Es war an einem 21. August, als ich in Wien durch den Stadtpark spazierte und vor einem Plakat Halt machte. Darauf las ich, dass am 21. August 1862 der Stadtpark als erste öffentliche Parkanlage Wiens eröffnet worden ist. Ich war begeistert, am Geburtstag desselben anwesend zu sein und wollte diese einmalige Erkenntnis teilen.
Neben mir stand ein Herr mit Schnauzbart in karierten Shorts, der einem Österreicher nicht unähnlich sah. Zwar hatte er die Nachricht nicht gelesen, sich jedoch gefragt, ob ich wohl eine Touristin war. So konnte man es nennen. Jahrelang war ich eine Vagabundin gewesen und wohl auf Durchreise in meiner eigenen Stadt. So ein Zufall, meinte er - Albert. Er war Auslandsösterreicher und lebte seit Jahren mit Familie in Gran Canaria.
Für eine Woche war er zu Besuch in seiner Heimat. Ob ich Zeit hatte, einen Kaffee mit ihm zu trinken? Natürlich. Ich hatte alle Zeit der Welt und erfuhr im Zuge einer netten Plauderei von Alberts aufregender Karriere im Sicherheitswesen und von seinem Jugendtraum, in der Pension, auf die Insel des ewigen Frühlings auszuwandern. Eine interessante Geschichte fürwahr. Sie bot Stoff genug, um bei einem Abendessen weiter zu plaudern.
Den Kontakt hielten wir und trafen uns Wochen später im Augustinerkeller wieder. Ich lauschte Geschichten, die ein Stück Zeitgeschichte beinhalteten. Am meisten aber freute mich die ausgesprochene Einladung auf die Insel des Ewigen Frühlings, um Alberts Familie auf der kleinen Farm kennen zu lernen. Ich glaube, es hatte keine vier Wochen gedauert und ich sass erneut im Flieger.
Reisen beflügeln. Magische Begegnungen noch viel mehr.
Offenheit, Vertrauen und Mut haben mich über die Jahre mit vielen, wunderbaren Einladungen in aller Herren Länder beschenkt. Authentisch zu reisen nährt die Seele und birgt eine erfüllende Nachhaltigkeit auf vielen Ebenen.
Herzensgrüsse zu dir
Erika