Seit zwei Jahren nutze ich nun die Plattform ebay-kleinanzeigen, um des öfteren größere und kleinere Geräte zum kleinen Preis abzustauben oder selbst zu verkaufen. Diese Woche bin ich dabei das erste Mal auf einen Betrüger reingefallen. Seid klüger als ich und befolgt, wenigstens bei großen Geldbeträgen, folgende Tipps.
1. Die Anzeige
Verdächtig: Die Anzeige enthält gar keine Fotos, nur ein Foto oder unzählige verschiedene Fotos
Im offensichtlichsten Fall handelt es sich bei dem einzelnen Bild um ein Foto, welches schnell im Internet zu finden ist und offensichtlich von einer offiziellen Händlerseite stammt und nicht von jemandem privat.
Macht einen großen Bogen darum herum. Wenn ihr es dennoch wagen wollt, fragt auf jeden Fall weitere Fotos an!
Dabei könnt ihr dann auf Hinter- und Untergründe achten. Sind diese auf den Fotos gleich oder sind die Fotos augenscheinlich an verschiedenen Orten aufgenommen werden?
Via Google könnt ihr die Bilder zurückverfolgen. Hat sich ggf. jemand der Fotos nur bedient, die eigentlich von einer ganz anderen Quelle stammen? Ich musste leider feststellen, dass trotz dieser Sicherheitsmaßnahme, Betrug begangen wird.
Wenn ihr ganz sicher gehen wollt, lasst euch ein Foto mit eurem Namen und dem gewünschten Artikel schicken.
So könnt ihr zumindest sicher gehen, dass der Verkäufer den Artikel auch wirklich besitzt.
Verdächtig: Der Anzeigen Text ist kurz oder nur eine copy&paste Produkt-Beschreibung von Amazon etc.
Da hat sich offensichtlich niemand mit der Beschreibung Mühe gegeben. Kein Grund wieso das Gerät verkauft wird, keine Angaben zur Bezahlung, Versand etc.
Wenn die Beschreibung dann auch noch nach Google Übersetzer klingt, solltet ihr den Browser-Tab besser direkt schließen.
Verdächtig: Die Adresse existiert nicht
Das gilt sowohl für die angegebene Wohn-Adresse, als auch die E-Mail-Adresse. Schaut euch die vermeintliche Adresse in Google Maps an. Wenn ihr Geld via PayPal sendet, überprüft ob die angegebene E-Mail-Adresse überhaupt existiert.
Wenn nicht, bekommt ihr vom jeweiligen E-Mail-Provider eine Nachricht, dass eure E-Mail nicht versandt werden konnte, weil das Postfach nicht existiert.
Auch Telefonnummern können frei erfunden sein. Solange ihr mit niemandem telefoniert habt, solltet ihr der Telefonnummer keine Seriosität zutrauen.
Keine Rechnung
Natürlich behält man nicht zu jedem Krimskrams eine Rechnung, aber gerade bei größeren Geldsummen und teuren Geräten sollte man die Belege schon aufbewahren. Im Falle eines Online-Kaufs sollten diese weites gehend auch noch abrufbar oder eine Alternative im E-Mail-Postfach zu finden sein.
Vor allem bei Anzeigen, die angeblich noch Garantie haben, solltet ihr auf jeden Fall ein Foto der Rechnung verlangen.
Niedriger Preis
Natürlich träumt man immer davon ein super Schnäppchen zu machen. Aber bei Preisen, die selbst euch zweifeln lassen, solltet ihr vorsichtig sein.
2. Der Kontakt
Verdächtig: Der Verkäufer drängt auf eine schnelle Bezahlung
Verdächtig: Der Verkäufer meldet sich nicht mehr, sobald man nach einer Bezahlung inkl. PayPal Käuferschutz fragt
Spätestens an dieser Stelle bekommen viele Verkäufer kalte Füße, denn der Käuferschutz von PayPal sorgt dafür, dass ihr euer Geld erstattet bekommt, wenn keine Lieferung bei euch eingeht.
