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RE: Gibt es ein Gen für Intelligenz?

in #de-stem7 years ago

Ich ärgere mich gerade richtig. Nicht weil ich deine Meinung nicht teile, sondern weil der Post über weite Strecken echt gut war, ihn das Ende aber komplett versaut.

Fangen wir mit dem ersten Teil an: DUF1220 und der Zusammengang mit der menschlichen Entwicklung ist super-interessant, du beschreibst den "state-of-the-art" auch gut, und wär's dabei geblieben, hätte ich gevoted.

Aber dann konntest du dir nicht verkneifen, genau das zu machen, was du anderen immer vorwirfst: du misinterpretierst die Forschung, um deine politische Agenda zu pushen. Wie kommt man auf die Idee, einen Haufen Wissenschaft zu dem Thema zu zitieren, sich aber im gleichen Atemzug darüber aufzuregen, dass aus politischen gründen kein Geld für die Forschung daran da wäre? Das ist ein Widerspruch in sich. Wäre dem so, gäbe es die von dir zitierten Quellen nicht. Gäbe es eine Unterdrückung dieses Wissens, würde man dieses nicht in Cell und Nature, zwei der renommiertesten naturwissenschaftlichen zeitschriften, finden.
Diese - ja, ich verwend' das Wort - Verschwörungstheorie is angesichts der Tatsache, dass ja offensichtlich sehr wohl geforscht wird und die Ergebnisse sehr wohl publiziert werden eher absurd.

...Mehrzahl der Forscher statt einem Hauptgen lieber die These favorisieren, dass eine Vielzahl von Genen jeweils nur einen geringen Anteil zur Intelligenz beiträgt...

Inwiefern widerspricht die Forschung zu DUF1220 dieser These? Wenn sich das Ganze als wahr herausstellt, ist DUF1220 ein Faktor. Das bedeutet noch lange nicht, dass es der einzige ist. Wieso wäre das für dich überhaupt so schlimm, wenn es mehrere Gene gäbe? Nur weil sich das, was du gerne sehen willst - nämlich die cognitive Überlegenheit der Europäer - dann schwerer belegen lässt? Ja, dein Zugang zur Wissenschaft ist wahrlich viiiiel unvoreingenommener als der Mainstream. Not.

„alle Menschen sind gleich“

Zeig mir einen einzigen seriösen Wissenschaftler, der behauptet, alle Menschen wären biologisch gleich. Der Ausspruch stammt aus der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung, wurde später in die Erklärung der Menschenrechte übernommen und nimmt selbstverständlich Bezug auf die Rechte eines Menschen. Niemand meint damit die biologische Gleichheit.

In Zeiten, in denen sogar banale biologische Grundprinzipien wie die zwei Geschlechter als „soziales Konstrukt“ gelten, hat die wissenschaftliche Wahrheit über die biologische Ungleichheit des Menschen einen schweren Stand.

da capo. Niemand (zumindest kein naturwissenschaftler) kommt auf die Idee, zu behaupten, wir wären biologisch gleich. Die biologischen Unterschiede sind evident.

a die Tatsache, dass die Intelligenz bei den Rassen eindeutig unterschiedlich ausgeprägt ist, zu einer starken Tabuisierung der ganzen Thematik führte

du schreibst in dem verlinkten Post: "und ja, es gibt dazu reichlich Studien, die auch die unterschiedliche Bildung und medizinische Versorgung durchaus berücksichtigt haben". Du bist uns diese Studien bis heute schuldig geblieben. Es würde mich wirklich interessieren, sie zu lesen.

Das "3-Rassen"-Konzept ist vollkommen überholt, und zwar nicht aus politischen Gründen. Wie andere richtig bemerkt haben, geht die Einteilung anhand der genetischen unterschiede von wesentlich mehr Gruppen aus. Aber sogar wenn man nur nach dem Aussehen urteilen würde, gäbe es Probleme, z.B. Araber einzuordnen, von ozeanischen Stämmen (z.B. Aboriginees), die eindeutig keiner der 3 großen "Rassen" angehören, mal ganz zu schweigen. Es sind die Leute, die aus historischen und politischen gründen am 3-Rassen-Konzept festhalten, die versuchen, "wissenschaftliche Fakten mit Ideologie zuzudecken". Nicht die Wissenschaft.

