Hat jemand gestern die Rede von Draghi bzgl. Kryptowährungen mitbekommen? Ich war ja drauf und dran das Ganze einfach schnell weg zu klicken und es zu ignorieren. FUD! FUD! FUD! Doch irgendwie war man dann doch schon beinahe enttäuscht darüber, dass es so etwas nicht gab.
Er erkennt an, dass nun mit den Bitcoin Futures auch europäische Banken sich dem Thema annehmen könnten und beginnen könnten geringe Mengen an Bitcoins zu halten. Dies ist von der Seite her interessant, dass er damit eingesteht, dass es eben ein Interesse an Banken gibt. Bisher klang es ja mehr so als wäre Bitcoin ja unseriös und eigentlich eher eine Betrugssache. Und nun wollen Banken diese halten und die EZB nimmt es zur Kenntnis. Man mag von Banken halten was man will... die Tatsache, dass sie am gleichen Markt mitmischen ist für die Hodler nichts negatives.
Draghi erkennt an, dass es sich um eine sehr volatile und spekulative Vermögensanlage handelt. Das es volatil ist, dass weiß jeder der seit ein paar Wochen dabei ist. Das es spekulativ ist, ist auch nun nicht unbedingt was neues. Davon singen die Glücksritter jeden Tag ein Lied. Aber eine Adelung als Vermögensanlage ist ja schon fast ein Lob.
Was ist also die Antwort wie man mit Kryptowährungen umgehen will? Man will sie beobachten. "Supervisory"! Nicht das böse Regulationswort. Man will also die Entwicklung im Auge behalten und ggf. sehen, ob eine Gefahr für die Finanzstabilität besteht. Das ist die Aufgabe einer Zentralbank und damit eigentlich okay. Aufgabe der Zentralbank ist es eben nicht FUD zu sähen und die ganze Zeit auf Cryptos einzudreschen! Er erkennt zudem an, dass die EZB keine Berechtigung habe Kryptowährungen zu regulieren.
Vermutlich schenkt er uns damit auch die kleine grüne Welle, die wir heute hatten und wir können gespannt sein, ob es vielleicht in Europa auch weiterhin eine kryptofreundliche Zentralbank gibt. Den es könnte uns schlimmer erwischen. In den Reihen der EZB gibt es nämlich durchaus einige Leute, die in der zweiten Reihe wieder "Ponzi, Wertlos und Tulpen!" rufen.
Die Presse pickt sich darüber halt wieder einzelne Aspekte aus. Man vergleiche nur den Tenor:
https://www.express.co.uk/finance/city/915418/bitcoin-European-Central-Bank-Mario-Draghi-ethereum-ripple-cryptocurrency
https://www.wallstreet-online.de/nachricht/10272008-botschaft-mario-draghi-europaeische-banken-bitcoin-fieber
Für uns Kryptohalter und jene die davon überzeugt sind, würde ich es allgemein als gute Nachricht einstufen. Das es als riskante Anlage gebranntmarkt wird, ist nichts, was uns irgendwie schockiert. Fast jeder Neuling kriegt aus der Community eigentlich bereits den Rat mit auf dem Weg, nur das zu investieren, was man auch bereit zu verlieren ist. Das aber die EZB nicht wie in anderen Ländern die große Regulationskeule rausholt und versucht gegen die Kryptowährung vorzugehen, ist eine gute Nachricht. Eine so gute, dass sie sicherlich auch ein wenig in die Welt hinaus strahlt.
Erfreuen wir uns ein wenig daran, solange der Mario noch im Amt ist. Genauso überraschend wie diese Aussagen von ihm nun sind, genauso schnell kann sein Nachfolger einen ganze anderen Kurs einschlagen.
Glücklicherweise hat auch die EZB bemerkt, eingesehen und anerkannt, dass Alleingänge in diesem Bereich zwecklos sind. Des Weiteren ist die Politik noch lange nicht bereit so zusammenzuwachsen wie wir hier im Cryptouniversum, somit bleiben einzelne Beschlüsse auch in ihren Auswirkungen regional begrenzt!
Find ich gut das Draghi dazu so offen steht. :)
Wieder ein sehr guter Artikel von dir!
Es ist wirklich mal eine positve Nachricht das wenigstens Europas zentralbank nicht rumregulieren will :).
Cheers!
Das könnte man ja schon fast als den zweiten kleinen Ritterschlag des Kryptouniversums hinnehmen.!
Danke für den Atikel.