Hallo Steemit-Freunde,

heute mal komplett in deutsch und bewusst OHNE Quellverweise, Nachweise, Beweise für meine Aussagen.. es sollen einfach nur ein paar Gedanken zur Entwicklung des Kryptomarktes sein und eine qualitatitive Einschätzung für die Zukunft.

Erst mal die Antwort auf die Frage im Titel: Die Fragen die er sich stellt.

Um die Fragen vielleicht für den einen oder anderen zu erläutern, der damit nicht so vertraut ist. Wenn Du z. B. in Telegram-Gruppen zu verschiedenen Projekten unterwegs bist.. huh *kurz durchatmen 😅 dann wirst Du nicht selten von Fragen wie When Lambo? empfangen.

Der Fragende möchte damit eine Aussage dazu wann er einen Lamborghini (Automarke) fahren kann durch die Wertsteigerung von einer gekauften Währung oder eines Tokens des Projektes.. Diese Frage entfacht in Hochstimmungen (wenn die Kurse gerade steigen auf coinmarketcap.com) ein wahres Feuerwerk an Antworten, von animierten Köksal Baaba Memes, HODL-Ritualen bis zu völlig überzogenen Zahlen, Charts und anderen wundersamen Dingen 😂.. wie der folgende kurze Auszug aus einem Chat zeigt, (grüne Blase war ich) was auch den Community-Manager sichtlich erheitert hat..

Der Begriff Fomo ist auch typisch für steigende Kurse an einem Tag, bedeutet fear of missing out übersetzt die Angst etwas zu verpassen.. in diesem Fall war die Vermutung der beiden das der steigende Kurs von Leuten verursacht wurde, die in Panik nachkauften.

When Moon? - Wann wird der Preis eine astronomisch hohe Vervielfachung des derzeitigen Preises erreichen?
When 100x? - Wann wird der Preis um den Faktor 100 angestiegen sein? (bei wenigen ICO's war ein 100x in einem Jahr möglich)

Die Fragen zum institutionellen Investor habe ich mir ausgedacht. Dieser braucht keinen Lambo, er könnte sich 10 davon kaufen und weiß das eine Verhundertfachung nur in hochspekulativen Anlageklassen passiert und für seine Kundschaft (Investment-Unternehmen) völlig ungeeignet ist, da viel zu riskant. Hedgefonds, Banken, Aktive Fonds, all diese Investoren suchen Sicherheit, Stabilität und eine ausreichend hohe Marktkapitalisierung. Eigenschaften die der Kryptomarkt heute einfach noch nicht erfüllt und die geeigneten Finanzinstrumente zum Risikomanagement müssen erst noch geschaffen werden für diese Investoren.

.. zurück zum Wilden Westen auf Telegram 🔫😁
Umgekehrt, wenn die Preise an einem Tag sinken, passiert auch oft das Gegenteil.. das einst hochgelobte Projekt ist jetzt "it's a fraud" (Betrug) oder "give me my money back!" (Ich will mein Geld zurück). Es ist immer ein buntes Treiben von Stimmungen, vor allem wenn die Gruppe 10.000+ Mitglieder hat.. ich hab großen Respekt vor den Community-Managern die diesen wilden Westen managen und selbst mit bittersten Beschimpfungen scheinbar locker umgehen und habe dort auch schon gute Kontakte geknüpft, meist in Situationen wo ich selbst versucht habe die "alternativen" Fakten um ein Projekt auszuräumen.. das nur mal um einen Eindruck zu vermitteln, was dort im Startup-Bereich abgeht.

Faszinierend ist aber grundsätzlich die Einflussnahme in der Entwicklung eines Projektes.. da kommt auch mal der Geschäftsführer kurz vorbei und man wechselt ein, zwei Sätze, es gibt Community-Abstimmungen die teilweise zu wegweisenden Entscheidungen auch für das Projekt führen. Man chattet mit Julian Hosp oder sieht plötzlich eine Möglichkeit an der Massenadoption mitzuarbeiten.. alles noch am Anfang und deshalb für mich auch so interessant.. aber was sagt ein Großinvestor dazu?

Gründe für Zurückhaltung von (Groß-)Investoren

Das ist auch der Grund warum das ganz große Geld noch nicht im Markt ist. Zusammengefasst meiner Meinung nach:

• Der Markt ist überflutet von Startups deren Zukunft noch nicht absehbar ist und wo es auch zu Betrugsfällen kommt, die Marktkapitalisierung ist häufig auch viel zu klein und die Fundamentalwerte (Geschäftsentwicklung) fehlen
• Kryptobörsen können keine großen Volumina (mehrere Millionen in einer Transaktion) für institutionelle Investoren abwickeln, nur OTC
• konservative Finanzprodukte sind erst im Aufbau und können noch nicht beworben werden bei Großkunden
• Regulierungsbestrebungen sind im Gange aber noch lange nicht abgeschlossen, es fehlt Klarheit für rechtliche Fragen (Einordnung Asset/Währung, Besteuerungsmechanismen,..)
• Skalierung von Bitcoin, Ethereum, Neo usw. ist noch nicht gelöst
• es fehlt schlicht und ergreifend Grundlagenwissen bei vielen Finanzinstituten durch jahrelange Zurückhaltung oder Abwehrhaltung, Produktschutzverhalten
• Kryptowährungen haftet immer noch ein schlechter Ruf an durch darkweb, Diebstähle, Erpressungen, Wilder Westen usw.
• Markt ist extrem volatil zu anderen Anlageklassen und damit kaum berechenbar für konservative oder defensive Investoren
• es gibt bei Amazon noch keine Standardzahlungsoption für Bitcoin, der Durchbruch fehlt noch!

