Den ersten Tag nach der Ankunft in KL haben wir, gefühlt, komplett verschlafen (Jetlag lässt grüßen). I schätze, es ist gegen 16:00 Uhr als wir so langsam aber sicher aus dem Bett krabbeln. Ein frischer Kaffee, eine Dusche und ein ausgiebiges Frühstück später sind wir am überlegen, ob wir den restlichen Tag am Pool faulenzen oder doch lieber die Stadt erkunden sollten. Wir entscheiden uns für den Pool, um in aller Ruhe in KL anzukommen. Ab in den Bademantel und rauf auf´s Dach. Die Stadt liegt uns zu Füßen und so überlegen wir uns mit einem Cocktail in der Hand, was wir am nächsten Tag unternehmen wollen.
Chow Kit Markt
Am nächsten Tag erkunden wir zunächst die unmittelbare Umgebung unserer Unterkunft und suchen uns ein gemütliches Plätzchen zum Frühstücken, bevor es uns weiter durch Straßen zieht. Zu Fuß findet man oftmals, ganz unverhofft, die interessantesten Orte, so auch dieses Mal. Die Straßen sind auf einmal mit Lampions geschmückt und es fühlt sich so an, als wären wir in China Town gelandet.
Der plötzlich einsetzende Regen zwingt uns einen Unterschlupf zu suchen und da kommen uns die kleinen Blechhütten zu unserer linken doch ganz gelegen. Wo sind wir hier nur? Sieht ein bisschen aus, wie ein Markt aber die ersten kleinen Hütten sind noch leer. Egal, wir warten erst einmal den kleinen Schauer ab dann schauen wir uns das einmal genauer an. Zum Glück müssen wir nicht lange warten.
Der Schauer war heftig und so stapfen wir mit unseren Flip-Flops durch die matschigen kleinen Gassen bis wir uns schließlich mitten auf einem lokalen Markt wiederfinden. Hier gibt es weit und breit keine Touristen und unsere Anwesenheit scheint die Händler zu amüsieren. Sie tuscheln ein wenig, lächeln und laden uns schließlich ein Ihr frisches Obst zu probieren. Die Mangos sind einfach nur köstlich und immer wieder wollen Sie uns Durian verkaufen. Da wir die Stinkfrucht noch nicht probiert haben landet auch davon eine Kleinigkeit in unserer Tasche.
Es macht total viel Spaß sich auf das Treiben einzulassen und mit den Händlern ins Gespräch zu kommen. Ehe wir uns versehen sind wir mit Tüten voller Obst bepackt. Ich glaube, es wäre besser gewesen erst auf dem Rückweg hier einzukaufen, denn nun müssen wir alles mit uns herumschleppen. Als Nächstes kommt der Fisch und Fleisch Abschnitt. Wer schon einmal auf einem asiatischen Markt gewesen ist, weiß nun wovon ich spreche. Die Schweinehälften trocknen in der Sonne und Hühner sowie anderes Getier wird frisch vor Ort geschlachtet. Die Fische schwimmen in Eimern oder liegen gestapelt auf dem Tisch (ungekühlt natürlich). Hier kennt man kein Hygieneamt und genau das hat irgendwie auch schon wieder Charme. Schlussendlich weiß ich nun wo das Fleisch herkommt, wenn auf der Speisekarte “sonnen getrocknetes” Schwein steht.
So riecht es hier auch, denn das Frische schlachten hinterlässt natürlich seine Spuren. Dumm nur, dass wir immer noch in unseren Flip-Flops unterwegs sind. Die ganze Suppe verteilt sich über den nassen, matschigen Boden aber eigentlich ist das auch schon völlig egal. Nun erschließt sich mir nochmals, warum man vor dem Betreten eines Hauses die Schuhe ausziehen sollte.
Nach dem, nennen wir es einmal, “kulinarischem Abschnitt” kommt schließlich noch der kommerzielle Teil, wo sich auch wieder ein paar mehr Touristen zusammenfinden. Hier gibt es die üblichen Produkte, wie Textilien, CDs, Schuhe etc. Wer auf ein lokales Schnäppchen aus ist, wird hier vielleicht fündig werden.
Für uns war der nicht touristische Teil des Chow Kit Marktes, der deutlich spannendere, weil man so mitten im lokalen Leben angekommen ist und die Menschen mit Ihrer freundlich lockeren Art diesem Besuch wirklich unvergesslich gemacht haben.
Auch beim Verlassen des Marktes überraschte uns erneut ein heftiger Schauer, sodass wir bis auf die Knochen durchnässt im Regen, zurück in die Unterkunft stapften. So ein Regenschauer hat manchmal auch etwas Reinigendes für Körper und Geist. In diesem Falle kamen wir mit halbwegs sauberen Füßen zurück in unser Apartment. :)
Ich hoffe, der kleine Ausflug, in die lokalen Gefilde, hat Euch gefallen. Wie es für uns in KL weiterging, erfahrt Ihr im nächsten Artikel.
Ohhhh home sweet home, ich vermiss Malaysia so sehr. Ich hoffe, ich schaffe es Ende Jahr nochmal hin.
Witzigerweise mochte ich KL die ersten 2 Tage gar nicht, wollte nur schnell weg. Aber nach kurzer Zeit, liebte ich die Stadt und das Land, es ist zu einem zweiten zuhause geworden und ich freue mich wie blöd drauf, wieder dort Zeit zu verbringen.
Ja ich kann mir gut vorstellen, dass einen die Stadt am Anfang erschlagen kann. Wie lange hast du denn in KL gelebt? Zweite Heimat klingt nach einem längeren Aufenthalt. :)
Ich würde dort auch immer wieder einen Zwischenstopp einlegen.