BlueBlocker (Blaulichtfilter) Brillen – Das warum & erste Erfahrungen
Veröffentlicht am 4. Oktober 2017, aktualisiert am 19. Mai 2018 von hc
BlueBlocker Brillenaufsatz auf Brille
Das Thema BlueBlocker Brillen hat mich im Kontext von Kunst- und Blaulicht schon lange interessiert. Durch viele seiten im Internet und Podcasts mit Wissenschaftlern wusste ich schon das gerade der Blauanteil in Energiespar- und Kaltlichtlampen (u.a. mit LED’s) und auch den TFT- und LCD-Bildschirmen (u.a. PC, TV, Smartphone, Tablet) ganz stark auf unsere Hormonproduktion (u.a. Melatonin) wirkt. BlueBlocker Brillen sollten hier einiges an Verbesserungen bringen bzw. die Schädlichkeit reduzieren….
Blaulicht? Hormonproduktion?
Ja, blaues Licht ist ganz stark im Tageslicht enthalten und unterdrückt u.a. am Abend wo es dann dunkel wird (und das Blaulicht nicht mehr da ist + der Rotlichanteil überwiegt) die Melatoninproduktion. Es reichen wohl schon ein paar Sekunden intensives Blaulicht am Abend und die Produktion dieses Schlafhormons wird wirkungsvoll unterdrückt bzw. abgemildert. Herr Dr. Alexander Wunsch geht in diesem Podcast bei Flowgrade detaillierter auf die Problematik ein.
Demnächst habe ich dann auch noch eine Buchbesprechung hier im Blog (Anja Leitz – Better Body Better Brain) das u.a. die (Blau-)licht-Thematik auch noch mal aufgreift. In dem gleichen Kontext möchte ich auch zwei Interviews, eines mit Dr. Wunsch und das andere mit (dem durchaus kontroversen) Dr. Jack Kruse, bei Selfhacked hinweisen (in den Links unten). Wer beide hört – geht sicher nie wieder wie vorher durch die Blau- und Kunstlicht-Welt….
Von schädlichen Lichtspektren…!
Spektrum Weiße LED bzw. Monitor mit LED-Backlight
Spektrum Tageslicht
Da ich in diesem Beitrag das Thema Lichtspektren nicht allzu stark vertiefen will – möchte ich hier nur kurz einen kompakten Ein- und Überblick in die Thematik geben. (Update: Tiefer geht dann dieser Artikel von mir).
Wie in den beiden Bildern rechts zu sehen hat ein moderner Monitor mit LED-Backlight (aber auch sehr viele LED Energiesparlampen) einen hohen und intensiven Blaulichtanteil. Genau dieser hohe Blauanteil wirkt nun über die Photorezeptoren in unseren Augen auf unser Hormonsystem (u.a. Melatonin, Dopamin), auf unsere zirkadiane Rhythmen, etc.
Ein weiteres Problem ist wohl, das der Blauanteil im Verhältnis zum Rest (u.a. gedämpftes Umgebungslicht) des Monitors einfach einfach zu hoch ist. Bei Dunkelheit gibt es denn mehr Sehpigmente im Auge (= größere Sensorfläche) – das Blau vom Monitor überlastet nun jedoch dauerhaft (im Bezug auf die ‘Sensorfläche’) das Auge und es kann zur vermehrten Bildung von freien Radikalen kommen (u.a. mehr Omega-3 DHA ‘Verbrauch’). Beim normalem (Tages-)Lichtspektrum gibt es hingegen auch ‘regenerative’ Anteile (Infrarot & Co.), welche es beim Kunstlicht nicht gibt. Bei jahrelanger Exposition ist ein so-genannter ‘Blaulichtschaden’ sowie krankhafte Veränderungen (und DHA-Mängel) wohl vorprogrammiert. Wir befinden uns alle in einem großen Massenversuch…
Um die Augen generell bzw. spätestens ab dem frühen Abend vor diesem intensiven Blaulicht zu schützen und (unter anderem) besser schlafen zu können – empfiehlt sich also ein Augenschutz (z.B. in Form einer Brille bzw. ein Brillenaufsatz) der möglichst viel des (unnatürlichen) Blaulichtspektrums aus dem Kunst- und Monitorlicht herausfiltert. Eine andere Alternative wären andere Lichtquellen & Co.
Aber es gibt doch Softwarelösungen (f.lux, Twilight, NightShift, etc.)?
Ja, die gibt es – nur reichen diese nicht! Sie vermindern das Problem in Bezug auf Displays, nur können Sie Prinzipbedingt den Blaulichtanteil nicht auf 0 oder ca. 1% der ursprünglichen Intensität herabregeln. Auf das Kunstlicht in der Umgebung mit seinem teils hohen Blauanteil (z.B. am Arbeitsplatz in einer Firma) haben diese Programme dann gar keinen Einfluss.
