Gedanken zum Bedingungslosen Grundeinkommen

in #deustch7 years ago (edited)

Hallo Steemit Community,

von Schülern werde ich immer öfter auf das Bedingungslose Grundeinkommen angesprochen.
Da die meisten meiner Berufsschüler ja schon arbeiten (Maler, Maurer, Fahrzeuglackierer) und Abgaben bezahlen, finden die das natürlich völlig schwachsinnig. Gut finden tun es meist nur Schüler die noch nicht arbeiten (Berufsgrundschuljahr, Jugendliche ohne Ausbildungsplatz). Aber gerade bei Gymnasiasten und Studenten findet das BGE natürlich auch großen Anklang.
Man sieht schon schwere körperliche Arbeit auf dem Bau schützt vor sozialistischen Umverteilungsideologien.

Schülern die das BGE ganz toll finden zeige ich immer folgendes Bild eines Kraftwerks, welches unsere Energieprobleme für immer löst.
Es liefert unbegrenzt kostenlosen Strom, verbraucht keinerlei Rohstoffe, emittiert keinerlei Schadstoffe, auch kein C02 und es ist auch in nicht gefährlich.
Schauen wir uns nun dieses Kraftwerk einmal an: Diese Kraftwerk steht symbolhaft für das BGE. Die meisten dürften jetzt kapiert haben wie schwachsinnig das Konzept des BGE ist. Sollten einige immer noch Anhänger des BGE sein, bitte weiterlesen.

Wenn man neue ökonomische Konzepte auf ihre Tauglichkeit überprüfen will, ist es am besten wenn man sich auf eine einsame Insel versetzt, auf der Robinson Crusoe mit seinem Freund Freitag lebt. Alle ökonomischen Konzepte die auf dieser einsamen Insel funktionieren, funktionieren auch in einer modernen Volkswirtschaft. Alles was auf der Insel nicht funktioniert, funktioniert auch nicht in der realen Wirtschaft. Robinson Crusoe und Freitag sind es leid jeden Tag zu jagen, zu fischen, Kokosnüsse von den Bäumen zu holen, Bananen zu pflücken und Hütten zu bauen. Deshalb führen sie das Bedingungslose Grundeinkommen ein. Ab dem nächsten Tag hat jeder ein Recht auf eine Hütte, drei Fische, zwei Kokosnüsse und drei Bananen. Beide gehen abends mit Vorfreude ins Bett und planen am nächsten Tag erst mal auszuschlafen. Schließlich bekommen sie ja nun alles Notwendige von der Gemeinschaft kostenlos zur Verfügung gestellt und können sich nun endlich ihren Hobbies widmen. Freitag möchte sich ein Surfbrett bauen und Robinson plant einen Buch über die soziale Frage zu schreiben.

Am nächsten Tag erheben sich beide hungrig aus ihren Betten und freuen sich auf ihre drei Fische, zwei Kokosnüsse und drei Bananen. Leider bleibt der Teller heute leer und auch am nächsten Tag....

Natürlich wären unsere beiden Helden der Geschichte niemals so blöd gewesen das BGE einzuführen. Dazu braucht es schon ein paar Jahre Bildung an einer staatlichen höheren Schule oder noch besser mindestens 20 Semester Studium einer Geisteswissenschaft an einer deutschen Universität.

Natürlich würden wir in Deutschland nicht schon nach einem Tag verhungern, wenn wir das BGE einführen, da wir ja in der Vergangenheit sehr viele Reserven produziert haben und einige Zeit von der Substanz leben könnten. Auch würde wahrscheinlich die erste Generation nicht sofort das Arbeiten einstellen, aber ihre Motivation und Produktivität wird mit Sicherheit drastisch abnehmen und von Generation zu Generation wird der Fleiß und die Leistung stetig abnehmen, bis zum Zusammenbruch der Gesellschaft. Bevor das passiert kommt mit Sicherheit ein staatlich eingeführter Arbeitszwang.

Schauen wir uns mal einige Argumente der BGE Befürworter genauer an:

1. Viele Größen aus der Wirtschaft machen sich für das BGE stark:

Die Topmanager der Wirtschaft haben nicht plötzlich ihre soziale Ader entdeckt, sondern es geht ihnen schlicht um Lohndrückung. In einer freien Marktwirtschaft ist der Mindestlohn, den ein Unternehmen seinem Arbeiter bieten muss, so hoch, dass er seine Grundbedürfnisse für sich und seine Familie befriedigen kann, also Wohnraum, Essen, Kleidung, Energie, etc. Das entfällt unter dem BGE, da diese Grundbedürfnisse ja vom BGE gedeckt werden. Der Unternehmer erhält also die volle Arbeitsleistung, muss aber nur noch einen Bruchteil des Lohnes bezahlen. Da freut sich der Manager und die Aktionäre. Wenn einige Wirtschaftsbosse das BGE so toll finden, können sie ja jederzeit das BGE in ihrem Betrieb einführen und es den Arbeitern frei stellen, ob sie zur Arbeit kommen oder nicht.

2. Durch die Abschaffung der Bürokratie würde das BGE auch nicht mehr kosten als der jetzige Sozialstaat:

Erstens ist das ein Trugschluss, da bei der Berechnung das Absinken der Produktivität nicht einberechnet wird. So hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass in allen Ländern in denen der Sozialismus eingeführt wurde, die Produktivität auf 25% des vorherigen Niveaus gefallen ist. Das jüngste Beispiel kann man in Venezuela betrachten. Und zweitens ist es keine gute Strategie ein schlechtes System durch ein anderes schlechtes oder noch schlechteres System zu ersetzten.

In jedem Sozialstaat wird immer von den Fleißigen zu den Faulen, von den Produktiven zu den Unproduktiven umverteilt. Das funktioniert nur durch Zwang! Jeder Mensch besitzt seinen eigenen Körper, deshalb hat auch nur er selbst das Recht auf die Früchte seiner Arbeit. Nimmt man jemanden die Früchte seiner Arbeit weg und gibt sie einem anderen, dann ist das Raub!

3. Durch die vermehrte Einführung von Robotern wird es in der Zukunft nicht mehr genug Arbeitsplätze geben:

Auch das ist kein Argument, da uns die Arbeit nie ausgehen wird, so lange die Menschen Wünsche und Bedürfnisse haben. Da es niemals möglich sein wird alle Wünsche und Bedürfnisse zu erfüllen, wird es trotzdem immer Unternehmer geben , die versuchen werden diese Wünsche zu erfüllen. Die vermehrte Einführung von Robotern in der Produktion wird dazu führen, dass alle Waren erst einmal billiger werden und es werden Arbeitskräfte frei werden, die dann Tätigkeiten erfüllen, an die wir heute noch gar nicht denken. Als vor über 100 Jahren noch die meisten Menschen in der Landwirtschaft tätig waren ,um die Menschen zu ernähren, hätte sich niemand vorstellen können, dass es irgendwann Tätowier-und Piercingstudios gibt. Da heute nur noch ein kleiner Teil in der Landwirtschaft arbeitet (und trotzdem alle satt werden), gibt es freie Arbeitskräfte, die sich diesen Tätigkeiten widmen können. Viele meiner Schüler (und auch Schülerinnen) sehen mittlerweile aus wie früher nur die Hells Angels : )

Ich hoffe ich konnte mit dieser kleinen Abhandlung einigen Anhängern des BGE die Augen öffnen. Lasst Euch von diesen Utopien nicht blenden. Alle Versuche das Paradies auf Erden zu schaffen haben immer in die Katastrophe geführt!

Bis bald,

Stephan Haller

P.S. Wem dieser Artikel gefallen hat, bitte upvoten und verteilen. Auch über Kritik freue ich mich immer.
Sort:  

Ich finde die Diskussionen hier echt bereichernd und hab jetzt mal ordentlich steempower an alle verbraten hier

Danke! Du hast sozusagen das Bier für alle bezahlt : )

Argument 1 sehe ich auch so.

Argument 2 finde ich schwach.
Es geht nicht darum, Sozialismus einzuführen. Im Übrigen sehe ich in den realen Manifestationen eher das Problem der mangelnden individuellen Selbstentfaltung, gerade auch beim Einkommen. Auch der Vergleich mit Venezuela ist mir zu eindimensional, z. B. Korruption in ganz erheblichem Ausmaß.

Argument 3 finde ich ebenfalls schwach.
Es geht von der Annahme aus, das alle durch Digitalisierung entfallenden Arbeitsplätze mehr oder weniger im Dienstleistungssektor aufgefangen werden können. Aber auch in diesem Sektor werden erhebliche Arbeitsplatzverluste eintreten.

Die notwendige Individualität bleibt weitgehend beim BGE erhalten, da es ja nur einen Mindestlebensstandard ermöglicht. Klar wird es einen Teil geben, der sagt "Mir reicht es", aber der weitaus größere Teil wird die Arbeitsplätze schaffen oder besetzen, die du in Argument 3 erwartest - allerdings nicht in der Größenordnung, die du in Argument 3 erwartest.

Es geht von der Annahme aus, das alle durch Digitalisierung entfallenden Arbeitsplätze mehr oder weniger im Dienstleistungssektor aufgefangen werden können. Aber auch in diesem Sektor werden erhebliche Arbeitsplatzverluste eintreten.

dies hängt aber hauptsächlich an den Regulationen des Staates, nicht am Markt und an technischer Entwicklung.

