Vor mehr als fünfzig Jahren waren Urlaube am Meer nicht so populär wie heute. Da wir Kärntner relativ nahe der Adriatischen Küste wohnen, machten wir mit unserer Tochter im Sommer einen bescheidenen Urlaub am Meer in Italien. Die Strände waren fast menschenleer, Unterkünfte erst im Entstehen. Man wohnte privat mit Kochgelegenheit. Trotzdem waren es schöne, erholsame Tage, die wir dort genossen.
Um einmal einen anderen Strand zu erleben, entschlossen wir uns 1966, nach Kroatien in Urlaub zu fahren. Wir hatten die Bucht von Rabac im Auge und dorthin ging unsere Reise. Ein Privatquartier war bald gefunden und der Urlaub konnte beginnen. Die Bucht von Rabac war auf einer Seite mit einer Steilküste versehen, auf der ein schmaler Promenadenweg entlang führte. Größere Felsen luden zum Sitzen ein. Für Kinder ein Betätigungsfeld zum Herumhüpfen. Die Bucht selber hatte einen sehr groben Kiesbelag. Leider hatten wir keine Badeschuhe mitgenommen, was von Vorteil in mancherlei Hinsicht gewesen wäre.
Unsere Tochter war damals zehn Jahre alt und recht lebhaft. Der Sohn eines Urlaubers sprach unsere Tochter an und sagte zu ihr : „Du musst aufpassen, wenn du ins Wasser springst. Am Boden liegen oft Seeigel und wenn du auf einen steigst, hast du die Stacheln im Fuß und du kriegst sie nicht mehr heraus. Die Stacheln kannst du nicht wie einen Spieß herausziehen. Die eitern nach und nach heraus.“
Das war eine klare Warnung.
Wir achteten auf die Seeigel, die im klaren Wasser zu sehen waren und passten auf, wenn wir ins Wasser stiegen.
Eines Tages vergass unsere Tochter die Warnung und schickte sich an, von einem kleinen Felsen ins Wasser zu springen. Mein Mann erfasste die Situation und sprang selber ins Wasser, um die Tochter aufzufangen, was auch gelang. Aber was war geschehen? Mein Mann war auf einen Seeigel getreten und die Stacheln waren in einige Zehen eingedrungen. Alle Versuche, die Stacheln heraus zu ziehen, scheiterten. Es dauerte Tage bis die brüchigen Stacheln herauseiterten. Die Worte des Sohnes vom Urlauber hatten sich bestätigt.
Seinerzeit suchte man nicht sofort einen Arzt auf, besonders im Urlaub war ja alles sehr kompliziert. Man wartete unter Schmerzen den Heilungsprozess ab.
Der Urlaub wurde trotz dieses Zwischenfalles fortgesetzt. Sonne, Meer und blauer Himmel entschädigten für diesen Zwischenfall in Rabac.
[//]:# (!steemitworldmap 45.076596 lat 14.166721 long Urlaubserlebnis in Rabac (GER) d3scr)
Ist wirklich ein tolles Wasser besonders so schön von der Farbe mag es wenn es türkis ist dann sieht man lange bis zum Boden.
Das mit den Seeigeln kenne ich leider auch hab aber etwas länger damit gekämpft, aber auch das ist vorbei gegangen schlimmer war da schon die Feuerqualle, für mich war das dann mit Meer, aber nur in diesen Urlaub :)
Habe ja eigentlich Meerurlaub von Arzt verschrieben bekommen und das schon als Kind, leider sagt mir das jetzt kein Arzt mehr.
Arzt im Urlaub hab ich schon mal gehört, das es vielleicht einen sogar im Hotel gibt habe aber nie einen gesehn, die bei der Qualle hat mir der Hausmeister geholfen man glaubt garnicht, wie gut man Fremdsprachen kann wenn man Hilfe braucht.
Auch wenn ihr damals selbst gekocht habt im Urlaub war es dennoch Erholung und auch wir haben Anfangs noch selbstverorger gemacht mittlerweile bin ich aber All Inklusive verwöhnt.
Hast mich auch auf eine Idee gebracht muss nächstes Jahr unbedingt mal wieder ans Meer nur leider ist ja bei den meißten Stellen nun nicht mehr so ruhig.
Vieles stimmt, was du sagst, aber man muss mit der Zeit gehen. Es gibt auch Positives heutzutage. Danke für deine Gedanken zu meinem Bericht.
Wow, das ist ja so richtig eine ganze Erzählung von dir geworden, @maxpower0000! Sehr interessiert gelesen! Mit diesen Quallenbiestern ist wirklich nicht zu spaßen. Die Apotheken un den Urlaubsorten haben zumindest hilfreiche Medikamente, um das Leiden zu lindern.
Auch in Kroatien kann man noch ruhigere Plätzchen finden. Man muß sich nur weg von den offiziellen Badestränden begeben. Gewusel mag ich auch ganz und gar nicht.
Liebe Gertraud,
erst einmal schön, wieder etwas von dir zu lesen.
Und mit den Fotos hat es dann ja endlich geklappt!!! :)
Ganz ehrlich gesagt, hört sich dieser Urlaub wesentlich entspannter an, als heut zu Tage.
Einen Strand zu finden an dem noch Ruhe herrscht, ist wohl kaum noch machbar!!
Auch wenn der Seeigel weh getan hat, hört es sich an, als hättet ihr eine sehr, sehr schöne Zeit gehabt!!
Danke für das Teilen!
Herzlichen Gruß,
Monja
Das waren noch beschauliche Zeiten. Es freut mich, dass du meine Erlebnisberichte liest. Danke.
Damals hat es kein Internet gegeben! Furchtbar! Heute googelt man „Seeigelstacheln entfernen“ oder „Seeigelstacheln beseitigen“ und hat sofort Tipps.
Rabac ist sicher nicht mehr so ursprünglich, wie es damals war. Ob ich mal einen Lokalaugenschein wage?
Damals gab es dort wunderschönen Filigran-Silberschmuck und gedrechselte handbeschnitzte Dosen. Jetzt gibt‘s da eher Kulinarisches... http://www.rabac-labin.com/de/74-originalsouvenirs
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