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RE: Was ist ein weltoffener Muslim?

in #deutsch7 years ago

Religionen sind das Übel der Menschheit. Das waren sie immer schon und werden es immer sein. Die drei monotheistischen Religionen, Islam, Christentum, Judentum gründen alle auf der gleichen Basis. Sie alle bekriegen sich gegenseitig, weil sie im Grunde den gleichen Kern in sich tragen.

Es gibt fundamentalistische Christen, die Amis zeigen das ja eindrucksvoll vor, die an ein "intelligent Design" glauben und evangelikale Strömungen nennen sich selbst auch Gotteskrieger. Es gibt nicht praktizierende Moslems, die nur auf dem Papier gläubig sind und Schweinefleisch essen und orthodoxe Juden, die radikale Positionen vertreten und es gibt radikale Moslems und so weiter und so fort und es gibt die Medien, die alles nur noch schlimmer machen, weil sie auf der Welle der Spaltung mitfahren und auf unseren Kosten, Quote machen.

Es ist ein Armutszeugnis der modernen zivilisierten Menschheit, dass wir immer noch über jahrtausendealte Kontrollmechanismen streiten, die vor langer Zeit erfunden worden sind, um Menschen zu manipulieren und zu kontrollieren, die alle nicht lesen und schreiben konnten und keine Ahnung von nichts hatten. Wenn ich einen Wunsch an Gott freihätte, wäre er, dass alle Religionen abgeschafft würden und sich kein Mensch mehr daran erinnerte.

Welcher Idiot glaubt schon an den grauen Mann in den Wolken, an das Paradies und an Himmel und Hölle und den ganzen Mist. Man muss schon ziemlich viel Acid einwerfen, um Gott wahr´haftig zu begegnen. Vieeeel Acid!

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Es ist völlig richtig, dass eine Vielzahl von Kriegen allein aus religiösen Gründen geführt wurden und werden.
Trotzdem führt mein eigener Weg, die Dinge zu betrachten, immer über das Individuum und sein konkretes Handeln. Damit zu sagen, "Religion ist böse!" wird man dem Individuum und seinem jeweiligen Verhalten nicht gerecht. Religionen sind reine Gedankenkonstrukte, ohne eigenen Willen. Sie können, wie Waffen, von Menschen benutzt werden, um andere Menschen zu kontrollieren oder gar in Kriege ziehen zu lassen. Wie auch eine Waffe ist Religion nicht 'böse'. Böse sind immer Menschen. Mir als Agnostiker ist ein friedliebender Christ oder Muslim um vieles lieber als ein bösartiger Atheist oder Agnostiker. Wenn im konkreten Fall Religiosität (als eine Art Placebo) ihm ein Gefühl der Zuversicht, Geborgenheit und Hoffnung verleiht, habe ich daran nichts auszusetzen. Wenn ein verbohrter Atheist seine Religionsfeindlichkeit zum Vorwand nimmt, friedliche Gläubige zu drangsalieren, stellt in einem solchen Falle sein Atheismus letztlich auch eine Art (Anti-)Religion dar, der er möglicherweise genauso fanatisch folgt, wie ein fanatischer Muslim dem Islam.

Um es deutlich zu sagen: Mir persönlich liegt nichts an Religionen, aber ich finde es - trotz des Schadens, der mit ihnen angerichtet wurde und wird - bedenklich, sie (und vor allem ihre Anhänger) pauschal zum Feindbild zu machen. Solange Menschen mit ihren Religionskonstrukten friedlich leben, habe ich dagegen nichts einzuwenden. Machen sie jedoch die aggressiveren Aspekte ihres Konstrukts zum Leitfaden ihres Handelns, wird es problematisch (und das ist leider nicht selten der Fall).

Trotzdem: Aus meiner Sicht ist der Mensch selbst (der z. B. andere unterdrücken und kontrollieren will) das Hauptübel, nicht die Religion.

Ja Agnostiker war ich auch mal, aber auch ein Gläubiger und vorher auch mal ein Atheist. So habe ich alle Stationen durchlebt. Ich las den Koran, die Bibel, das neue und alte Testament, die Tora, Tanach, und als ich fertig war, kam ich zum Schluss.
Wer nichts weiß, muss alles glauben und glauben heißt nichts wissen, und wenn es dogmatisch wird, gibt es keine Diskussion, nur Starrheit.
Und wer eine Lehre mit dem Anspruch auf absolute Gültigkeit ausruft?!
Und was ist ein Glaubenssatz, dessen Gültigkeit als absolut betrachtet wird?!

Wer etwas nicht weiß, muss es nicht glauben ... Die Wissenschaft glaubt nur Dinge, die man messen, berechnen, beobachten, beweisen kann oder für die zumindest starke, beobachtbare Indizien sprechen. Sie versucht nicht, alle möglichen Behauptungen - auch religiöser Art - die irgendjemand irgendwann mal gemacht hat, zu widerlegen, weil das eine reine, undankbare Sisyphusarbeit wäre (irgeneinen Unsinn zu behaupten geht eben viel schneller, als ihn wissenschaftlich zu widerlegen).
Ich könnte zum Beispiel behaupten, um den Pluto flögen rosafarbene Elefanten und diese dann anbeten (das ist nicht abwegiger als die Vorstellungen irgeneiner anderen Religion). Das zu widerlegen dürfte ziemlich schwierig sein, obwohl es offensichtlich ist, dass es sich um völligen Unsinn handelt. :)