Der Staat kann immer nur Rahmenbedingungen setzen. Selbst diese werden sehr stark lobbyistisch beeinflusst, je größer der Kapitalhintergrund, desto größer der Einfluss.

Konkrete Unternehmerische Entscheidungen werden in der Privatwirtschaft getroffen. Hier herrscht Konkurrenzkampf, national und international. Hier herrschen betriebswirtschaftliche Entscheidungen, nicht volkswirtschaftliche. Hier ist das "Humankapital" nur ein Faktor von vielen.

Ob der arbeitende Mensch im Privatbereich sein Auskommen hat, ist kein betriebswirtschaftlicher Faktor und interessiert deshalb nicht. Im Gegenteil, er bietet sich geradezu als kostensenkende Möglichkeit an.

Dass einzelne Unternehmensphilosophien das anders sehen, ändert nichts daran, dass im Großen und Ganzen die Konkurrenz auf dem "Markt" die Bedingungen dominiert und genau das kann man weltweit beobachten, Stichworte sind: Kinderarbeit, maximale Ausbeutung des Menschen und der Tiere, Naturzerstörung ohne Ende.

Aber auch der Dieselskandal ist hier zu nennen. Die Gesundheit der Menschen weltweit wird dem Profit geopfert und dabei dürfen wir uns noch daran ergötzen mit welcher Chuzpe und Arroganz die Verantwortlichen reagieren - gerade in Deutschland!

Lobbyismus ist keine Kapitalismusproblem. In einer freien Marktwirtschaft gäbe es die Möglichkeit gar nicht, dass Unternehmen im Prinzip die Gesetzte selber schreiben. Kinderarbeit gab es schon immer, sie wurde aber durch den Produktivitätsfortschritt überwunden. Das die Kinder während der Industriellen Revolution "nur" noch 8h in der Fabrik arbeiten mussten und nicht mehr 12-16 auf dem Feld war ein echter Fortschritt. So bald die Produktivität hoch genug ist und die Kinder nicht mehr mithelfen müssen die Familie zu ernähren verschwindet Kinderarbeit ganz von selbst. Auch das Umweltargument zieht nicht, waren es doch die Staaten die es den Privatpersonen nahezu unmöglich gemacht haben Unternehmen wegen Umweltschutz zu verklagen. Als die Eisenbahnen in den USA aufkamen wurden diese ständig verklagt, weil der Funkenflug der Dampflocks ständig die Felder der Bauern in Brand gesteckt haben. Es gibt sogar dokumentierte Fälle wo Hausfrauen die Eisenbahnen erfolgreich verklagt haben, weil der Rauch ihre Wäsche im Garten verschmutzt hat. Dies führte dazu, dass die Eisenbahngesellschaften hochwertigere Kohle verwendet haben, die nicht mehr so viel Ruß produziert. Durch Lobbyarbeit haben sie es dann geschafft, dass der Staat Gesetzte erlässt, die die Rechte von Firmen über die von Individuen gestellt hat. Als die Umweltschäden dann nicht mehr zu ertragen waren, haben sie dann Umweltschutzvorschriften erlassen. Das ganze hätte man sich ersparen können, wenn man nicht das Recht von Unternehmen über die Rechte von Individuen gestellt hätte.

Stimmt, Kinderarbeit gab es in den verschiedensten Facetten schon immer.
Es stimmt aber auch, dass sie in der Industriealisierung geradezu explodierte.

Stimmt, Kinderarbeit wurde stundenmäßig weniger, aber gegen enorme Widerstände der Fabrikbesitzer.

Und das Ende der Kinderarbeit ist keineswegs eine direkte Folge der Produktivitätssteigerung. Gerade die zunehmende Mechanisierung konnte den kräftemäßigen Nachteil der Kinder sogar ausgleichen.

Lediglich einzelne sozial eingestellte Unternehmer förderten ein Ende der Kinderarbeit. Nicht zuletzt war die Erkenntnis, dass die körperlich und gesundheitlich geschädigten Kinder nicht mehr für den Militärdienst taugten, ebenfalls ein wesentlicher Faktor.

Auch das Umweltargument zieht nicht, waren es doch die Staaten die es den Privatpersonen nahezu unmöglich gemacht haben Unternehmen wegen Umweltschutz zu verklagen.

und

Durch Lobbyarbeit haben sie es dann geschafft, dass der Staat Gesetzte erlässt, die die Rechte von Firmen über die von Individuen gestellt hat.

Du sagst es! Und genau so funktioniert es immer! Die stärkste, bzw. kapitalkräftigste, die mit den interessantesten Jobangeboten nach einer politischen Karriere setzt sich durch.

Hier schließt sich dann der Kreis. Wenn der Staat dann die Forderungen umgesetzt hat, eignet er sich im Eventualfall (oder für eine Beweisführung) als der Schuldige.

Doch, das Ende der Kinderarbeit ist immer eine Folge der Produktivitätssteigerung. Wo waren denn die Kinder vor der Industrialisierung? Auf dem Feld mit ihren Eltern oder heute in den 3. Weltländern auf der Müllhalde bei der Suche nach Essen oder im schlimmsten Fall in der Prostitution. Je wohlhabender eine Gesellschaft wird, desto schneller gibt es keine Kinderarbeit mehr. Kein Vater oder Mutter lässt seine Kinder in der Fabrik oder auf dem Feld arbeiten, wenn es nicht absolut überlebensnotwendig ist. Mein Großvater (Jahrgang 1912) wurde in den Ferien noch als Hirtenjunge an Bauern verliehen. Weil sie dann einen Esser weniger hatten. Bezahlung gabs keine, nur Kleidung und Essen.
Hier ist übrigens ein Bild von ihm: https://steemit.com/history/@stehaller/life-behind-the-front-in-world-war-2

Der Begriff wohlhabend muss differenziert betrachtet werden. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander. Die Bürger eines Staates können im Mittel wohlhabend sein, dennoch kann ein ganz erheblicher Teil völlig verarmt sein.

Für diesen Teil wäre Kinderarbeit durchaus wieder das Schicksal, wenn es nicht Kinderschutz- und Jugendschutzgesetze gäbe! (Noch?) Ist dann nur eine Frage der Not und der "Attraktivität" der Angebote, denn das Wohlbefinden der Bevölkerung ist keine betriebswirtschaftliche Komponente. Und der "Markt" richtet es schon gar nicht.

Hier schließt sich dann der Kreis. Wenn der Staat dann die Forderungen umgesetzt hat, eignet er sich im Eventualfall (oder für eine Beweisführung) als der Schuldige.

Ich sehe hier einen typischen Fall, von aneinader vorbeireden und eigentlich das Gleiche meinen aber anderst bezeichen.
Der Staat der Forderungen von Unternehmen umsetzt hat nach meiner Definition nichts mit Kapitalismus gemein, das Ist Korporatismus der schleichend in Sozialismus übergeht.
Alleine können Unternehmen niemanden zu etwas zwingen, es braucht immer noch den "fürsorglichen" Staat, der dann die Probleme des "freien Marktes" durch Zwang verursacht.
Ein gutes Beispiel dist der sogenannte "Thurbokapitalismus" und die Finanzbranche die durch Spekulationen div . Blasen und Crashes verursachte. Diese sind nur möglich , weil anschließend die Staaten munter Steuergeld verteilten, anstatt den Markt das Regeln zu lassen. Der hätte die ganzen Spekulanten hopsgehen lassen, der Markt wäre bereinigt und man wüßte das man mit Wilden Spekulationen auf die Nase fallen kann, statt dessen wurde nur das Feld für neue Blasen bereitet.

Es wären ja alle "systemrelevanten" Banken, also die großen Banken, pleite gegangen. Damit wäre der Wirtschaft massiv das notwendige Geld entzogen worden, mit allen nur denkbaren Folgen. So jedenfalls die Befürchtung.

Besonders verwerflich finde ich aber, dass keine wirklich einschneidenden Maßnahmen getroffen wurden, um diese Casinomentalität in den Griff zu kriegen. Die Banken sind wieder da, wo sie vorher waren, allerdings der faulen Kredite entledigt. Die Deutsche Bank zahlt munter, wie kürzlich zu lesen war, schon wieder 1 Milliarde EUR als Boni aus. Na bitte, geht doch.

Wie war das noch mit der kapitalkräftigen Lobby?

Dass einzelne Unternehmensphilosophien das anders sehen, ändert nichts daran, dass im Großen und Ganzen die Konkurrenz auf dem "Markt" die Bedingungen dominiert und genau das kann man weltweit beobachten, Stichworte sind: Kinderarbeit, maximale Ausbeutung des Menschen und der Tiere, Naturzerstörung ohne Ende.

Und genau in den angesprochenen Punkten kann man sehen das die maximale wirtschaftliche Freiheit in all den Punkten positive Ergebnisse bringen ... je freier ein Wirtschaftsmodell desto positiver wirkt es sich auf den Wohlstand aller aus und all die Punkte verbessern sich automatisch. Massive Naturzerstörung und Ausbeutung nimmt immer dann zu, wenn wir ein sozialistischeres faschistischeres System mit weniger individueller Freiheit und Eigenverantwortung bekommen.

Sehr gut, das trifft genau den Punkt!!!!

Sprichst du jetzt von den "sozialistischen" Systemen in Südamerika, wo u. a. Monsanto Regenwald, Pflanzen und Boden zerstört und die Menschen ringsherum krank macht und schwer geschädigte Neugeborene produziert.

