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RE: Der Verfolgten-Kult: Ich armer Kerl!

in #deutsch7 years ago

Angst bremst nicht, sie motiviert.

Ja, zunächst. Wie lange meinst Du wäre ein Hänschen wie Heiko Maas "motiviert" gegenzuhalten, wenn er sich alle Naselang einscheißen muss, trotz massiver Sicherheitsmaßnahmen? (Um Gottes Willen, die Namen sind austauschbar, ersetze Heiko mit egal wem.) Ab einem gewissen Zeitpunkt läuft die Motivation dann schon in die gewünschte Richtung.

Mehrheit der Bevölkerung alles scheißegal

Ja, es geht nur alle, oder wenigstens sehr viele gemeinsam, oder eben garnicht. Kollektiv. Die Franzosen z.B. machen es in kleineren Scharmützeln immer wieder vor. Stinkt Paris zum Himmel und geht kein Rad mehr rund, spurt die Regierung, immer wieder. Auch Macron hat seine Reformideen längst begraben (müssen) und hofft auf Dummmichels Geld, damit es irgendwie weiter geht. "Den letzten beißen die Hunde", und dieser Letzte spricht wohl leider Deutsch.

wenn man das anerkennt, dann wird es einem irgendwann scheißegal

Das ist ungefähr der Punkt, an dem ich seit einiger Zeit bin. Der berühmte "Balaton". Solange es noch eine Fluchtmöglichkeit zu geben scheint, schaut man erstmal in diese Richtung. Hauptsache, man hat seine Ruhe. Das kann sich aber ändern. Und was ist mit Eltern wie Dir, die nicht so ganz einfach "Nach mir die Sintflut" sagen können?

Sort:  

Vergiss das Kollektiv, das tatsächliche, das vermeintliche, das erwünschte. Es wird Dich nicht retten. Für die Erkenntnis hab ich Jahre gebraucht. Jetzt weiß ich es. Mit wissen meine ich: Ich WEISS es. :-)

Ja, am Schluss steht man immer alleine da, mit sein' klein' Kommunionsschwänzchen in der Hand und Tränen in den Augen. Gerade vor einigen Jahren wieder erfahren; erst war es eine großmäulige Bürgerinitiative und am Schluß nur noch Klein-Folker und sein Anwalt, ohne jetzt Details auszubreiten.

Trotzdem, manchmal funktioniert es. Es braucht ja nicht "alle", sondern nur "viele", machmal sogar nur wenige, wenn die entschlossen genug sind. Im oben angedeuteten Fall habe ich mein Original-Ziel nicht wirklich erreicht, aber weit mehr rausbekommen, als ich reingesteckt habe, nur mit Sturheit. Teilsiege müssen auch nicht ganz schlecht sein.

Ist ja witzig, Bei mir ist auch der Groschen bei einer Bürgerinitiative gefallen. Irgendwann war ich mit einem Kumpel, dem Ärger und Kosten alleine. Die Leute suchen nur einen, den sie vorschicken können, aber wenn's heiß wird, verkrümeln sie sich und liefern Dich aus. Das ist eine sehr wichtige und unbezahlbare Lektion!
Hab das Ding dann mit meinem Kumpel allein durchgezogen. Haben gewonnen. Glaub nicht, dass sich einer bedankt oder entschuldigt hätte - im Gegenteil.
Die Bolschewiken haben es vorgemacht, wie man mit einer gewaltbereiten und radikalen Minderheit der Mehrheit eines Volkes seinen Willen überstülpen kann. Das Resultat ist bekannt :-)

Jetzt beiße ich doch noch an ;-)

So man überhaupt der Auffassung ist, dass Freiheit sich nach außen manifestieren muss.

Nein, das muss sie nicht. Es genügt schon, wenn man in der eigenen Birne frei ist, wo 2 + 2 niemals 5 ergibt. Wie ein Zen-Meister, der in sich selber ruht.

WENN man es durchhalten kann; es gibt da so Methoden, dass man zum Schluß alles schluckt. Es ist aber schöner, wenn die Manifestation nach außen ungehindert stattfinden kann.

Genau, der letzte Satz ist der entscheidende in meinen Augen. Denn wenn Du Dich innerlich frei gemacht hast, findet die Manifestation nach außen automatisch und natürlich statt. Es kann gar nicht anders sein. Ein freier Mensch ist innen und außen frei.
Wenn aber Sklaven ihre Freiheit nach äußerlichen Manifestationsmöglichkeiten messen, sind sie schon verloren.

findet die Manifestation nach außen automatisch und natürlich statt.

Das stimmt. Und dann rückt man auf dem großen Stapel möglicher Zielscheiben jedes Mal eine Position nach oben. Die Freiheit bleibt, aber nur bis zum bitteren Ende. Wobei das nicht der Tod sein muss, sondern eine künstlich herbeigezwungene Akzeptanz der Unfreiheit. Der Punkt, an dem man selber "5" als ganz ordentliche Lösung des Matheproblems ansieht.

Oder man behält alles für sich, dann bleibt man in sich selber frei, aber auch nicht mehr so ganz, weil das natürliche "Nach-außen-tragen" ja unterdrückt wird. Kommt eben darauf an, wieviel Freiheit man selber benötigt, um sich frei zu fühlen.

Da hast Du ja ein schön bodenloses Fass aufgemacht, Du Agitator!