Samstag, 6. Januar 2018
Mond zu Cryptowährung Venezuela
Das Modell Petro wird in Venezuela nicht nur funktionieren, sondern Venezuela wird damit eine Vorreiterrolle für andere Staaten übernehmen.
Das Ausgabevolumen von 5,9 Mrd. USD ist insoweit klug gewählt, als es auch durch die Goldreserven gedeckt wäre (vor dem Hintergrund das Öl sei ja noch im Boden und könne daher nichts decken).
Staats- und PDVSA-Bedienstete würde ihr Gehalt künftig in Petro bekommen. Die "Auszahlung" erfolgt bankenunabhängig. Man könnte dann per SmartPhone einkaufen, da der Petro gesetzliches Zahlungsmittel wäre. Abgesehen von Ölpreisschwankungen wäre der Petro wertstabil.
Dies ist die neue Welt, in der Banken überflüssig sind. Dass sich Kyptowährungen bislang nicht dursetzen konnten liegt an der Bankenlobby, die die neue Geldwelt vielleicht noch über Jahrzehnte verhindert hätte, gäbe es nicht den Vorreiter Venezuela. Wir werden in den nächsten Wochen daher viel unsachliche Kritik lesen, die von der Bankenlobby über die US-Medien gestreut werden wird. Sollten weitere Staaten Kryptowährungen zum gesetzlichen Zahlungsmittel machen, droht den Banken weltweit das Aus, von einigen wenigen abgesehen, die sich noch in die neue Welt retten können. Gegen Länder mit hohem Anteil der Finanzwirtschaft am BIP - etwa USA, GB - würde Venezuela damit im Wirtschaftskrieg eine ökonomische Atombombe zünden.
Kryptowährungen sind vom Grundkonzept mindestens nicht schlechter als Banknoten. Der Vergleich mit der Tulpenzwiebelblase ist daher Schwachsinn. Kryptowährungen haben gegenüber Banknoten den großen Vorteil der begrenzten Vermehrbarkeit und einen Vertrauensvorschuss, da sie regierungsunabhängig sind. Tulpen sind beliebig vermehrbar. Auch die gegenwärtigen Preise sind wegen der systemseitigen Limitierung nicht weltfremd, z.B. Bitcoin:
Die verfügbaren „Belohnungen“ für die Miner werden jedes Mal halbiert, wenn 210.000 neue Blocks entdeckt werden. Das bedeutet, dass die Bitcoin-Produktion effektiv im Jahr 2040 enden wird, wenn sich insgesamt 21 Millionen Coins in Umlauf befinden. Gegenwärtig stehen wir bei 72 Prozent auf dem Weg dorthin.
Das Risiko der Kryptowährungen liegt allerdings in einem strafrechtlich sanktionierten Verbot, das kommen könnte, wenn die Staaten dadurch ihren Einfluss verlieren würden (ähnlich Goldverbot in USA). Allerdings würden Staaten, die Kryptowährungen verbieten, ökonomisch völlig abgehängt werden - und deswegen gehört Kryptowährungen die Zukunft.
Wir erleben gerade den Anfang vom Ende der Zentralnoten- und Geschäftsbanken. Kluge Notenbanken wie die von Venezuela legen selbst eine Kryptowährung auf und gehen damit neue Wege. Staatliche Kryptowährungen werden künftig aber immer im Wettbewerb zu privaten Kryptowährungen stehen - und es kommt dann eben auf die Vertrauenswürdigkeit des Konzepts an. Eine Besicherung etwa durch Ölvorräte ist dabei ein Vorteil. In 50 Jahren werden die Menschen darüber lachen, dass man für wertloses beliebig vermehrbares Papier in den Fabriken geschuftet hat.
Geändert von Mond (Heute um 01:30 Uhr)
Eingestellt von rolf j. koch um 16:57
https://venezuela-anleihen.blogspot.de/2018/01/mond-zu-cryptowahrung-venezuele.html
„Petro”: Venezuelas Staatschef will neue Kryptowährung
04.12.2017 Venezuelas sozialistischer Staatschef gibt sich kreativ, wenn es darum geht, den völligen Zusammenbruch der Ölmacht irgendwie abzuwenden. Nun soll es eine neue Währung namens „Petro” richten. Foto: dpa Venezuelas Präsident Nicolas Maduro während seiner TV-Sendung „Domingos con Maduro” (Sonntags mit Maduro).