Oder sprichst du von dem Raubbau am Regenwald in Asien,wo die Palmölplantagen Lebensraum zerstören und Tiere ausrotten?

Oder sprichst du von der Vergangenheit in den englischen Kohlegruben?

Oder, oder , oder ...

Sprichst du jetzt von den "sozialistischen" Systemen in Südamerika, wo u. a. Monsanto Regenwald, Pflanzen und Boden zerstört und die Menschen ringsherum krank macht und schwer geschädigte Neugeborene produziert.

Genau davon spreche ich, von Regimen die , wahrscheinlich noch für Gefälligkeiten, jenen Firmen die Zerstörung und Ausbeutung erlauben. Würde Monsanto das bei uns versuchen, hätten sie gleich nen Arsch voll Klagen am Hals.
Im Sozialismus oder in Diktaturen freuen sich die Machthaber über unmoralische Angebote, die Ihre Macht, das Volk zu unterdrücken stützen. Oder es geht um Staatsbesitz der, wie in der Sowjetunion eh allen gehört, also braucht man sich ja nicht zu kümmern, einem Selbst bringt das ja kaum Vorteile. Folglich ist der Umweltschutz dort miserabel.

Würde Monsanto das bei uns versuchen, hätten sie gleich nen Arsch voll Klagen am Hals.

Wieso? Wir haben doch genug willfährige deutsche Politiker, die das in Europa für Monsanto entscheiden. Wie war das gleich mit Minister Christian Schmidt, dem sogar die Richtlinienkompetenz der Kanzlerin völlig egal war?

Und wohlgemerkt, seine Stimme war nicht eine von vielen. Es war die entscheidende Stimme! Aber wen kümmerts, ist ja nur für wenige Jahre?

Und wenn es der "Markt" alleine machen würde, der Staat sich weitgehend heraushält?

Wir würden wahrscheinlich auch nicht diese Diskussion führen, denn wahrscheinlich hätten wir mit unseren marktkonformen gesundheitlichen Problemen genug zu tun.

die Argumente von wissensmanufaktur.net, Prof.Hörmann und Herrn Böse vom www.buergerinitiative-grundeinkommen.de leuchten mir mehr ein, als was Hr. stehaller argumentiert.
Seit 1900 bis 1980 hat im Zuge der Industrialisierung die Produktivität eines Arbeiters um den Faktor 35 zugenommen. Um den gleichen Lebensstandard wie 1900 zu produzieren, wären 1980 nur einer von 35 erforderlich gewesen. Die 34 würden dann was ? machen ? Sie haben diese einzigartige Produktionssteigerung mit geleistet. ( Kriege, Depression, verursachte Wirtschaftskrisen, Abwertungen lassen wir zur Vereinfachung mal aus der Abfolge der Argumente) . Produktivität sollte (wird aber nicht) genutzt werden zur Herstellung sinnvoller, langlebiger Güter mit einfachem Verhalten bei der Reparatur, einfacher Beschaffung von Ersatzteilen. Produktivität sollte zu gesundem Essen und Getränken+Wasser führen. Die Ökobilanz sollte bei jedem Gebrauch/Verbrauch beachtet werden.
Die wahren Kosten der wirtschaftlichen Prozesse finden heutzutage kaum Beachtung (zB. Autos auf dem Felde, stehn 5+ Jahre dort)
bei https://phibetaiota.net/2013/02/intelligence-with-integrity-chapter-5-systems-thinking-true-cost-economics/ schau ich mal nach den Kosten.
http://phibetaiota.net/2017/02/memorandum-for-the-president-eradicating-fake-news-and-false-intelligence-with-an-open-source-agency-that-also-supports-defense-diplomacy-development-commerce-d3c-innovation-to-stabilize-world/
beschreibt die Vorteile von Open Source im Gegensatz zur derzeitigen Wirtschaft mit Patenten und Ersatzteilen, die nur u.U./rechtzeitig beim jeweiligen Hersteller gekauft werden können.
Open Source Everything Engineering (OSEE) zeigt Wege auf, in die sich Produktivität entwickeln könnte, wenn ...

Dankeschön! :)

Ich bin ein Erzkapitalist und Konservativer der alten Schule, und ich lehne das BGE zum derzeitigen Zeitpunkt ab. Ich meine dennoch, dass der Artikel etliche Schwächen hat und eine Menge Tatsachen unterschlägt:

"Der Unternehmer erhält also die volle Arbeitsleistung, muss aber nur noch einen Bruchteil des Lohnes bezahlen." Das genaue Gegentei wird der Fall sein. Unterstellen wir, dass in der Masse ein BGE demotivierend wirkt, viele sich also eine schwierige Ingenieurs- oder Technikerausbildung nicht mehr antun werden. Einige wenige werden es weiterhin tun, weil sie intellektuelles Futter für ihr Gehirn brauchen, dass jenseits des Dschungelcamps angesiedelt ist. Um diese ganz wenigen Spezialisten werden sich die Unternehmen REISSEN und zahlen, was verlangt wird.

Diejenige Arbeitsleistung, die nicht hochspezialisiert ist, wird sowieso immer weniger nachgefragt werden, dieser Trend ist schon längst eingeleitet. Vielerlei Wertschöpfung erfolgt dennoch weitgehend ohne menschliches Zutun, Tendenz steigend. Da es immer Unternehmertypen geben wird, die mit WENIG nicht zufrieden sind und insbesondere durch die Befriedigung aller möglichen Bedürfnisse ihrer Mitmenschen VIEL zusammenraffen können, werden diese Leute lieber einen Großteil der maschinell erzeugten Wertschöpfung abgeben (teilen) als gar nicht am Markt teilnehmen (raffen) zu können, bzw. überhaupt keinen Markt mehr zu haben. 10% von VIEL ist immer noch besser als 100% von ALLEM, dass jedoch keiner will oder sich nicht leisten kann.

Die Robinson-Insel ist ein schönes Bild, unterschlägt aber die Tatsache, dass es für manche Dinge eben eine kritische Masse jenseits von zwei Hanseln im Lendenschurz braucht. Beispiel STEEM: Wäre es etwas wert auf der Insel? Ist es überhaupt etwas wert? Antwort: Nein, der Wert kommt daher, dass es eine kritische Masse von Menschen gibt, die daran glauben und deshalb sich mannigfaltige Märkte bilden.

Mit Sozialismus-Fantasien hat das alles zunächst ziemlich wenig zu tun. Das Argument ist schwach. Es geht mittlerweile auch immer weniger um die Umverteilung von Fleißig nach Faul, sondern es stellt sich die moralische Frage danach, wem die Resourcen gehören, die jeweils verwurstet werden, auch wenn überhaupt keine menschliche Arbeit mehr notwendig ist. Es ist unser aller Planet. Ist es denn fair, dass Einige soviel mehr haben, nur weil sie sich Armeen leisten können, die ihren Besitzstand schützen?

Du hast diese Frage bereits unbewusst berührt mit deinem Kraftwerk-Bild. Energie ist der Schlüssel. Noch ist sie relativ rar und teuer, aber das wird sich ändern. Der Tag wird kommen, und bald, an dem unbegrenzt saubere Energie spott-spott-spottbillig, vielleicht sogar kostenlos, zu haben sein wird, in einer Weise, die wir uns heute noch nicht richtig ausmalen können. Dann wird das Moralische so richtig zum tragen kommen, wenn die Menschen sich fragen, mit welchem Recht eine Klasse alle Resourcen für sich beansprucht, die sie mittels unbegrenzter Energie veredelt, während die andere (größere) Klasse am Hungertuch nagt. Es geht eben nicht nur um den eigenen Körper und die Früchte der eigenen Arbeit. Das reicht ja vielen Menschen nicht. Deshalb sticht das "Raub"-Argument nicht, höchstens in die andere Richtung.

Fazit (weil es spät ist und man bei so einem Thema seine Gedanken viel mehr strukturieren sollte, bevor man schreibt):

Auch die Robinson-Insel enthält ein Körnchen Wahrheit. Da die Schlüsseltechnologie "Gratis-Energie" noch nicht da ist, haben wir noch etwas Zeit. Ich plädiere dafür, alternative Gesellschaftsmodelle zu entwickeln, da das jetzige westlich-kapitalistische auf lange Sicht zum Scheitern verdammt ist und in immer mehr Kriege und Gewalt führen wird. Das BGE in irgendeiner Form hat sicher eine Daseinsberechtigung. Wir sollten "Robinson"-Test-Gesellschaften formieren, die entweder eine kritische Masse haben, oder wir sollten eine solche simulieren. Auf diesem Wege wäre es möglich, herauszufinden, ob und wie der Mensch damit umgehen kann. Besser als Bürgerkrieg, oder?

Gute Nacht!

Danke fürs Lesen und Upvoten! Als Erzkapitalist und Konservativer solltest Du Dich immer fragen: "Wer gibt einem anderem das Recht auf Deine Arbeitskraft. Wie ich es weiter oben auch schon gesagt habe, das BGE ist ein Ablenkungsmanöver derjenigen, die mit Hilfe der richtigen Kontakte zur Politik und Ausnützen des Geldsystems zu großem Reichtum gekommen sind, um so die Massen ruhig zu halten. Wir haben leider keinen Kapitalismus in Deutschland, sondern Korporatismus. In einer echten freien Marktwirtschaft und einem "echten Geldsystem" gäbe es die große Schere zwischen Arm und Reich nicht. Das BGE zementiert oder verschlechtert nur die jetzige Ungerechtigkeit. Der Staat ist niemals die Lösung, sondern immer das Problem. In Wirklichkeit haben wir eine Umverteilung von Unten nach oben, auch wenn uns das anders verkauft wird. Ich bin aber gegen jegliche Art von Umverteilung.

Der Staat ist niemals die Lösung, sondern immer das Problem. In Wirklichkeit haben wir eine Umverteilung von Unten nach oben, auch wenn uns das anders verkauft wird.

Ein besonders pervider und mächtiger Mechanismus, der die Umverteilung nach oben bewerkstelligt ist der wachsende Sozialstaat, Irgendwann erreicht er einen Punkt an dem er nur noch durch Kredite( Bonds) finanziert werden kann. Woher aber bekommt der Staat den Kredit. Natürlich von den Reichen. Und über den Cantillioneffekt bekommen die Geldgeber als Erstempfänger neuen Giralgeldes ihre Vorteile.

Wenn man dann noch hinzunimmt, dass der dt. Sozialstaat unter Bismark geschaffen wurde, um der neu aufkommenden Macht der Arbeitervereinigungen und ihrer selbständigen, freiwilligen und gegenseitigen Absicherung, einen Riegel vorzuschieben...

@vonhandfotografy...der schlimmste Umverteilungsmechanismus von Arm zu Reich ist wirklich das FIAT-Geldsystem. Hab dazu auch schon zwei Artikel geschrieben:
https://steemit.com/deutsch/@stehaller/woher-kommt-das-geld-und-welche-funktionen-erfuellt-es-teil-1
https://steemit.com/deutsch/@stehaller/woher-kommt-das-geld-und-welche-funktionen-erfuellt-es-teil-2

Der Staat ist niemals die Lösung, sondern immer das Problem. In Wirklichkeit haben wir eine Umverteilung von Unten nach oben, auch wenn uns das anders verkauft wird.

Ein besonders pervider und mächtiger Mechanismus, der die Umverteilung nach oben bewerkstelligt ist der wachsende Sozialstaat, Irgendwann erreicht er einen Punkt an dem er nur noch durch Kredite( Bonds) finanziert werden kann. Woher aber bekommt der Staat den Kredit. Natürlich von den Reichen. Und über den Cantillioneffekt bekommen die Geldgeber als Erstempfänger neuen Giralgeldes ihre Vorteile.

Wenn man dann noch hinzunimmt, dass der dt. Sozialstaat unter Bismark geschaffen wurde, um der neu aufkommenden Macht der Arbeitervereinigungen und ihrer selbständigen, freiwilligen und gegenseitigen Absicherung, einen Riegel vorzuschieben...

Tja, das sind sehr libertäre Ansichten, die ich nicht ganz teile. Es muss eine Moderation geben, um Härten abzufangen. Was passiert, wenn man nicht genug Kohle hat, die "Massen ruhig zu halten", werden wir bald am eigenen Leib erfahren. Aber wieviel Moderation?

Der deutsche Staat geht definitiv viel zu weit. Einverstanden, insbesondere weil hier wirklich eine Umverteilung an alle Faulenzer dieser Welt stattfindet. Deshalb hauen ja so viele ab.

Als ich in USA lebte, waren meine Gesamtabzüge einschließlich indirekter Abgaben etwa 32%; KV privat, also exklusive. Damit kann ich gerade noch so leben, zumal mir Freiheiten gelassen werden, die mir wichtig sind: Wahl des Staates (Auswirkungen auf Abzüge und Streikrecht), gutes Geschäftsklima, berechenbare Justiz, Waffenbesitz.

Zusätzlich gibt es immer die Chance auf echte Änderung durch Wahlen: Gesetze werden auch abgeschafft, nicht nur mmer weiter draufgepackt. Und Behörden, die mit einem Pragmatismus agieren, der hier undenkbar ist. Einen Teil meiner Abgaben bekomme ich demnächst als Rente zurück. Naja...

Obama hat vieles gründich versaut und verbrannte Erde hinterlassen. Es wird Jahrzehnte dauern, das zu reparieren.

Wäre ich jünger, ginge ich nach Paraguay (googeln!) was mir sehr einladend erscheint.

Du scheinst Minimalstaatler zu sein. Das war ich auch mal, bis ich erkannt habe, das egal wie klein die Staatsmacht am Anfang ist, sie wird wie ein Krebs immer weiter wuchern. Man braucht nur die BRD der 50er mit heute vergleichen. Ich war auch schon 10 mal in den USA, auf Truppenaustausch und privat, habe auch viele Freunde dort. Mal sehen was Trump daraus macht...schlechter als Obama kann es nicht werden und bisher sieht es nicht so schlecht aus. Aber ein Minimalstaat wäre auf jeden Fall ein guter Anfang.

Yay, Konsens!!! Beim Wuchern stimme ich Dir zu, da wird es Safeguards geben müssen, um das zu vermeiden.

Nur welche Safeguards? Die Verfassung der USA ist die freiheitlichste die es auf der Welt gibt, hat leider auch nicht vor der krebsartigen Ausweitung der Staatsmacht geschützt....Eine Idee wäre, wenn man online bestimmen könnte wie viel Prozent seiner eigenen Steuergelder in welchen Topf fließen.

Um diese ganz wenigen Spezialisten werden sich die Unternehmen REISSEN und zahlen, was verlangt wird.

Aber auch dieser Punkt spricht mittelfristig gegen ein BGE.

Mit Sozialismus-Fantasien hat das alles zunächst ziemlich wenig zu tun. Das Argument ist schwach. Es geht mittlerweile auch immer weniger um die Umverteilung von Fleißig nach Faul, sondern es stellt sich die moralische Frage danach, wem die Resourcen gehören.

Wenn das keine sozialistische Urfantasy ist, weiß ich auch nicht. Gerade mit diesem Punkt erwischt es doch die meisten, der Neid und die vermeintliche Moral, jemandem aus Gründen etwas wegzunehmen... wo fängt man an wo hört man auf ... ist eine Million für den einzelnen Ok , oder 10 oder 1 Milliarde , oder doch lieber 100.000 . eigentlich reicht doch auch weniger , wie wäre es mit 50.000 pro Nase?

Der Zugang zu Ressourcen ist ja gerade die Grundlage für jedes unternehmerische Handeln. Im Zweifel sollte dieser demjenigen möglich sein, der etwas sinnvolles mit diesen anfängt. Tatsächlich ist das auch das Gegenteil von Sozialismus, in dem ja der Staat oder das Kollektiv bestimmt ob und wie jemand Zugang zu Ressourcen erhält.

"Zugang" und "Eigentum" sind aber zwei Paar Schuhe. Da muss man dann abwägen. Was "sinnvoll" ist auch. Des Einen Vogelparadies ist des Anderen Wochenendgrundstück. Was ist "sinnvoll" und wer bestimmt das? Alles nicht so einfach, wie der Artikel uns Glauben machen will.

Ja, das ist richtig. Ich dachte da zunächst nur an den Punkt, dass derjenige der über die Eigentumsrechte an etwas verfügt üblicherweise auch den Zugang dazu kontrolliert. Was ja bereits beim Zugang zu Öffentlichkeit durch die Medienhäuser und Facebooks dieser Welt ein Problem darstellt.

Die Frage ist wie entsteht überhaupt Eigentum?
Dafür gibt es nur zwei Möglichkeiten:

  1. Freiwilliger Tausch
  2. Jemand mischt seine Arbeitskraft mit den natürlichen Ressourcen, die noch niemanden gehören.
    Die Bäume auf unserer Insel gehören niemanden. Fällt aber Robinson einen Baum und baut eine Hütte gehört sie ihm.

Freiwilliger Tausch

Nichts anderes ist der freie Markt. und dieser freiwillige Tausch kommt nur zustande, wenn sich für beide Parteien eine Win Situation ergibt. Viele missverstehen den freien Markt als die Möglichkeit der Reichen und der Großkonzerne die schwächeren Auszubeuten.

Des Einen Vogelparadies ist des Anderen Wochenendgrundstück. Was ist "sinnvoll" und wer bestimmt das?

Problematisch wird es schon, wenn man anfängt, alles andere als unrechtmässig angeeignetes Eigentum enteignen zu wollen. Die dann aufgestellten Grenzen können nur willkürlich sein, und vor allem nur durch Zwang durchgesetzt werden.

Der Zugang zu Ressourcen ist ja gerade die Grundlage für jedes unternehmerische Handeln. Im Zweifel sollte dieser demjenigen möglich sein, der etwas sinnvolles mit diesen anfängt. Tatsächlich ist das auch das Gegenteil von Sozialismus, in dem ja der Staat oder das Kollektiv bestimmt ob und wie jemand Zugang zu Ressourcen erhält.

Wer sonst als der Staat sollte diese Enteignung und Zuführung zu sinvoller Verwendung ermöglichen. Er wäre somit defakto Besitzer. Ein Bsp. die Kolchose.

