D