Natürlich ist das alles recht komplex und vielschichtig, und jeder der Beteiligten (Redakteur, Filmcrew, Cutter usw) hat seine speziellen Möglichkeiten.
Zudem kommt es natürlich darauf an was für ein Thema der Beitrag hat. Infotainment kann ja vieles sein, auch ganz unverfängliches Zeug. Aber es gibt sicher auch manches, das bestimmt nicht gern gesehen wird (von den Chefs gesehen meine ich), wenn es zB. nicht mit der offiziellen political correctness vereinbar ist, oder auch, gerade bei den Privaten, wenn es Werbekunden verärgern könnte.
Letztlich geht es halt nur darum, Geld zu generieren. Wenn man mit dem Testbild am meisten verdienen könnte, würden sie nur das den ganzen Tag zeigen. Was deinen Job natürlich erheblich vereinfachen würde... :)
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Die Gefahr ist, dass das Fernsehen sich schon seit langem zu sehr danach richtet zu senden, was die Leute vermeintlich sehen wollen. Wenn die Quoten gut sind, dann zahlt auch die Werbeindustrie.
Ich erinnere mich noch daran, wie die Firmen anfangs beim Dschungecamp total zurückhaltend waren, weil sie Angst hatten, ihr Image zu beschädigen. Dann haben das aber so viele Leute geguckt und Bildzeitung und Co. haben jeden Tag berichtet, dass man sich schon nach kurzer Zeit um die Werbeplätze gestritten hat.
Ich glaube aber auch, dass durch das Fernsehen lange Jahre ein Urbedürfnis der Menschen befriedigt wurde, Geschichten erzählt zu bekommen, Geschichten über Gut und Böse, Heldensagen, Dramen und nicht zuletzt Liebesgeschichten. Ein Testbild wird da wohl leider nicht ausreichen ;-)
Das mit dem Testbild war jetzt nur überspitzt ausgedrückt. Dennoch ist es erstaunlich, wie lange der selbe Mist wieder und wieder aufgewärmt wird. Ich nenne da nur mal Formate wie Tatort, Richter Hold, Rosamunde Pilcher, diverse Talentsuchen, oder "reality" Programme.
Das Argument, das es ist was die Leute sehen wollen, erinnert irgendwie an die Frage mit dem Huhn und dem Ei und was zuerst da war.
Natürlich gibt es auch sowas wie ein angeborenes (?) Bedürfnis nach bestimmten Geschichten, wie du schon sagst - Helden, Schurken, Liebe, Dramen usw. Das geht ja schon seit den alten Griechen und Römern über Shakespear und Karl May so.
Aber ob die Zuschauer es wirklich so wollen wie es heute im TV gebracht wird (laut Einschaltquote), oder ob sie nur gucken weil sie nichts anderes kennen und weil es allgemein gepusht wird (wie zB der BILD), das ist nicht so ganz klar. Wenn mal jemand es schafft, etwas anderes zu produzieren (entgegen allen Hindernissen), wird das oft zum "Überraschungserfolg". Beispiele: die originale Star Trek Serie, oder aktueller Serien wie Breaking Bad, Real Humans oder Dexter.
Aber solche Sachen kosten richtig Geld, und man muß die Komfortzone verlassen und sich was einfallen lassen. Nicht zu vergessen das finanzielle Risiko. Aber es wird schon manchmal versucht, auch in Deutschland. Nur leider zu selten.
Wenns allerdings um konkrete Information der Bevölkerung geht, kommen noch ganz andere Faktoren ins Spiel. Auch hierfür gibt es eine eingefahrene Maschinerie, die am Fliesband politisch korrektes Material ausspuckt, siehe Anne Will und Konsorten. Richtig den Mund aufmachen tut höchsten mal ein Kabarettist nachts auf einem dritten Programm, was sowieso keiner guckt.