1-)Was wäre die Welt ohne Musik? Niemand möchte sich das vorstellen, denn Musik ist Teil unserer Kultur. Wir Menschen verfügen über die Fähigkeit, Töne zu erzeugen und zu erkennen. Viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass den Menschen diese Fähigkeit angeboren ist. Sie glauben, Musik sei noch vor der Sprache entstanden, dass Musik sozusagen die Mutter der Sprache ist. Andere vermuten, Musik und Sprache hätten sich parallel entwickelt. Was Experten aber heute sicher erkannt haben: Musik und Sprache werden in unterschiedlichen Regionen unseres Gehirns verarbeitet. Trotzdem laufen in unserem Gehirn gemeinsame Prozesse ab, wenn wir Musik und Sprache wahrnehmen.
2-) Musik nehmen wir meist passiv wahr. Auch wenn gar nicht darauf achten, dass wir Musik hören, reagiert unser Körper darauf. Mit Musik vertreiben wir uns nicht nur die Zeit und bauen Stress ab, Musik kann noch viel mehr: Sie beeinflusst unser Befinden enorm, da sie auf unseren Körper wirkt wie z.B. auf die Herzfrequenz und den Pulsschlag. Dadurch steuert Musik unseren Blutdruck und folglich auch die Gehirnaktivität. Auch Atmung, Stoffwechsel, Schmerzempfinden und Sauerstoffverbrauch reagieren auf musikalische Reize. Deshalb nutzt die moderne Medizin die Kraft der Musik bereits vielfach.
3-) So kann Musik das Schmerzempfinden von Patienten senken. Denn wer bewusst Musik hört, ist von dem Schmerz abgelenkt. Der Schmerz-Stress-Kreis lauf wird unterbrochen. Diese schmerzlindernde Wirkung wurde bei älteren Menschen mit chronischen Gelenkschmerzen eindeutig nachgewiesen. Musik kann aber auch bei Hirnschäden die Therapie von Bewegungs- und Sprachstörungen unterstützen, z.B. nach einem Schlaganfall. Manche Menschen lernen sogar, wieder zu sprechen. Bei Patienten, die zunehmend Probleme mit dem Gedächtnis haben - etwa durch Alzheimer und Demenz -, setzen Musiktherapeuten Musik ein, um an noch vorhandene Gedächtnisinhalte anzuknüpfen. Dazu wählen sie Lieder oder Melodien, die die Patienten schon aus ihrer Jugend kennen, und reaktivieren so Erinnerungen und Gefühle der Betroffenen.
4-) Musik kann auch die Konzentration und den Lernerfolg positiv beeinflussen. So wie die Werbung die Möglichkeiten der Musik nutzt, um ihre Botschaften besser in den Köpfen der Konsumenten zu verankern, können auch bestimmte Lerninhalte mit Musik besser behalten werden. Das gilt besonders für Lernstoff, der reproduziert werden soll. Muss man z.B. Vokabeln auswendig lernen, ist es durchaus sinnvoll, sie im Takt einer bestimmten Musik mehrfach zu wiederholen. Weil der Rhytmus der Musik mit den Vokabeln verbunden wird, ist der Lerneffekt oft größer.
Egal, um welchen Bereich es in unserem Leben geht, Musik kann eine wohltuende, beruhigende und gesundheitsfördernde Rolle spielen.
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