Caracas.
Im Kampf gegen die Inflation und eine drohende Staatspleite will Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro mit einer neuen Digitalwährung einen Umschwung schaffen.
In seiner TV-Sendung „Domingos con Maduro” kündigte er völlig überraschend die Einführung einer Kryptowährung mit Namen „Petro” an - eine Kurzform für das Wort „Erdöl”. Das Land hat die größten Ölreserven der Welt.
Die virtuelle Währung solle abgesichert werden mit den Ölreserven, Mineral- und Diamantvorkommen. Er wolle mit der virtuellen Währung „den Finanzkrieg” bekämpfen, den die USA und ihre Alliierten gegen die Sozialisten angezettelt hätten. Gegen hohe Regierungsvertreter, darunter auch Maduro, waren Finanzsanktionen verhängt worden, nachdem das von der Opposition dominierte Parlament entmachtet worden war.
Mehrere Ratingagenturen sehen bereits eine Teil-Pleite in Venezuela. Als Gründe gelten Misswirtschaft der sozialistischen Regierung und auch der seit Jahren relativ niedrige Ölpreis. Wegen der rasanten Inflation steigt die Zahl der hungernden Menschen, zudem fehlen Devisen, um genug Lebensmittel und Medikamente einzuführen.
Mit dem „Petro” soll offensichtlich versucht werden, dieses Problem zu mindern. Zudem könnten über diesen Weg entsprechende Geschäfte mit dem Ausland bezahlt werden - denn die Landeswährung Bolivar weist in diesem Jahr eine Inflation von mehr als 1000 Prozent auf, der monatliche Mindestlohn ist dadurch auf ein paar Euro geschrumpft.
Es gibt bereits hunderte Digitalwährungen, die bekannteste ist der Bitcoin. Im Gegensatz zu Währungen wie dem Euro oder Dollar werden diese Währungen nicht als Scheine gedruckt beziehungsweise von Zentralbanken erzeugt, sondern mit Computern errechnet.
Das virtuelle Geld soll einen Zahlungsverkehr ermöglichen, der unabhängig von Regierungen und Banken funktioniert - in Venezuela wird der Bitcoin wegen des Verfalls des Bolivar gerade unter jungen Leuten schon länger intensiv als Alternativwährung genutzt.
Beim „Petro” ist aber völlig unklar, ob dieses recht einmalige Experiment eines Staates im Kampf gegen eine akute Zahlungsnot und Finanzkrise funktionieren kann. „Dies ermöglicht uns neue Formen der internationalen Finanzierung für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Landes”, sagte Maduro mit Blick auf die Digitalwährung. „Wir nennen sie Petro”, fügte er enthusiastisch hinzu.
Maduro steht mit dem Rücken zur Wand. Zwar konnte der frühere Busfahrer nach den Protesten im Zuge der Entmachtung des Parlaments mit mehr als 120 Toten sowie zunehmender Repression seine Macht im Innern festigen - aber er findet kein Rezept, um die brachliegende Wirtschaft wieder zum Laufen zu bringen. Dadurch steigen Hunger und Gewalt. Nur noch wenige Fluggesellschaften fliegen das südamerikanische Land an, der Tourismus etwa auf der Isla Magerita ist zum Erliegen gekommen.
Eine Pleite könnte auch zu Verwerfungen im Machtapparat führen, viele Sozialisten sollen Anleihen des Staates und des Ölkonzerns PDVSA halten, ihnen drohen erhebliche Wertverluste. Vor wenigen Tagen gab es zudem eine ungewöhnliche Verhaftungswelle im staatlichen Erdölsektor - gegen Dutzende Parteigänger aus dem eigenen Lager.
Der bisherige Erdölminister Eulogio del Pino und der Chef des Ölkonzerns PDVSA, Nelson Martínez wurden wegen Korruptionsverdacht verhaftet. Insgesamt wurden 65 Menschen festgenommen. Del Pino wird unter anderem vorgeworfen, dass bei dem Unternehmen Petrozamora täglich 15 700 Barrel Öl abgezweigt worden seien. Unter anderem in Kolumbien blüht der Schwarzmarkt mit Öl und Benzin aus Venezuela.
(dpa)
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