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RE: Beim Zahnarzt in Polen. Eine Anleitung für Geringverdienende und Genervte

in #deutsch7 years ago
Ich war vor etwa 5 Jahren zum letzten Mal in DE beim Zahnarzt. Zum definitiv allerletzten Mal. Termine gab es immer erst ab August. Dummerweise war es erst Dezember. Dann fand ich über einen dieser Services eine Zahnärztin, die tatsächlich einen Termin in einer Woche hatte. Was soll man machen, wenn gerade kein Auto zur Hand ist, um nach Budapest zu fahren? "Gut, so schlecht kann es nicht sein", redet man sich ein, immerhin ist das eine ältere Dame, und die ist bestimmt noch von der alten Schule.

Leider wurde ich eines besseren belehrt. Der Zahn wurde nicht repariert, sondern extrahiert, und zwar bröckerlweise. Bestimmt hatte diese Fachkraft ihr Handwerk in Guantánamo gelernt. Das ganze kostete mich 20€, die Schmerzen waren nicht weg, sondern stärker als vorher, und ich sollte am nächsten Tag zur Weiterbehandlung kommen. "Nein, danke. Ich ziehe nächste Woche sowieso nach Pakistan, da gehe ich dann zu einem richtigen Zahnarzt", sagte ich der Sprechstundenhilfe, und dachte mir: "Ein Mal mit Profis. Bitte, nur ein einziges Mal..."

Deutsche Zahnbehandlung für Kassenpatienten
Computerspiele werden auch immer realistischer...

Dort angekommen fragte mich der Zahnarzt zunächst wo der Knochen denn hin sei, und also mußte er den erst irgendwie wieder aufbauen, bevor er mir ein "Titanium Grade 5 Implant" anfertigte und es mir einbaute.

Das sind meine Erfahrungen, was den Zustand des deutsche Krankensystems angeht. Sowas möchte doch kein vernünftiger Mensch geschenkt. Ich weiß nicht wie indoktriniert die Leute in DE sein müssen, so etwas auch noch gut zu finden. Können die sich nicht mehr erinnern, wie das noch vor 20 Jahren war? Und sehen die dann etwa nicht, daß die Beiträge deutlich gestiegen, während die Leistungen deutlich gesunken sind? Oder ist das so ein schleichender Prozeß, daß man es nicht merkt, sondern immer noch das glaubt, was man in der Schule gelernt hat, nämlich daß eine Pflichtversicherung gut ist, und daß man sofort tot umfällt, wenn man die nicht hat? Was sol man dazu noch sagen..?
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Du kommst gegen die Denke in D. nicht an - kann man absolut vergessen. Ist auch sinnlos, sich darüber aufzuregen. Ich wohne und lebe hier, also finde ich mich damit ab, dass ich für immer schlechter werdende Drecksleistungen ein immer höheres Zwangsentgelt zahlen muss. Das heißt aber nicht, dass ich's auch noch toll finde. Ist wie mit der GEZ. Ich muss zahlen? Ok, holt Euch die Kohle. Aber den Müll reinziehen tue ich mir deswegen noch lange nicht.
Bestimmte Sozialstaatsvorstellungen haben bei uns den Charakter von religiösen Dogmen angenommen. Die werden erst dann aufgelöst, wenn hier alles gegen die Wand klatscht. Dagegen anzurennen ist Zeit- und Energieverschwendung.