Natürlich sind diese Software-Lösungen schon mal besser als nichts. Deswegen hatte und habe ich auch überall dort wo ich Lese, Arbeite oder mich länger bei Kunstlicht aufhalte bisher schon folgendes umgesetzt:
vorwiegend ganz normale Glüh- und/oder Halogenlampen im Einsatz, sowie
auf dem PC f.lux laufen – was abends die Farbtemperatur ändert (den Blauanteil reduziert) und
auf Android-Geräten Twilight im Betrieb – was das gleiche wie f.lux auf dem PC macht.
Zudem gibt es auch neuerdings Monitore welche spezielle Blaulichtfilter integriert haben und auch andere Probleme mit dem LED-Backlight (‘Flicker-Free’) beheben.
PRiSMA Blaulichtschutzbrille CLiP-ON bluelightprotect PRO
BlueLightProtect Pro CP 709 Lieferumfang
Nach viel Recherche habe ich nun die rechts abgebildete Blue-Blocker Brille bzw. den Brillenclip von Innovative Eyeware seit ein paar Wochen in der täglichen Nutzung. Das Modell Pro filtert dabei ca. 99% des schädlichen Blaulichtanteils bis 500nm sowie einen großen Teil der Wellenlängen bis 550nm heraus. Es gibt die Brille bzw. den Brillenaufsatz auch mit einer ca. 95%igen Filterleistung bis 500nm und nur ca. 50% Filterleistung zwischen 500-550nm – was mir für den Einsatz am Tage und für eine bessere Farbwiedergabe sinnvoll erscheint.
Das schöne am Clip ist, das sich der Filter schnell um 90 Grad nach oben klappen lässt – also wenn man gerade mal nicht auf den PC schau oder an Ihm arbeitet. Für Brillenträger wie mich ist das eine sehr gute Lösung. Zudem empfinde ich das Mehrgewicht des Clips und auch die Clip-Arretierung auf dem Brillenglas nicht als störend. Natürlich gibt es auch verschiedene Brillen – für alle die noch keine Brille tragen.
Update: Nun auch die PRISMA bluelightprotect Lite
Prisma Bluelight Protect Lite & Pro als Clip im Vergleich
Nun, 4 Wochen nach dem ich die Bluelight-Protect Pro mit dem 99% Blaufilter nutze, habe ich mir auch noch die ca. 95%ige Version bestellt – welche ab dem Bereich von 500-550nm deutlich weniger filtert (nur noch ca. 50%).
Warum?
Die Pro ist schon klasse – insbesondere am Abend. Jedoch empfand ich die Filterleistung und das tief-orange Farbbild für das tragen am Tage auf die Dauer etwas zu krass. Der Hersteller schreibt ja auch genau das gleiche zum Verwendungszweck der Brillen – und ich stimme dem klar zu. So nutze ich nun die Lite am Tage vor allen Monitoren & Displays – und die Pro am Abend nach Sonnenuntergang überall. Gerne hätte ich eine Brille die meine Augen mehr umschließt und Fremdlicht ausschließt – als Brillenträger ist das jedoch eher ein kostspieliger Wunschtraum, wenn das alles mit optischen Korrekturgläsern im eigenen Brillengestell erfolgen soll.
Bluelight Protect Clip - hochgeklappt
Es gibt jedoch auch einen Vorteil beim Clip: Weg vom Monitor kann der Clip schnell hochgeklappt werden – ohne die Brille abzusetzen oder zu wechseln. Das empfinde ich schon als extremst praktische Sache.
Was hat es gebracht?
Ich habe am Abend das Gefühl das ich deutlich schneller müde werde. Zwar hatte ich bisher auch noch nie Probleme früher zu Bett zu gehen und schnell Schlaf zu finden – jedoch empfinde ich das aufkommende Müdigkeitsgefühl am Abend nun als deutlich spürbarer, speziell wenn ich noch bis kurz vor dem schlafen gehen einen Blogbeitrag (wie diesen hier) am PC mit einem großem Bildschirm verfasse.
Die Blue-Blocker haben jedoch noch andere Vorteile – wie weiter oben aufgeführt. Diese Effekte sind jedoch subtil und werden sich wohl eher mittel- und langfristig zeigen (u.a. weniger DHA-Verbrauch und Verlangsamung der degenerativen Effekte am/im Auge selber -> Makulardegeneration & Linsentrübung -> Grauer Star). Ohne spezielle Messungen und Vergleichsgruppen werde ich diese Effekte jedoch nie in Ihrer Wirkung konkret bewerten können.
Mein Fazit
Mir sind keine negativen Auswirkungen der Blue-Blocker bekannt – ganz im Gegenteil! Den Clip nutze ich inzwischen jeden Tag und ich empfinde Ihn als absolut gute & sinnvolle Anschaffung!
Quelle:
https://hcfricke.com/2017/10/04/blueblocker-blaulichtfilter-brillen-das-warum-erste-erfahrungen/
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