Stimmungswandel voraus

Aber es wird aktuell deutlich das die Weichen bereits gestellt werden. Investoren, Finanzinstitute bereiten sich auf einen Einstieg vor. Es ist nur eine Frage der Zeit. Für viele wird das wahrscheinlich noch einige Jahre dauern bis sie die notwendige Infrastruktur und Produkte geschaffen haben. Pioniere werden hier Vorläufer sein und zeigen wie es geht. Goldman Sachs, Fidelity, Nasdaq stehen kurz davor Produkte einzuführen und sorgen damit für die weitere Legitimierung der Kryptowährungen und im weiteren Sinne auch der Blockchain-Technologie.

Chancen auch in anderen Anlageklassen

Grundsätzlich ist die Entwicklung schon längst nicht mehr aufzuhalten und im vollen Gange und das werden auch in den nächsten 5 Jahren wohl auch die letzten erkennen. Unternehmen die jetzt bereits die Chancen wahrnehmen, (s. Microsoft Azure) werden zukünftig auch mit in der Oberliga spielen. Das macht sie auch attraktiv für eine Aktienanlage aus meiner Sicht. Die gegenwärtige Tokenisierung bei vielen Startups ist oftmals vergleichbar mit einer Aktie, deshalb auch das große Interesse der Regulierungsbehörde. Blockchain richtig angewendet kann ganze Industriesektoren umstülpen oder neue entwickeln und Unternehmen die hier frühzeitig am Ball sind, können die späteren Marktführer sein aus meiner Sicht.

Marktverwerfungen und deren mögliche Folgen

Ohne quantitative Aussagen zu machen ist der Aktien- und Schuldverschreibungsmarkt ziemlich aufgebläht und eine größere Korrektur statistisch längst überfällig. Die Flutung des Marktes mit frischen Geld hält weiter an. Dieses frisch gedruckte Geld findet natürlich auch seinen Weg in den Kryptomarkt. Was im Falle eines Börsencrashs im Kryptoumfeld passiert, kann keiner genau voraussagen, aber in der Vergangenheit haben Korrekturen auch Auswirkungen auf den Kryptomarkt gehabt mit einem Beta >1 (stärker schwankend mit dem Aktienmarkt). Es wird daher aus meiner Sicht in der aktuellen Situation auch die Kryptowährungen stark in Mitleidenschaft ziehen, weil viele in solchen Zeiten ihre Positionen liquidieren und aktuell sind Euro und Dollar für uns immer noch die Leitwährungen, wirtschaftlich und auch im Kopf.

Die Satoshi-Denkweise

Wer rechnet schon heute beim Bäcker den Brotpreis in Satoshi aus, welcher Bäcker hat in seiner Auslage Schilder mit Satoshi-Preisen? Ich persönlich mache das bereits aus Spaß und auch aus Überzeugung.

Aktuell haben wir einen Bitcoinpreis von ca. 5.700 EUR. Wenn nun so ein Brot 2,69 EUR kostet, wären das umgerechnet 47.193 Satoshi oder 0,00047193 BTC. In Satoshi klingt das erst mal viel. Wie wir aber wissen hat der Bitcoin sich noch lange nicht auf einen stabilen Preis eingependelt, sondern steigt weiter. Angenommen wir sehen in 2022 250.000 EUR für 1 Bitcoin, dann würde unser Brot nur noch 1076 Satoshi kosten. Damit kommt man doch schon ganz gut klar. Wenn man die Satoshi als die Cent des Euro betrachtet, könnte man auch sagen 10,76 Satoshi-Euro.. nee, das geht garnich! 😝

Das wäre aus meiner Sicht der notwendige Paradigmenwechsel der auch im Kopf anfangen muss. Aktuell ist alles auf Fiatwährungen ausgelegt, selbst coinmarketcap.com zeigt standardmäßig immer den Dollar an und kommt damit den aktuellen Gewohnheiten der Leute entgegen. Kryptowährungen haben aktuell noch nicht die Akzeptanz die sie bräuchten um auch bei einem Börsencrash als sicherer Hafen angesehen zu werden. Aktuell sehe ich diese Sichtweise nur bei Bitcoin-Maximalisten, Kryptoenthusiasten die 100% die Chance und das Potenzial erkennen, was hier besteht. Die breite Masse ist meiner Meinung aber noch lange nicht soweit in Zeiten der Verunsicherung an kryptographischen Geld festzuhalten, geschweige denn sich ohne Bank wohl zu fühlen.. da müssten wir hin, dann wäre die Auswirkung eines Aktien-/Bondmarktcrashs weit weniger verheerend. Denn wie wir wissen flüchten sich viele in Edelmetalle wie Gold in Zeiten der Angst und Bitcoin wird von nicht wenigen bereits als Gold 2.0 gesehen.

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