Wir wollten ursprünglich im April starten, da aber mein Bruder am 04.05.2019 heiraten wollte, wollten wir erst danach offiziell losfahren. Aber das hat uns nicht daran gehindert trotzdem schonmal Fahrtwind aufzunehmen.

Was Wohnmobile angeht, sind wir totale Neulinge. Camping ist uns aber nicht neu, aber das ist schon eine andere Welt.

Wir haben also alles zusammengepackt und wollten Vormittags losfahren. Wie man sich in der Zeit so täuschen kann, wir haben hier schon gemerkt, das es gar nicht so einfach ist Sachen im WoMo effektiv und schnell zu verstauen, aber Übung macht den Meister. Wir sind viel zu spät losgekommen. Erstes Ziel war eine Deponie, um unser neues Zuhause überhaupt mal zu wiegen.

Ergebnis: Wir hatten Übergewicht 3.6t. Also sind wir nochmal zurück gefahren und haben umgepackt.

Wir sind dann noch Einkaufen gefahren, natürlich mit WoMo, um das zu testen und mussten noch ein paar mal zurück weil wir was angelassen haben oder was vergessen hatten. Ja, ging sehr chaotisch los. Eigentlich wollten wir Richtung Bodensee fahren, mit Zwischenstopps. Wir sind erst 16 Uhr losgekommen. Wir sind dann ca. 30min von uns bei Usingen auf ein kostenlosen Stellplatz gefahren. Da gab es sogar ein See.
Alle Hunde erstmal ins Wasser- ja auch das muss am 1. Tag sein.

Wir waren ganz schön gestresst von der letzten Zeit. WoMo Kaufen, Ausmisten und natürlich auch die Angst, wie alles wird. Der Platz war gross und es stande zur Ankunft noch ein anderes WoMo da. Unsere Hunde sind etwas durchgedreht und mit Entspannung war noch nicht viel.
Zum Glück haben wir Hundebademäntel. Wir haben es uns dann gemütlich gemacht und erstmal was gekocht und entspannt.

Mein Highlight: Tür auf, Hunde raus, direkt am See und unsere Hundebande hatte so ein spürbaren spaß, das hat mich wirklich glücklich gemacht. Bei jeder Gassi Runde direkt in der Natur zu sein und das jeder auf seine Kosten kommt, so stellt man sich Freiheit vor.

Erste Nacht im Alkoven

Wir haben uns für ein Alkoven entschieden, so nutzen wir den Platz den wir zur Verfügung haben am optimalsten. Ich habe hinten geschlafen und meine Frau vorne. Ich habe eigentlich keine Ängste oder bekannte Paniken, aber ich muss hier gestehen, dass ich Platzangst hatte. Wir haben dann die folge Tage die Plätze getauscht.

Ansonsten ist das, dass beste Bett was wir je hatten. Durch die Fenster hat man ein tollen Durchzug. Man wacht auf mit Blick direkt auf die Natur, was will man mehr.

Winter is coming

Am nächsten Morgen sind wir sehr früh aufgewacht und aufgestanden und mussten feststellen, dass es geschneit hatte. Wir hatten vorher lange über unsere Bereifung nachgedacht. Winterreifen vs. Sommerreifen vs. Allwetterreifen. Wir haben Sommerreifen auf unserer Berti, dass war erstmal ein kleiner Schock.
Naja, die Hunde hatten erstmal spaß und es war über 0° das wir davon ausgegangen sind, dass es bald tauen wird, so war es auch. Glück gehabt.

Heiter weiter

Wir hatten dann überlegt ob wir weiter fahren oder ob wir stehen bleiben.
Haben dann noch ein paar Kleinigkeiten an der Berti optimiert und sind weiter gefahren. Der Platz war toll, aber die neugier groß, was uns noch so erwarten würde.

Wir waren auf der Suche nach ein Platz, wo wir alleine mitten in der Natur stehen würden. Haben dann ein Platz mitten im Wald gefunden mitten im Taunus.
Als wir angekommen sind, hatten wir überhaupt kein gutes Gefühl. Wir standen wirklich mitten im Wald.
Wir waren dann mit den Hunden spazieren und sind dann ggn. 18 Uhr weitergefahren und haben ein neuen Platz gesucht.

Wir sind dann Richtung Bingen gefahren und haben ein echt tollen Platz gefunden. Ein kostenlosen Stellplatz, gesponsert von der Stadt und wir standen absolut alleine. Dort gab es sogar Ver- und Entsorgung und Strom. Ein Traum. Ein Bauernhof war auch direkt daneben und viel Natur.

An dem Platz war alles Perfekt, außer das Internet und der Empfang.
In der Probewoche sollte es auch darum gehen, alles zu testen, also auch das Arbeiten für mich. Am nächsten Tag war Montag und weil der Platz so toll war haben wir uns dafür entschieden das ich einfach noch ein Tag frei mache, das wir hier wenigstens noch 1 Tag stehen können. Das hat sich auch gelohnt.

Der Tag lief ein bisschen anders als gedacht.
Wie gesagt waren wir WoMo Neulinge.
Naja es gehört auch dazu, unangenehme Erfahrungen zu teilen.

Unsere erste Ver- und Entsorgungs Erfahrung

Meine Frau noch so, unser WC ist voll.
Ich geh trotzdem, weil die Anzeige ja noch grün zeigt, dass kann ja noch nicht voll sein.

Die Toilette war wirklich voll.
Zum Glück standen wir auf den Platz alleine.
Das war eine Scheisse sag ich euch.
Spülen ging nicht mehr, weil voll.
Also hab ich die Kasette rausgezogen, ich dachte mir, die Toilette bleibt innen zu und wenn ich die Kasette geleert habe, kann ich spülen. Falsch gedacht. Mein komplettes "Geschäft" ist rein gelaufen.