Verdächtig: Der Verkäufer bietet euch weitere ("passende") Artikel an, die er in keinen anderen Anzeigen erwähnt
Vielleicht hat er "zufällig" noch 5 Spiele zur von dir gewünschten Konsole rumfliegen. Sicherlich gibt es auch zu nichts eine Rechnung. Finger weg!
3. Tipps zusammengefasst
- Lasst euch immer genügend Fotos zuschicken und prüft sie mit Google
- Zahlt nur via PayPal (bei höheren Beträgen oder beliebten Artikeln wie neue Konsolen nur mit Käuferschutz) oder natürlich direkt vor Ort
- Geht sicher, dass die PayPal E-Mail-Adresse existiert (kurze Mail dahin genügt)
- Lasst euch alles schriftlich geben
- Geht nicht auf spontane Angebote ("Och, ich hab hier noch ein Spiel dazu rumfliegen seh ich grad") ein
- Gebt nicht auf wenn ihr einem Betrüger ins Messer lauft. PayPal hat in meinem Fall auch ohne Käuferschutz das Geld erstattet. Anschließend habe ich sofort eine Anzeige bei der Polizei aufgegeben. Es werden täglich Betrüger auf solchen Plattformen entlarvt, aber nur solange wir dagegen auch vorgehen.
Aus sicht des Verkäufers:
Verdächtig: Der Käufer meldet sich nicht mehr, sobald man eine Bezahlung via PayPal ausschließt
Spätestens an dieser Stelle bekommen viele Käufer kalte Füße, denn der Käuferschutz von PayPal sorgt dafür, dass sie ihr Geld erstattet bekommen, wenn sie behaupten, keine Lieferung sei bei ihnen eingegangen.
Ist also Ansichtssache.
Wenn ich privat Sachen verkaufe, will ich auch meine Sicherheit haben.
Und PP ist für einen VK nicht wirklich das sicherste.
Aber die Tipps sind gut.
Ich habe noch einen bzw zwei Tipps:
-Immer eine persönliche Übergabe (Ware gegen Bargeld) vereinbaren.
-Den Verkäufer fragen, wann und wo man die Ware abholen kann.
Kommen seltsame Ausreden, sollte man sich die Ware auch nicht schicken lassen.
Danke für Tipps und die Sicht des Verkäufers!
Da habe ich tatsächlich auch noch nicht drüber nachgedacht. Deshalb versende ich beim Verkauf nur versichert. So habe ich zumindest eine Quittung samt Sendungsnummer, um zu beweisen, dass ich etwas losgeschickt habe.
Aber es bleibt natürlich: Persönliche Übergabe ist und bleibt wohl am sichersten
Was macht Paypal eigentlich, wenn der Käufer behauptet, das Paket sei leer gewesen oder er habe nur einen Backstein erhalten? Oder wenn der Käufer behauptet der Artikel sei defekt?
PP ist ja wie du schon sagtest relativ Käufer freundlich.
Helfen dir dann Quittung und Sendungsnummer?
Eigentlich müsste man ein Video machen in dem man zeigt,
-dass der Artikel funktioniert/nicht beschädigt ist,
-wie man ihn in das Paket packt,
-wie man den Adressaufkleber als Siegel auf das Paket klebt
-und wie man das Paket im Paketshop abgibt bis man die Quittung in Händen hält.
Das alles natürlich ungeschnitten...^^
Gute Frage, mein Fall ist auf jeden Fall noch offen bei PayPal (obwohl ich das Geld eben "vorläufig" zurück bekommen habe). Ich weiß nicht inwieweit sie da noch weiterprüfen. Wobei bei meinem Fall ja sämtliche Kommunikations-Wege zum Verkäufer (durch die nicht existierende Email Adresse) abgebrochen sind.