Der Engländer, der in den Bus stieg und bis ans Ende der Welt fuhr

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"Der Engländer, der in den Bus stieg und bis ans Ende der Welt fuhr" ist ein bewegendes Drama, das die letzte Reise des 90-jährigen Tom (brillant gespielt von Timothy Spall) erzählt. Nach dem Tod seiner geliebten Frau Mary macht sich Tom auf eine 1300 Kilometer lange Busreise von Schottland nach Land's End in Cornwall, um ihr letztes Versprechen zu erfüllen.

Timothy Spall liefert eine phänomenale schauspielerische Leistung ab. Mit feinsten Nuancen in Mimik und Körpersprache verkörpert er die Gebrechlichkeit des Alters, aber auch die innere Stärke und Entschlossenheit Toms. Regisseur Gillies MacKinnon inszeniert die Geschichte mit viel Feingefühl und schafft es, sowohl die melancholischen als auch die hoffnungsvollen Momente der Reise einzufangen.

Obwohl der deutsche Titel eine leichte Komödie suggerieren mag, ist der Film (im Original "The Last Bus") eine nachdenkliche und oft traurige Betrachtung über Alter, Verlust und die Veränderungen in der Gesellschaft. Toms Reise wird zu einer Art Pilgerfahrt, auf der er nicht nur geografische Distanzen überwindet, sondern auch in seinen Erinnerungen schwelgt.

Während seiner Fahrt erlebt Tom eine Reihe von Begegnungen, die mal herzerwärmend, mal ernüchternd sind. Der Film zeichnet ein vielschichtiges Bild der britischen Gesellschaft, ohne dabei in Klischees zu verfallen. Besonders berührend sind die Rückblenden in Toms Jugend, die den Kontrast zwischen Vergangenheit und Gegenwart verdeutlichen.

Es ist ein ruhiger, aber tiefgründiger Film, der von der außergewöhnlichen Leistung Timothy Spalls getragen wird. Er bietet eine einfühlsame Reflexion über das Altern, die Kraft der Erinnerung und die Bedeutung von Versprechen. Trotz einiger sentimentaler Momente bleibt der Film authentisch und vermeidet übertriebenes Pathos.

Für Zuschauer, die bereit sind, sich auf eine gemächliche, aber emotional intensive Reise einzulassen, ist dieser Film absolut sehenswert. Er mag zwar vorwiegend ein reiferes Publikum ansprechen, hat aber eine universelle Botschaft über Menschlichkeit und Verbundenheit, die Zuschauer jeden Alters berühren kann. Eine anrührende, meisterhaft gespielte Ode an die Liebe und das Leben, beide Daumen hoch, sehr sehenswert, ich habe diesen Film genossen.