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OK, ich habe vermutlich übertrieben mit der Darstellung der Gegenpositionen "alle Menschen sind gleich", aber das ist das ideologische Leitmotiv, hinsichtlich dessen in Deutschland und vielen anderen Ländern reale Politik gemacht wird (in Berlin gibt es die meisten Lehrer pro Kind und trotzdem sind die Schulleistungen schlechter als in Bayern) - ich habe nie behauptet, dass echte Naturwissenschaftler sowas von sich geben. Die Genderforschung hätte ich in dem Zusammenhang natürlich auch bleiben lassen können, aber es gibt ja auch Geisteswissenschaftler und Genderforscher, die sehrwohl so etwas behaupten!
Du willst Studien zu IQ und genetischem Einfluss? Bitte sehr:
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/0191886982900071
https://www.sbp-journal.com/index.php/sbp/article/view/625
https://www.amazon.com/Bell-Curve-Intelligence-Structure-Paperbacks/dp/0684824299
http://journals.sagepub.com/doi/abs/10.1111/j.1467-9280.2006.01803.x?url_ver=Z39.88-2003&rfr_id=ori%3Arid%3Acrossref.org&rfr_dat=cr_pub%3Dpubmed&
https://www1.udel.edu/educ/gottfredson/30years/Rushton-Jensen30years.pdf
Sind alle diese Studien (es gibt noch viel mehr) umstritten? Ja! Wenn man nicht mal genau sagen kann, was der IQ misst (was Intelligenz ist), gibt es natürlich methodologische Einwände - wo gibt es die nicht in der Psychologie? Noch dazu bei so einem aufgeladenem Thema. Aber dass alle HInweise falsch sind? Schwer zu glauben.
Ausgewogenere Darstellung: https://www.nature.com/articles/457788a
IQ by country: https://iq-research.info/en/average-iq-by-country

Zum Glück bin ich kein Wissenschaftler auf diesem Gebiet, sonst wäre ich auch ausgegrenzt, das mit den Fördermitteln (Denkverbote durch baldiges Karriereende bei "falschen" Ansichten) sieht man ja schon daran, wohin die Gesamtrewards dieses Posts plus der Kommentare hinfliessen, zu 95% hin zur politisch korrekten Ecke - wie im richtigen Leben. Obwohl ich alles mit Daten unterlegt habe (außer siehe oben die Gegenpositionen)! Trotzdem danke für den Diskurs und immerhin wurde ich nicht geflaggt, das rechne ich Dir hoch an!

Du hast mich gründlich missverstanden, wenn du denkst, ich würde vertreten, dass der IQ nicht genetisch vererbt sein könnte. Klar kann er, ist er ziemlich sicher - zum Teil.

Ist die Genetik der einzige Faktor? Sicher nein.

Ist nur ein einziges Gen verantwortlich? Schwer zu glauben, dass gerade das so ziemlich die einzige Eigenschaft überhaupt sein sollte, bei der das der Fall ist, und wie gesagt, deine Argumentation ist in dem Punkt nicht schlüssig, da man genau das sicher nicht rauslesen kann.

Korreliert der IQ mit dem, was du fälschlicherweise immer noch als "Rasse" bezeichnest? Ja, tut er tatsächlich, das ist ziemlich gesichert.

Ist die Genetik dafür der Auslöser? Das ist der harte, springende Punkt, wo wir uns uneins sind. Ich halte es sogar für theoretisch möglich, sehe aber keine wissenschaftlichen Belege dafür, auch nach Studium deiner Links, die ja eher veraltete Studien zitieren bzw. wie das berüchtigte "Bell Curve" Buch Ursache und Wirkung verwechseln.

Was ich aber wie gesagt auf jeden Fall gar nicht befürworte, ist das hinhauen auf die Wissenschaft als politisch willfähig, während man selbst auf ziemlich wackligen wissenschaftlichen Beinen Ideologie macht.

Da sind wir ja gar nicht soo weit auseinander.
Das ist ja gerade der Punkt. Neuere, vorurteilsfreie Studien gibt es ja kaum (Denkverbot!)
Ideologie machen übrigens beide Seiten! Wie im nature-Artikel beschrieben, wir leben auf diesem Gebiet in einer Zeit, die sich "Lyssenko" bedenklich nähert.