Sind die „Neuen Atheisten“ wie Sam Harris Anhänger von Darwin? Offensichtlich ja, sollte man meinen, schließlich haben sie sich immer gegen die Kreationisten gewandt, die die Schöpfung der Welt und des Lebens in 7 Tagen als wissenschaftlichen Fakt betrachten. Inwiefern Jordan Peterson das anders sieht soll hier erklärt werden:
Der Kanadische Psychologe stellt zwei verschiedene Arten und von Wahrheit und zwei verschiedene Weltbilder gegenüber. Es gibt die newtonische Wahrheit, sie umfasst, was sich nach Anwendung der Wissenschaftliche Methode als korrekt heraus gestellt hat. darwinisch wahr ist dagegen, was sich für das Überleben der Menschheit als förderlich herausstellt. Die Wasserstoffbombe oder ein im Labor geschaffener Supervirus sind zwar newtonisch war, man kann ihr Funktionieren in einem Experiment nachweisen, da sie aber zum Aussterben der Menschheit führen können, sind sie darwinisch nicht wahr.
Zur newtonischen Wahrheit gehört die Auffassung der Welt als „Ort der Dinge“, aus der darwinischen die der Welt als „Forum des Handelns“. Die erstere sei der zweiteren Untergeordnet und in ihr enthalten, in etwa so, wie Newtonsche Physik ein Sonderfall eingebettet in der Einsteinschen Physik ist. Denn im newtonischen Modell fehlt die Rolle des Bewusstseins, des Subjekts. Die grundlegenden Bestandteile sind die Elemente des Periodensystems oder was noch darunter liegt. Die Welt als Forum des Handelns dagegen besteht aus Ordnung und Chaos, Bekanntem und Unbekanntem, und das Bewusstsein des Individuums ist der Prozess, der Chaos in Ordung umwandelt. Wenn also etwa Sam Harris zwar viel über Bewusstsein redet, es aber in seinem Weltbild nicht vorkommt, insofern der Mensch darin völlig Teil und Sklave der der Natur und kein selbstständig handelndes Subjekt ist, dann kann man sagen, dass er in dem Sinne kein Darwinist ist.
Die Harris/Peterson-Debatte in der sich Sam Harris 2 Stunden am darwinischen Wahrheitsbegriff aufhängt:
Eine ältere Vorlesung von Peterson, in der die beiden Weltbilder vorgestellt werden: