Boquete – Panamas Highlands
Nach ausgiebiger Erkundung von Panama City wage ich meinen ersten größeren Sprung in Richtung Westen. Nach der 6-stündigen Busfahrt mit Umsteigeort Davíd, komme ich im erfrischend kühlen Boquete an.
Das Städtchen Boquete lieg mitten im panamaischen Hochland auf ca. 1200 Metern und ist durch seine Kaffeeplantagen sowie den Anbau verschiedenster Gemüse- und Obstsorten bekannt. Zwar erinnern die heruntergekommenen, staubigen Straßen mit ihren dichtgedrängten Bars und Geschäften eher an eine Westernstadt, jedoch eignet sich die wunderschöne unberührte Natur hervorragend zum Wandern, Klettern und Wildwasserrafting. Besonders amerikanische Rentner haben Boquete für ihren Altersruhesitz auserkoren.
Das etwas unscheinbare „Hostal Garden by Refugio del Rio“ finde ich zwar nicht auf Anhieb, jedoch fühle ich mich nach Ankunft in der ruhigen, sauberen Unterkunft sofort heimisch. Die Nacht im Mehrbettzimmer kostet 9 $, Frühstück (bestehend aus den üblichen Pancakes & Kaffee) ist inklusive. Im Foyer gibt es einen Beamer, Sofas sowie zwei Gitarren. An der Rezeption werde ich über die Freizeitaktivitäten in der Umgebung informiert.
Besichtigung „Don Pepe“-Kaffeeplantage
Ich entscheide mich für die Besichtigung einer Kaffeeplantage, deren Kaffeesorten bereits mehrmals Sieger der besten Kaffeesorten der Welt wurden (wie beispielsweise die Sorte „Geisha“). In den 30 $ für die Tour ist neben der Besichtigung der Plantage auch der Transfer und eine Kaffeeverprobung enthalten.
Zunächst werden wir über die Unterschiede der angebauten Sorten und die fast 5 Jahre andauernde Aufzucht der Kaffeepflanzen aufgeklärt.
Anschließend dürfen wir ein paar eben erst gepflückte Kaffeebohnen verkosten, die frisch aus der Schale erstaunlich süß schmecken.
Die Trocknung findet in den feinmaschigen „African beds“ statt, bei denen die Bohnen auf natürlichem Wege durch Sonnenlicht und die Bodenwärme getrocknet werden.
Da in der Woche meiner Besichtigung der alljährliche Kaffeewettbewerb stattfindet, werden die besten Bohnen per Hand aussortiert. (Keine Angst, normalerweise passiert das auf maschinellem Wege.) :)
Die Tour endet – wie sollte es anders sein – mit der (löffelweisen) Verkostung der verschiedenen Sorten (für die Nicht-Kaffeetrinker gibt es Kaffee-Tee). Und in der Tat überrascht der Geschmack: die Kaffeesorten zeichnen sich durch ein fruchtiges zitrus-ähnliches Aroma aus, das der mitteleuropäische Gaumen in der Regel noch gar nicht kennt.
Während die amerikanischen Tour-Begleiter bei der Verprobung überwiegend das Gesicht verziehen, hätte ich mich durchaus für den Kauf eines kleinen Päckchens des (extrem teuren) Kaffees interessiert. Allerdings wird mir die Kaufentscheidung abgenommen, da zum Zeitpunkt der Besichtigung alle Päckchen bereits verkauft sind, überwiegend nach Japan. Den Besuch auf der Plantage war es dennoch wert.
Der Quetzal-Trail (Sendero Los Quetzales)
An meinem zweiten Tag in Boquete mache ich mich zusammen mit drei anderen Backpackern auf zum Quetzal-Trail. Auf dem Wanderweg sollen neben anderen Tieren die seltenen farbenfrohen Quetzals zu sehen sein.
Quelle: By Joao Quental - Flickr, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=36026745
In einer ca. 20-minütigen Fahrt mit Bus oder Taxi werden wir an den Startpunkt des Trails gebracht. Der Wanderweg führt durch den Nationalpark entlang des Vulkans Barú und enthält nur eine leichte aber kontinuierliche Steigung.
Jedoch überrascht uns ein bereits am Vormittag ein leichter, aber andauernder Regenschauer, der auch nach mehreren Stunden nicht aufhört. Die scheuen Quetzals scheinen sich irgendwo in den Baumwipfeln zurückgezogen zu haben, sodass wir uns mit der nassen aber atemberaubend schönen Natur und ein paar Brüllaffen-Schreien aus dem Wald begnügen müssen.
Craft-Bier à la Boquete
Den nassen Tag lassen wir in der kleinen ortsansässigen Brauerei der Boquete Brewing Company ausklingen. Das hauseigene Craft-Bier ist eine willkommene Abwechslung zu dem sonst relativ wässrig schmeckenden Supermarkt-Bier Panamas. Neben sehr geschmacksintensiven, hopfigen Bieren gibt es hier auch „interessante“ Kombinationen wie Wassermelonen- und Mandarinenbier.
Zwar spielt an diesem Tag keine Live-Band, jedoch lassen die lockere Atmosphäre und die amerikanische Rockmusik das miese Wetter schnell vergessen.
Obwohl man noch eine Vielzahl an Aktivitäten wie die Besteigung des Vulkans Barú, Wildwasserrafting und Hochseiltouren hätte machen können, entscheide ich aufgrund der schlechten Wetterlage, mich zeitnah zu meinem letzten Stopp in Panama aufmachen – nach Bocas del Toro.
Links zu meinen bisherigen Posts:
Backpacking in Zentralamerika #2 | Panama City
Backpacking in Zentralamerika #1 | San Blas Inseln (Panama)
Für Fragen, Anregungen und Kritik ... einfach ab in die Kommentare damit! See you later folks ... :)
Super Beitrag. Danke fürs teilen :-)
Wow das sieht so interessant aus! bin auch gerade mit dem Rucksack unterwegs - allerdings ins Kanada- Süd - Zentralamerika finde ich aber auch total reizvoll :)
Danke dir @twinkleberry
Kanada steht auch noch auf meiner Liste der zu bereisenden Länder. :)
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