Danke @vonhandfotografy!
Genau richtig! Freiwilliger Tausch ist immer eine Win-Win- Situation. Den meisten ist nicht klar, wenn sie z.B. eine Schachtel Zigaretten für 5€ kaufen, sie ihnen nicht 5€ sondern in Wirklichkeit mehr wert sein muss, sonst würden sie sie nicht kaufen. Der Kauf ist schließlich mit Aufwand verbunden. Der Käufer erzielt somit einen Konsumentengewinn, der mit der Anzahl der gleichen Produkte die man kauft abnimmt. Dem Verkäufer ist das Produkt weniger wert als der Verkaufspreis, sonst würde er nicht verkaufen. Auch er gewinnt.

Falsch und unvollständig! Insel und Bäume sind Bestandteil des Planeten, der uns allen gehört, dem Robinson genauso wie dem Neuankömmling. Robinson raubt also der Allgemeinheit eine Resource, veredelt sie, und erwirbt Eigentum daran, weil er gewillt ist, "seine" Hütte bis aufs Blut zu verteidigen. Viel Eigentum entsteht also in erster Linie durch Raub. Ist der Neuankömmling stärker, raubt er die Hütte von Robinson, der jetzt die Arschkarte hat. Millionen Indianer können bestätigen, dass es genau so ist.

Gegenentwurf: Robinson domestiziert Tiere. Die Tiere hätten so oder so gefressen usw., also globales Nullsummenspiel. Durch Robinsons gute Pflege produzieren die Tiere mehr Nachwuchs, als sie normal gehabt hätten. Jetzt hat Robinson ECHTE Wertschöpfung betrieben: Nix geklaut, nichts getötet, nur geliehen, gepflegt und etwas erzeugt, dass es ohne ihn überhaupt nicht gegeben hätte. JETZT hat er echtes Eigentum.

Mit der Zeit gibt Robinson dem Freitag ein Pärchen ab. Freitag war zu doof, selber eine Züchtung auf die Kette zu kriegen, aber dank Robinsons Hilfe kann er jetzt auch wertschöpfen, auch wenn er nie so erfolgreich sein wird... Wenigstens guckt Freitag jetzt nicht mehr so neidisch.

Verstehst Du jetzt? Da müssen wir hin. Weg vom Raub, weg von Gewalt, mit sozialen Komponenten um des lieben Friedens willen!

PS: Das funktioniert auch, wenn Robinson für jeden Baum, den er umhaut, einen neuen Baum pflanzt, hegt und pflegt. DANN spreche ich von Eigentum an der Hütte, nicht vorher.

Von Raub würde ich nur sprechen, wenn Robinson den Freitag daran hindert, auch einen Baum zu fällen und eine Hütte zu bauen. Die Tragödie der Allmende ist ja immer, dass wenn allen alles gehört, gehört niemanden etwas und keiner schert sich einen Dreck. Deshalb kippen ja alle ihren Giftmüll ins Meer...

"Punkt spricht mittelfristig gegen ein BGE."
Vieles spricht kurz und mittelfristig dagegen. Langfristig jedoch nicht.

"die vermeintliche Moral, jemandem aus Gründen etwas wegzunehmen"
Mit diesem Argument müsstest Du jegliche Sozialversicherung ablehnen, Alte und Kranke in letzter Konsequenz euthanasieren, u.s.w.. Es ist aber nunmal so, dass in zivilisierten Gesellschaften den starken Schultern etwas abgenommen werden muss, um aus moralischen Gründen die Schwächeren mit durchzuschleppen.

Es gibt keine "vermeintliche" Moral, sondern nur moralisch und unmoralisch. Beides sind dehnbare Begriffe, über die Konsens zu erreichen ist. Konsens ist bei uns auch unter Reichen, dass man Menschen nach Möglichkeit nicht einfach so krepieren lässt, nur damit man sich noch einen vierten oder fünften Ferrari vom ersparten Steuergeld in die Garage stellen kann.

Es ist eben alles eine Frage des "wieviel". "Wo fängt man an wo hört man auf", das hast Du richtig erkannt. Es geht ja auch um bedingsloses GRUNDeinkommen, nicht bedingslosen Reichtum.

Ja, ich lehnen jegliche Form von Zwangssozialversicherung ab, was nicht heißt das Alte und Kranke krepieren müssten. Würde der Staat nicht seinen Bürgern ca. 70% seines Einkommens wegnehmen, könnte sich jeder viel billiger und besser gegen die Risiken des Lebens absichern. Als es noch keinen Sozialstaat gab, war der zweit größte Haushaltsposten der Menschen freiwillige Spenden an Wohlfahrtsorganisationen. Je niedriger die Abgabenlast der Menschen, desto mehr spenden sie.

Ja es ist schon schade, dass das Ablehnen von Zwang zur Hilfe, oft mit der Totalverweigerung und Empathielosigkeit gleichgesetzt wird. Dabei belegt die Huldigung der Mehrheit gegenüber dem Sozialstaat doch eindeutig das die Mehrheit freiwillig zu helfen bereit wäre. Alleine das Unverständnis der Mechansimen, die mit dem Sozialstaat einhergehen hindert einem der Kritik.

Stimmt. Siehe meine Bemerkungen über USA wo spenden viel größer geschrieben wird. Zwangsversicherung ist Kacke. Es soll ein absolutes Mindestmaß an Absicherung geben, aus Steuern finanziert und zugänglich für alle - AUCH die Reichen, die es eh bezahlen. (vgl. britischer NHS)

Oder eben ein moderates BGE und sonst überhaupt nichts. Die Zeit ist aber noch nicht reif dafür.

Die wenigsten wissen, dass die Sozialversicherungen nie auf Dauer geplant waren. Da es nach dem Krieg keine Kapitalstarken privaten Versicherungsunternehmen mehr gab, hat man die staatlichen Sozialversicherungen weitergeführt, aber der Plan war, dass sich alle Menschen zukünftig privat versichern. Kann man bei Ludwig Erhards "Wohlstand für Alle" nachlesen.

Wow! Tolle Diskussion. Ich hoffe ich habe jetzt keinen vergessen und jedem einen upvote gegeben. Leider hab ich noch nicht sehr viel steem power, so dass mein upvote nur 1 oder 2 Cent wert ist. Ich versuche jetzt mal jedem zu antworten.

Sehr nette Ausführung.
Vor allem mit deinem Kraftwerk. 😂
Ich stehe dem Thema BGE neutral gegenüber, da mich beide Positionen noch nicht gänzlich überzeugt haben.

Ich hab da mal eine Überlegung:

  • (3.) Hätten Robinson Crusoe und Freitag Roboter gebaut, welche komplett autark Fische, Kokosnüsse und Bananen ernten, sowie die Hütten und sich selbst warten, wären sie doch in der Lage ihren Hobbys nachzugehen.
    Auch wenn ich davon ausgehen muss, dass ab diesem Zeitpunkt neue Bedürfnisse entstehen und diese wiederum neue Arbeit benötigt (Kaffee Yeah!).

Wie man diesen Zustand nachher nennt ist doch Wurst.

Plötzlich stranden noch Mittwoch und Mittwoch2 auf der Insel.
Jetzt dürfen diese:

  • A) die Füße von Robinson und Freitag massieren und deswegen ...
  • B) Kaffee produzieren und deswegen ...
  • C) Selber Roboter bauen und deswegen ...
  • D) Einfach so die ...
  • E) Gar nicht ...
    ... die Robotter Erzeugnisse mịtbenutzen.

Eine Kombination aus C) und D) gefallen mir hierbei am besten.
Robinson Crusoe und Freitag helfen Mittwoch und Mittwoch2 dabei möglichst schnell eigene Roboter zu bauen, damit diese auf dem selben Lebensstandard leben.

Ach ja, wie romantisch...
und schwups kommt die Realitätsschelle. *Flatsch*

"Robinson Crusoe und Freitag helfen Mittwoch und Mittwoch2 dabei möglichst schnell eigene Roboter zu bauen, damit diese auf dem selben Lebensstandard leben."

Wenn M & M1 nette Kerle sind und sich nicht wie die Axt im Walde aufführen, ist dieses schöne Szenario des Teilens gar nicht sooo unwahrscheinlich. Denn auch RC & F wissen, dass sie die Resourcen der Insel einfach nur gefunden und übernommen haben - sie gehören ihnen aber eigentlich nicht. M & M1 müssen bereit sein, in die Hände zu spucken, und selber was für sich und die jetzt vergrößerte Community zu tun, auch wenn es dank der Hilfestellung leichter ist, als es für RC & F war.

Wenn sich jetzt noch herausstellt, das M1 ein begnadeter Witzeerzähler ist, der zur allgemeinen Erheiterung beiträgt und M eigentlich nicht für "Mittwoch", sondern "Mario" steht, der eine Killer-Lasagna zubereiten kann, steht den gemeinsamen Dinnerparties nix mehr im Wege. Friede, Freude, Eierkuchen - pardon, Eierteigwaren. Go BGE!

Wenn M & M1 aber stattdessen direkt nach der Ankunft anfangen, auf marxistischen Umverteilungs-Furzideen rumzureiten, und nicht nur an den Resourcen der Insel, sondern auch an den Früchten der Innovation von RC & F ohne eigenen Input partizipieren wollen, werden RC & F darauf äußerst allergisch reagieren. Weil sie schon mit sowas gerechnet hatten, haben sie extra einen Kampfroboter zur Besitzstandswahrung entwickelt, der M & M1 im Meer ersäuft und Ruhe ist.

Das ist halt der Unterschied, derzeit sehr schön auf STEEM zu beobachten und am eigen Leibe zu erfahren. Nette Leute werden gefördert und erreichen irgendwann selber einen besseren Status, die Anderen werden ignoriert. Ersäuft wir hier zum Glück keiner.

Wenn es allerdings nur sehr begrenzte Resourcen gibt, sieht das Ganze wieder ganz anders aus.

Hey folker-wulff,
korrekt.

Vor allem wenn Gier im Spiel ist.
Wenn Mario nun für den Hummer (H3) anfängt alle Palmen abzuholzen sind M1, Robinson und Freitag gezwungen zu reagieren.

Deswegen sympathie mit der Lösungsstrategie "Wie du mir, so ich dir".
VG MaxPatternMan

Yup, "wenn es allerdings nur sehr begrenzte Resourcen gibt..." Man hat's nicht leicht, aber leicht hat's einen.

Danke fürs Lesen und Upvoten!
Robinson und Freitag werden bestimmt mithelfen die Roboter zu bauen, da ja die beiden Neubewohner, solange sie sich gut Benehmen, ein echter Gewinn sein können. Endlich sind sie zu viert und können Karten spielen.

Danke!!!! für diesen Artikel! Full-power-upvote und resteem!! Du sprichst mir aus der Seele!!

Vielen Dank für den upvote und fürs resteemen!

Schick das mal Götz Werner und anderen utopischen Pflaumen 😁 Dein Kraftwerk gefällt mir... funktioniert so auch erneuerbare Energie ? 😜

"Götz Werner ... utopische Pflaume" Ein sehr erfolgreicher Geschäftsmann. Kann nicht jeder von sich behaupten.

Das eine hat mit dem anderen rein gar nichts zu tun, Volker, kenne selber extrem erfolgreiche Geschäftsleute, die leider Vollpflaumen sind... Sein Modell und generell das BGE ist nicht zu Ende gedacht, Inflation wird meist nie berücksichtigt und wie schon weiter oben bemerkt, ist eine sozialistische Umverteilungs-Utopie... bestens geeignet für Tagträumer mit Gutmenschen-Genen...

Der Geschäftsmann ist Mikro-Ökonom, für das BGE sollte man schon ein wenig Plan von Macro-Ökonomie haben und da scheitert es bei Werner und anderen offensichtlich....

Erfolgreicher Geschäftsmann heißt leider nicht immer auch ein guter Volkswirt zu sein.

Nee, aber zwischen "Vollpflaume" und "kein Volkswirtschafts-Spezialist" ist auch noch ein Riesenunterschied. Just saying'...

90 mal gelesen und nur 11 upvotes... 1,84 $ "bewertet" und für doof rumschwallen bekommen hier einige über 50 $.... das zeigt wieder nur, die Normalverteilung schlägt auch auf steemit erbarmungslos zu :-)))

Tja der Markt schlägt eben auch auf steemit gnadenlos zu. lol.

Sehr nettes Plädoyer, kann ich 100% unterschreiben... Leider werden die Sozialisten nicht müde ihre Ideologie unter immer neuen Namen anzupreisen. Und auch wenn jeder Versuch nichts als kollektive Armut und Tote produzierte, es wird scheinbar nie aufhören... Danke für diesen kleinen Lichtblick.

Vielen Dank für die Antwort und den upvote. Schön dass Dir der Artikel gefällt.

Du brauchst unbedingt mehr Follower!!

Wird schon noch werden. Ansonsten poste ich halt wieder Tieraufnahmen. Lol.

Was soll mit der erwirtschafteten Leistung passieren, wenn immer weniger Menschen dafür benötigt werden? Z.b. durch Automatisierung. Meine Berufsgruppe produziert im wahrsten Wortsinn Arbeitslosigkeit. Das meine ich nicht im Scherz. Aber Arbeit braucht kein Mensch, Einkommen dagegen schon.

Wenn das BGE nicht funktioniert, warum Leben dann so viele Milliardäre von der Leistung anderer Menschen auf dieser Welt und müssen nicht arbeiten?

Auch an Dich, danke fürs Lesen und Upvoten.
Nun zu Deiner Anmerkung/Kritik:
Die Produktivität hat sich seit der Gründung der BRD versechsfacht, d.h. nach der Logik der BGE-Anhänger hätten bis heute 83% der Arbeitsplätze verloren gehen müssen. Da heute 17 Menschen so viel produzieren wie früher 100, müssten alle theoretisch nur noch 1/6 von dem arbeiten, was früher notwendig war, leider wurde uns dieser Produktivitätsfortschritt durch das Fiat Geldsystem geraubt. Viele der Milliardäre sind genau die Profiteure dieses Geldsystems (siehe Cantillon-Effekt in meinem Artikel übers Geld). Das BGE ist nur ein Versuch der Profiteure des heutigen Systems die Massen zu beruhigen und auf Staatskosten ihre Privilegien auch für die Zukunft zu sichern.

Ohne Arbeit/Leistung/Innovation schafft man in einer normalen Gesellschaft keinen Wert/Mehrwert und kein Gut oder Produkt für sich und die anderen, um sich das notwendige Einkommen für den Lebensunterhalt und mehr für sich selbst und die Seinen zu erwirtschaften. Das ist aber primär die Pflicht von jedem, der dass gesundheitlich kann. Wer das nicht will, muss eben einen geringen Lebenstandard in Kauf nehmen, es ist nicht Pflicht der Gesellschaft, ihm einen vergleichsweise hohen Lebensstandard ohne Gegenleistung zu garantieren. Natürlich braucht der Mensch Arbeit.

Wenn man ein Beispiel für das (nicht funktionierende) bedingungslose Grundeinkommen aus dem Cryptobereich anbringen möchte, kann man z.B. auf Auroracoin verweisen. https://coinmarketcap.com/currencies/auroracoin/
Damals, während der isländischen Finanz- und Wirtschaftskrise, haben alle Isländer per Sozialversicherungsnummer an einem Auroracoin-Airdrop teilnehmen dürfen. Das Ende vom Lied: Alle haben den Coin schnellstmöglich gegen BTC getauscht und bald war das Ding wertlos.
Genau das würde mit jeder anderen Währung passieren, die man bedingungslos verschenkt.

Auch ein gutes Beispiel.

Meiner Meinung nach ist es der erste Schritt der Versklavung. Dann kann man dich ganz toll manipulieren und drohen, dass man dir es wieder wegnimmt. Nach einer bestimmter Zeit, sind die Leute unfähig, sich um sich selber zu kümmern und verängstlich, daher gut manipulierbar. Nur eine gesunde Konkurrenz kann uns zur Kreativität bewegen.

In jedem Sozialstaat wird immer von den Fleißigen zu den Faulen, von den Unproduktiven zu den Produktiven umverteilt.

@stehaller
Ist hier ein Fehler drin? Sollte es nicht heißen "In einem Sozialstaat wird von den Produktiven zu den Unproduktiven verteilt"?

Falls es tatsächlich so gemeint ist, daß von den Unproduktiven zu den Produktiven umverteilt wird, dann frage ich, was es da umzuverteilen gibt.
Falls es doch ein Fehler ist, sollte man den vielleicht ausbessern, bevor der Text falsch in die Blockchain gemeißelt ist.

Oh ja! Danke! Ist mir gar nicht aufgefallen, wird sofort ausgebessert.

Ein bedingungsloses Grundeinkommen im heutigen System würde eher nicht funktionieren, und wenn, dann nicht so, daß alle davon leben könnten. Was allerdings im heutigen System bereits funktioniert ist ein leistungsloses Spitzeneinkommen. Durch den Zinseszinseffekt fließt das Fiatgeld automatisch dorthin, wo ohnehin schon das meiste Geld akkumuliert ist. Auf DE übertragen bedeutet das, daß etwa 400 Milliarden jährlich von den Nettozinszahlern zu den Nettozinsempfängern fließen.

Rein technisch wäre es also durchaus möglich, jedem der 80 Millionen Insassen der BRD, vom Neugeborenen bis zum Greis, rund 5.000€ pro Jahr zu bezahlen, wenn man das Geld unter den Nettozinszahlern verteilen würde. Wahlweise könnte man einfach dieses Absaugen von Geld nach oben unterbrechen, dann wäre ein bedingungsloses Grundeinkommen überhaupt nicht notwendig oder es bliebe wahlweise jedem selbst überlassen, ob er eine entsprechende freiwillige Initiative unterstützen will oder nicht. Sowas gibt es übrigens auch schon:

Mein-Grundeinkommen.DE

Aber mal zum Inhalt:

Ich glaube, ein bedingungsloses Grundeinkommen würde auf Dauer nicht wirklich viel ändern. Hier meine etwas starkt verkürzte These, wie so ein Szenario möglicherweise aussehen würde:

Es ist fraglich, ob ein bedingungsloses Grundeinkommen, das jeder erhält, dazu führen würde, daß die Unternehmer die Löhne drücken würden. Tatsächlich dürfte das Gegenteil der Fall sein, und zwar aus folgendem Grund:

Der Fließbandarbeiter macht seinen Job ja nicht aus Spaß an der Freude, sondern weil er seine Miete bezahlen muß. Mit einem bedingungslosen Grundeinkommen würde er sich stattdessen lieber mit der Gitarre in den Biergarten setzen. Dummerweise hat der aber zu, weil die Bedienung, die auch nur auf Mindestlohnbasis beschäftigt war, es nun auch nicht mehr nötig hat, arbeiten zu gehen. Nun haben wir das Problem, das man auch bei der Einführung des Mindestlohnes beobachten konnte: Es bewirkt nichts, außer, daß die Preise steigen.

Will nun der Wirt seinen Biergarten weiterbetreiben, muß er jemanden finden, der das machen will, denn müssen tut ja vorerst keiner mehr. Nun kann er allerdings seiner alten Bedienung nicht mehr den alten Lohn bezahlen, denn die hat das ja auch nur gemacht, um ihre Miete zu bezahlen. Er muß ihr jetzt schon mehr bieten, weil sie es sonst nicht macht. Nun bezahlt das allerdings nicht der Wirt von seinem Grundeinkommen, sondern er legt es auf die Preise um, die ohnehin gestiegen sind. Denn auch der Bierlieferant will lieber im Biergarten sitzen und eine kühle Halbe trinken, als mit dem LKW herumzugurken und Träger zu schleppen, recht blöd.

Da hocken also der Fließbandarbeiter, die Bedienung und der LKW-Fahrer vor dem Biergarten, den der Wirt nun selber schmeißt und bestellen ein Bier. Der Wirt stellt es hin und sagt: "Fünfzig Euro!"

Alle gucken blöd und beginnen langsam zu verstehen, daß sich nicht viel geändert hat, außer, daß sie jetzt mehr Zahlen auf dem Konto haben, sich aber davon nicht automatisch mehr leisten können. Und spätestens wenn die Miete entsprechend hochgeht, weil auch der Vermieter überall mehr bezahlen muß, klopfen wieder alle beim alten Arbeitgeber und fragen ob ihre Stelle noch frei ist. Aus "Jobs auf 800-Euro-Basis" wurden "Jobs auf 8.000-Euro-Basis" - sonst ändert sich nichts.

Das konnte man doch bei der Einführung des Mindestlohnes bereits sehen. Verlierer waren die, die den Job verloren haben, Gewinner waren die, die das Geld emittieren.

Man kann keine Besserung innerhalb des Fiatgeldsystems herbeiführen, denn egal was man auch tut, es bleibt reine Symptombehandlung.

@besold ...Sehr gut zusammengefasst. Volle Zustimmung! Das Geldsystem ist das Problem, deshalb gibt es ja so viele Milliardäre, die sich für das BGE aussprechen. So bleiben die Massen ruhig und ihre Milliarden wachsen fröhlich weiter.

Man sieht schon schwere körperliche Arbeit auf dem Bau schützt vor sozialistischen Umverteilungsideologien.

Ich habe jahrelang auf dem Bau gearbeitet und auch andere körperliche Arbeiten gemacht. Bin seit 2004 Selbständig und seit 2008 Unternehmer. Halte von Sozialismus nicht viel... und ich finde die Idee des BGE sympathisch. 😉

Warum? Vor allem auf dem Bau und auf den Fließbändern habe ich etliche Leute gesehen, die Qualitäten für andere Jobs hatten, sie aber der Schicksal und vor allem die Angst vor der Verarmung dazu gebracht hat einen Job anzunehmen, der ihnen überhaupt nicht liegt. Was für eine Verschwendung an menschlicher Schöpfungskraft.

Das ist nur einer der Gründe, die mir einfällt welches für das BGE spricht.

Mag sein, dass die Idee des BGE die eine oder andere Schwäche hat, aber die Vorteile überwiegen in meinen Augen.

Es ist mir ein Rätsel warum die Leute BGE und Sozialismus in einen Atemzug nennen. Schon alleine deswegen, weil diverse linke Gruppierungen (ua. Gewerkschaften) das BGE ablehnen.

@vladimir-simovic...Jegliche Form von Umverteilung ist eine Form von Sozialismus. Das kann man gut finden oder auch nicht. Ich lehne es zu 100% ab. Niemand hat das Recht auf die Arbeitsleistung eines anderen. Dabei habe ich mal als großer Fan von Marx, Lenin, Castro, etc. begonnen. Je mehr ich deren Schriften gelesen habe, desto mehr hat es mich abgestoßen. Für Sozialismus, BGE, Gemeineigentum, etc. braucht es einen "Neuen Menschen". Die Versuche diesen "Neuen Menschen" zu schaffen haben uns hunderte Millionen Tote beschert. Wir sind leider keine Ameisen oder Bienen.Umverteilung, Gemeinschaftseigentum usw. funktioniert im Familienverband, nicht aber in anonymen Großgruppen. Ich habe überhaupt nichts gegen diese Konzepte, so lange die Teilnahme freiwillig ist. Jegliche Form von Gewalt (außer Notwehr) und Zwang lehne ich ab. Diese Systeme funktionieren aber nur mit Zwang oder letztendlich mit Gewalt. Die Gewerkschaften wollen wahrscheinlich das BGE nicht, da sie Angst haben, dass sie falls es funktioniert bedeutungslos werden. Die interessiert nicht das Schicksal der Arbeiter, sondern auch nur ihre Macht und Kohle. Wenn Du mir zustimmst, dass nur Du der Besitzer deines Körpers bist und nur ich der Besitzer meines Körpers, dann ist jede Form von Zwangsumverteilung unmoralisch, da Du oder die Gesellschaft/der Staat mich zwingst für Dich/den Staat/die Gemeinschaft zu arbeiten. Ich will aber kein Sklave sein. Leider sind wir das zu 70% schon, aber davon will ich weg.

Also jetzt mal was Anderes: Ich hör jetzt auf, hab schon Dellen im Handybildschirm. Das war eine unheimlich interessante Diskussion - danke an alle; ihr habt jetzt einen Follower mehr.

Ein guter Artikel darf nicht wütend machen, aber man muss sich daran reiben können. Das ist Dir voll gelungen, lieber Stephan. Upvote auf 100% geändert und resteemed.

Vielen Dank! Ich fand es auch super, gerade weil wir nicht in allem einer Meinung sind.
Auch das Diskussionsklima war topp! Keiner wurde beleidigt und wirklich alle haben gute Argumente vorgebracht. Bald gibts einen neuen Artikel. Großes Lob an ALLE!!!!!!!

Das BGE ist ein hochkomplex Thema was als Allererstes das komplette Wirtschafts-System wie es heute Existiert umkrempelt.

Dies muss ausgiebig und so Neutral wie nur möglich Diskutiert werden, dies Passiert nur leider kaum weil es 3 Lager gibt die Absoluten BGE befürworteter, die BGE ablehner und die Mitte die die Vorteile aber auch die Risiken und Nachteile des BGE sieht.

Was du machst ist das BGE zu verallgemeinern und mit in meine Augen unpassenden vergleichen zu verteufeln.

Dein Robinson Crusoe vergelich ist leider sehr unpassend weil ein BGE kann nicht aus dem Nichts entstehen, dass wissen selbst die härtesten BGE befürworteter.

Das BGE kann auch nicht einfach so von der Regierung/Politik mit einem Gesetzt einfach so erlassen werden und ab dem nächsten Tag muss sich jeder dran halten

Die Industrie 4.0 kommt und wird sich nicht aufhalten lassen und Berufe wie Kassierer werden über kurz oder lang verschwinden im Klassischem Einzelhandel. Genau so wie die Arbeit von den Reinigungs-Trupps bei der Deutschen bahn wohl auch weniger wird, wen man der Planung der DB glauben darf. Wo sollen all diese Leute dann wieder Arbeit finden nicht alle werden sich umschulen lassen können besonders die schon Älteren Arbeiter.

Es wird die gleichen Probleme geben wie es sie schon bei der ersten Industrie Revolution gab.

Darum ist sich Gedanken über ein System zu machen was diese Menschen auffängt, in meine Augen Richtig und das BGE ist da in meinen eigenen Augen noch die beste Variante. Da wen es Richtig ausgeführt wird allen Hilft.

Ein gesetzliches BGE ist ganz einfach zu verstehen:

Menschen, die selbst entscheiden wollen, was mit ihrem Geld geschieht, soll Gewalt angedroht und angetan werden. Punkt.

Deshalb ist es abzulehnen.

Menschen, die selbst entscheiden wollen, was mit ihrem Geld geschieht, soll Gewalt angedroht und angetan werden. Punkt.

Damit erklärst Du aber nicht das BGE, sondern damit beschreibst Du lediglich was derzeit abläuft.

Soll das BGE (auch in der Zahlerrolle) freiwillig sein oder nicht? Falls nein, beschreibe ich es damit sehr genau.

Tust Du nicht. Du beschreibst einen Mißstand, behauptest, dieser sei mit dem BGE untrennbar verbunden, und lehnst es deswegen ab. Das ist aber keine Beschreibung des BGE, denn ein bedingungsloses Grundeinkommen muß nicht grundsätzlich jemand anderem weggenommen werden. Das ist nur im heutigen System so, in dem Geld ausschließlich durch Schulden entsteht. Du lehnst aber das BGE deswegen ab, weil Du unterstellst, daß man dafür jemand anderem etwas wegnehmen muß. Das ist eine Fehlannahme und klingt ungefähr so, als würde man sagen: "Bananen sind abzulehnen wegen der Verletzungsgefahr die durch das Ausrutschen auf den Schalen entsteht."

Im heutigen System gibt es ja bereits ein leistungsloses Spitzeneinkommen in der Größenordnung von ca. 400 Milliarden Euro jährlich. Das heißt, wenn die Kassiererin mit ihrem Geld nicht die Deutsche Bank unterstützen will, dann wird ihr Gewalt angedroht. Mit der selben Gewaltandrohung könnte man ihr allerdings weniger Geld abnehmen, und es nicht der Deutschen Bank & Co. geben, sondern allen - inklusive der Kassiererin. So hätte man das leistungsloses Spitzeneinkommen, das durch Zinstransfers an einige Wenige geht, in ein bedingungsloses Grundeinkommen an Viele umgewandelt. Und wenn die Kassiererin vor der Wahl stünde, würde sie sicherlich auch das zweite Modell wählen, denn das erste kennt sie bereits.

Mein Gedankengang in Kurz: Umverteilt wird jetzt schon - allerdings nicht an alle, sondern nur an ein paar wenige.

Vor diesem Hintergrund ist ein bedingungsloses Grundeinkommen nämlich gar nicht mehr so blöd wie es zunächst klingt. Daß man es grundsätzlich ablehnt, daß jemandem Gewalt angedroht wird, nur weil er sein Geld behalten will, das kann ich noch unterschreiben.

Aber warum ist ein bedingungsloses Grundeinkommen abzulehnen, während ein leistungsloses Spitzeneinkommen hingenommen wird? In Zahlen ausgedrückt sind beide doch identisch, und die Leute, die das eine heute ohnehin bezahlen, sind die selben, die das andere dann bezahlen müßten.

Plan B - Hörbuch
Plan B der Wissensmanufaktur im HTML-Format.
Punkt 2.3: "Bedingungsloses Grundeinkommen"

Also soll das BGE freiwillig sein oder gesetzlich erzwungen werden? Der Rest interessiert mich irgendwie nicht. Ich möchte nur wissen, ob du dafür bist, dass Unschuldigen Gewalt angedroht und angetan wird, wenn diese sich nicht so verhalten, wie es dir passt oder wie du es für richtig hältst. Diese Frage muss immer ZUERST geklärt werden, bevor ich mich überhaupt mit Konzepten auseinandersetze. Die Begründungen und Rechtfertigungen dafür, warum es gut sein soll, jemandem, der niemandem was getan hat, eine Waffe ins Gesicht zu halten, sind unendlich, aber sie interessieren mich nicht, weil das für sich gesehen und aus welchen Gründen auch immer, moralisch falsch ist.

Es gibt BGE-Modelle, die auf Freiwilligkeit basieren und es gibt solche, die auf Zwang basieren.

Du lehnst allerdings das BGE grundsätzlich ab weil es Deiner Meinung nach auf Zwang basiert - was aber nicht unbedingt stimmt. Das ist ja nur Deine Behauptung.

Aber dazu müßte man sich mit den einzelnen Modellen beschäftigen statt etwas kategorisch abzulehnen was einen nach eigenen Angaben ja "nicht interessiert."

Die Schizophrenie in der Argumentation erinnert an die eines überzeugten Veganers, dem nur rohes Fleisch verabreicht wird, welches er mangels Alternative brav ißt; gleichzeitig lehnt er vegetarische Gerichte kategorisch ab, weil sie Tierprodukte enthalten.

»Ein Gramm Information wiegt mehr als 50 Tonnen Meinung«- Lisa Fitz
Dieses Szenario halte ich für unrealistisch. Im Lauf der Geschichte hat sich doch gezeigt, daß die Arbeit durch die Automatisierung nicht verschwindet, sondern sich lediglich wandelt. Beispiele gibt es genug. Als das Auto langsam das Regiment übernahm war es nicht so, daß die Stallknechte, Schirrmeister, Fouriere und Kutscher alle in Armut gestorben sind. Solche Umbrüche kommen nicht über Nacht, sondern mit der Zeit. Der Sohn de Stallknechts wurde Mechaniker, sein Enkel Mechatroniker, der des Schirrmeisters vielleicht Fuhrparkleiter oder inzwischen Fuhrparkmanager, der des Fouriers wurde Paketfahrer oder Logistikbeauftragter, und aus dem Kutscher wurde ein Chauffeur oder Taxifahrer, wie man angehende Außenminister heutzutage bezeichnet. Einzelne Berufe, wie der des Wagners fielen weg, dafür tauchte an seiner Stelle der Spengler auf. Es gab dann auch ganz neue Berufe, die es vorher nicht gab, wie etwa Tankwart, TÜV-Techniker oder Zulassungsstellenidiot. Als das Internet kam, war es ähnlich. Es wurden nicht mehr so viele Briefträger benötigt, und der Beruf der Telefonistin war auch bald überholt. Allerdings eröffnete das Internet ganz neue Felder, die es vorher nicht gab. Wer brauchte beispielsweise 1989 schon Webdesigner? Schon der Begriff existierte überhaupt nicht. Ich denke also nicht, daß die Automatisierung zwangsläufig dazu führen wird, daß Einkommensplätze wegfallen. Es werden sich neue auftun, von denen wir uns heute überhaupt nicht vorstellen können, daß so etwas gebraucht werden wird.

Dennoch wäre es an der Zeit, sich davon zu verabschieden, daß man Einkommen mit Arbeit gleichsetzt. In unserer Welt ist es so, daß ein Einkommen meist von einem Arbeitsplatz abhängig ist. Schaut man genau hin, stellt man fest, daß in Wirklichkeit über 80% der Menschen tatsächlich arbeitslos sind. In DE sind nur 15% aller Werkstätigen dort beschäftigt, wo etwas Sinnvolles produziert wird. Der Rest sind Rentner, Studenten, Arbeitslose, Nettozinsempfänger, Finanzdienstleister, Steuerbeamte, - prüfer und -berater, und diese McEnzie-Typen. Die meisten davon machen bestenfalls Papier schmutzig oder behindern andere bei der Arbeit durch Vorschriften, die lediglich dazu da sind, die Existenz von sinnlos Beschäftigten zu rechtfertigen. Die backen keine Brötchen, die bauen keine Autos, keine Häuser, keine Straßen, sondern die rennen durch die Stadt und verteilen Strafen an Ladenbesitzer, die zwei A-Frames (diese Werbetafeln) aufstellen, obwohl sie laut Genehmigung nur einen aufstellen dürften. Diese ganzen sinnlosen Existenzen könnte man bei vollem Gehalt nach Hause schicken. Die würden da nämlich weniger Schaden anrichten.

Man sollte sich fragen, warum denn ein Einkommen unbedingt an einen noch so sinnlosen Arbeitsplatz gekoppelt sein muß. Warum wird jemand dafür belohnt, daß er Schaden anrichtet? Wäre es nicht sinnvoller, ihn dafür zu belohnen, daß er es unterläßt, Schaden anzurichten. Das Problem ist, daß genau diese Leute im heutigen System unproportional mehr verdienen als die Leute, die den eigentlichen Wohlstand herstellen, wie Krankenschwestern, Ärzte, Handwerker, Ingenieure, Landwirte und Architekten. Die werden also etwas dagegen haben, denn dann müßte der Steuerprüfer mit der Grundversorgung vorliebnehmen oder sich wahlweise eine richtige Arbeit suchen, bei der er mehr verdient. Solch ein Modell würde lediglich bedeuten, daß die Krankenschwester fortan im Porsche unterwegs wäre und der Finanzbeamte mit Bus und Bahn fahren müßte. Möglich wäre das mit den heutigen Mitteln durchaus. Es scheitert lediglich daran, daß die entsprechenden Gesetze nicht von Krankenschwestern, sondern von diesen McEnzie-Typen ausgearbeitet werden und dann von Schulabbrechern im Bundestag durchgewunken werden, die ihre Gehalt selber festlegen dürfen.

Wer also behauptet, bei einem bedingungslosen Grundeinkommen müsse man zwangsläufig anderen etwas wegnehmen, dem sei gesagt: Das ist heute bereits der Fall. Nur wird heute dem arbeitenden Volk überproportional viel weggenommen. Man müßte lediglich die ohnehin bereits stattfindende Umverteilung anpassen, dann könnte jeder ein Grundeinkommen haben und die, die das bezahlen wären selbst auch noch entlastet, und zwar dadurch, daß sie selbst von dem, was ihnen heute weggenommen wird, wesentlich mehr gelassen würde.

Umverteilung ist selbstverständlich immer ein Problem - aber die findet doch längst statt, und zwar in einem solchen Ausmaß, daß ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle allein daraus längst finanzierbar wäre. Man müßte den Strom nur so umdrehen, daß das Geld nicht nur an die Unproduktiven[1] geht, sondern an alle.


[1] Mit "Unproduktiv" sind hier nicht in erster Linie Hartz-IV-Empfänger gemeint, sondern alle Arbeitslosen, also schon auch der, der ohne Arbeit vor dem Fernseher sitzt und von Hartz-IV lebt, aber auch der, der beim Finanzamt Formulare sortiert und von Steuergeldern lebt und auch der, der in St. Tropez auf seiner Jacht hockt und von Zinseinnahmen lebt. Sie alle sind unproduktiv, und sie alle sollten ein Grundeinkommen erhalten. Keine Almosen, kein ungerechtfertigtes Beamtengehalt aus Schutzgelderpressungen, und auch kein leistungsloses Spitzeneinkommen. Das bezahlen nämlich zu 100% die, die schaffend tätig sind, und sonst niemand.