Wir haben "Sol Bio" für unsere Kasette, das ist gleichzeitig Reinigungsmittel. Ich musste dann den ganzen "Scheiss" reinigen. Wir haben unsere Toilette entleert und frischwasser getankt. Frischwasser hat 1€ gekostet, der rest war Kostenfrei.
Das hat uns bis zum Nachmittag beschäftigt.
Was für eine Erfahrung.

Was haben wir gelernt: Vertraue keiner Anzeige im WoMo blind und höre auf deine Frau, wenn Sie dir was sagt.

Für unsere Hunde haben wir Heringe die wir in den Boden Bohren können. So waren sie den ganzen Tag draussen. Es war echt schön.
Aber auch hier mussten wir lernen, so eine Leine ist kein Hinternis. Irgendwas hat unser Rüde gesehen und hat sich von einer Lederleine gerissen. Unseren neuen Campingtisch zerstört.
Wir haben dann trotzdem weiter den Tag genossen.

Abends haben wir dann noch gegrillt.
Hier wären wir gern geblieben, aber das Internet war leider fast nicht vorhanden zum Arbeiten. Wir haben trotzdem hier noch die Nach verbracht und sind am nächsten Tag sehr früh aufgestanden um weiter zu fahren.

Wir sind dann auf ein bezahlten Stellplatz gefahren, weil wir sicher gehen wollten, das wir dort Internet haben. Das war kurz vor Ostern und alle Plätze waren dort schon für Ostern Reserviert, wir haben uns trotzdem hingestellt. Es war zwar sehr viel los, aber auch solchen Situationen wollten wir uns mal stellen, vorallem wegen unserer Hundebande.

Das war quasi im Rhaingau. Mega schön. An dem Platz sind wir dann auch erstmal geblieben.

Mein erster Arbeitstag im WoMo

Sehr gut. Hat alles funktioniert. Man kann es sich gemütlich machen. Man kann drin und draussen arbeiten.
Und das beste, wenn man Feierabend hat, ist man direkt im "Urlaub".
So haben wir uns das vorgestellt.

Meine Frau hat viel mit den Hunden gemacht und war viel draussen.
Ich habe die Tage gearbeitet.

Wir konnten dort günstig Wein direkt vom Winzer kaufen.
Wir haben dann trotzdem entschieden, vor Ostern nach Hause zu fahren.
Nicht weil es uns nicht gefallen hat, ganz im Gegenteil. Wir dachten Ostern wird mega voll überall und wir hatten noch mega viel am Haus zu tuen. Wir könnten die ganzen feiertage nutzen alles fertig zu machen. Ich hatte frei und wir könnten zusammen anpacken und hätten es dann hinter uns.

Work and Travel

Wir wollten ja alles in der Probewoche ausprobieren.
Auf der Rückfahrt habe ich dann hinten gesessen und habe während der Fahrt gearbeitet.
Das war mega aufregend und hat super gut funktioniert.
Das ist ein freiheitsgefühl. Auf der Fahrt kam dann spontan ein Meeting rein. Auch das kein Problem, wir haben an einem Rastplatz gehalten, während der Fahrt ist dann vieleicht doch ein bisschen "Laut". Und dann sind wir weiter gefahren.

Wir sind eigentlich gar nicht mehr in unser Haus zurück, sondern sind direkt bei Sandys Eltern eingezogen. Wir hatten ja schon alles in unser WoMo gepackt und hatten alles dabei.

Solaranlage

Vom ersten Tag an, hat unsere Solaranlage nur ca. 40 Watt produziert. Am Anfang ist das nicht so aufgefallen, war nur komisch. Wir haben 300 Watt Module auf dem Dach.
An den folgetagen schien die Sonne und selbst da hatten wir nur maximal 40 Watt.

Wir haben ein Laderegler von Victron, am zweiten Stellplatz hat er dann ein Fehler angezeigt. Ich wollte das Problem selbst in den griff bekommen. Die Fehlermeldung sagte soviel wie, bitte mal Kabel vom Laderegler abklemmen und neu anschließen oder das der Laderegler Kaputt sei.

Also habe ich alle Kabel gelöst und neu angeschlossen, danach war der Fehler weg, große Freude.
Trotzdem kamen weiterhin nur ca. 40 Watt an.
Als wir am letzten Stellplatz ein paar Tage standen, ist unsere Batteriekapazität auch ganz schön gesunken.

Wir haben das Problem nicht gefunden. Erst nach der Probewoche, haben wir uns an die Firma gewendet, die unsere Solaranlage Montiert hat. Am ende war der Laderegler Kaputt, wer hätte das gedacht. Er wurde getauscht und danach hat alles super geklappt.

Fazit

• Wir hatten viel zu viel mit. Werden also nochmal grundlegend alles anders Packen
• Manches hatten wir sogar noch gar nicht mit und kommt dann noch dazu, wie unsere Fahrräder.
• Vertraue keiner Anzeige im WoMo nur dein Menschenverstand
• Arbeiten im WoMo ist kein Problem
• Es kann Plätze mit schlechten Internet geben, dafür wollten wir uns eine LTE Antenne zusätzlich kaufen, um hier nicht eingeschränkt für die Zukunft zu sein
• Die meisten Elektro Geräte die wir mit hatten, haben nur mit 230V funktioniert, es gibt aber für viele 12V Adapter, die wir uns dann noch organisieren werden
• Frei stehen ist kein Problem
• Übung macht den Meister
• Die Solaranlage hat uns die ganze Woche beschäftigt, weil sie ein wichtiger Teil unseres Vorhabens ist. Es ist gut ein Ansprechpartner zu haben, auch wenn man alles selbst bauen kann

LG euer Stephan
-- wirthschon

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