Moos - was ist das eigentlich?
Die meisten Mossarten (es gibt mehr als 10.000 verschiedene Moosarten) sind nicht sehr anspruchsvoll, sie wachsen an Bäumen und Betonwänden. Es gibt Moosarten in den Tropen und selbst in der Antarktis, wo sonst fast nichts wächst.
Hierzulande finden wir Moos meistens an eher dunklen, feuchten Standorten, wie zum Beispiel im Wald. Das Wasser nehmen die Moose über ihre Blätter, sowie über ihre Wurzeln auf und nicht, wie die meisten andere Pflanzen nur über die Wurzeln. Auch der Bauplan der Moose ist, im Vergleich zu anderen Pflanzen, eher simpel. Zwar haben Moose häufig etwas, das ähnlich mit einer Knospe, einem Stängel, Blättchen oder einer Wurzel zu vergleichen ist, doch streng genommen besitzen sie all dies nicht.
Dieser einfache Aufbau des Moos lässt sich anhand der Entstehungsgeschichte des Moos einfach erkennen. Die Moose gelten als einer der ältesten Landpflanzen. Forscher fanden Fossilien, die darauf Hinweise geben, dass die Moose vor etwa 450 bis 440 Millionen Jahren die Erde besiedelten. Die Moose seien als Süßwasseralge ans Festland gespült worden. Um am Festland überleben zu können, haben die Moose eine wachsartige Schicht an ihrer Oberfläche gebildet, um das gespeicherter Wasser nicht mehr zu verlieren. Dennoch war das Moos in der Lage Nährstoffe und Co2 aufzunehmen und Sauerstoff freizusetzen. Dies war der entscheidende Schritt in der Evolution der Moose.
Heutzutage dient das Moos in den meisten Haushalten eher zu Dekorationszwecken. Ob zu Ostern im Osterkorb, oder zu Weihnachten als Begrünung von Weihnachtsdekoration. Im Garten sind die verschiedenen Moosarten eher unbeliebt.
Doch Moose können auch nützlich sein! Einige Moosarten können für klarere Luft sorgen. Sie hielten Sand und Staub fest und, da es in der Urzeit keinen nährstoffreichen Boden gab, sind die Moose Meister darin, sich über die Luft zu ernähren bzw. Nährstoff über die Luft zu binden.
So kann man den Versuch der Stadt Stuttgart aus 2017 nachvollziehen, die eine große Mooswand am Neckartor installierten. Leider mit geringem Erfolg. Denn der Aufwand, das Moos stetig feucht zu halten, war groß und die Positionierung der Mooswand (Südseite) war zu warm und zu sonnig.
Dennoch mein Fazit: Moos sollte nicht nur zu Dekorationszwecken dienen, denn es leistet einen wertvollen Beitrag zu unserer Umwelt. Also liebe Leute, lasst das Moos in euren Gärten. Es sieht nicht nur schön aus, es reinigt auch unsere Luft!