Wenn Sie Anonymität mit IPFS wollen, müssen Sie einen Proxy verwenden.

in #anonymitaet7 years ago

IPFS ist nicht dafür konzipiert, den Zugriff auf Inhalte zu erschweren. Wenn Carol wissen möchte, wer auf einen bestimmten IPFS-Hash zugreift, kann sie die Datei anheften. Wenn Bob die Datei anfordert, besteht eine gute Chance, dass er sie von Carol bekommt und Carol bekommt dabei Bobs IP-Adresse.

Sobald Carol Bobs IP-Adresse kennt, kann sie ihn bestrafen, wie auch immer sie es mag. Sie kann die Polizei schicken, aber sie könnte auch Bobs Internet für einen Tag abschalten und ihm eine E-Mail schicken. Chinas neuer Sozialkredit könnte auch ein effektiver Weg sein, um die Transgression zu bestrafen, die skalierbar ist und keine menschlichen Polizisten braucht.

Wenn Sie Anonymität mit IPFS wollen, müssen Sie einen Proxy verwenden. Ein Merkmal von IPFS ist, dass es bei IPFS, wenn eine erhebliche Menge an Datenverkehr vorhanden ist, sinnvoll ist, dass jeder ISP ein Proxy für die Benutzer dieses ISP ist. Dies würde bedeuten, dass nur der ISP weiß, auf welchen Inhalt Sie zugreifen, aber das wird Ihnen nicht helfen, wenn Sie in einer Diktatur sind.

Allerdings ist es ein Missverständnis, IPFS hauptsächlich als eine Möglichkeit zu sehen, Websites zu hosten. Orbit ist keine Website, sondern eine Nicht-Website-Anwendung, die Inhalte kommunizieren kann. Wenn der Inhalt nur einer Handvoll Personen mitgeteilt wird, kennen die Behörden die Hashes für Inhalte nicht. Es ist auch schwieriger, Orbit selbst zu blockieren als Skype oder WhatsApp zu blockieren. Open Source bedeutet, dass jeder, der eine App mit Chat erstellen möchte, diese einfach als Bibliothek integrieren kann.

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Hallo,

nur kurz eine Anmerkung. Carol darf Bob natürlich nicht selber den Hash überreichen, sondern Carol muß auf einer einschlägigen IPFS-Warez-Seite den Hash finden und indem sie den Hash bei sich pinned als Copyright-Inhaberin durch IP-Protokollierung nachweisen kann, dass Bob von diesem Hash rechtlich relevante Daten runtergeladen hat.

Ich weiß allerdings nicht wie es mit der Rechtssprechung aussieht, wenn Carol Bob nur nachweisen kann das er wertlose Blöcke erhalten hat, die nur mit den restlichen Blöcken etwas urheberrechtlich geschütztes ergeben. Muss Carol Bob nicht auch den Zugriff auf alle Blöcke beweisen?

Bei Bittorrent wurden bisher auch nur die Seeder abgemahnt und fast/oder nie die Leecher, obwohl das reine Leechen auch schon eine Kopie darstellt. Bei den Streamern war ja das Problem das der Cache ja eine Datei erstellt die auch mit wenigen Bytes abspielbar ist. Siehe streamingfähige Container/Codecs.

Bei IPFS stelle ich mir allerdings nun eine andere Frage.

Wenn man eine Datei anpinned, wartet bis sich die Datei verteilt hat, dann die Datei bei sich unpinned, die garbage collection ausführt, /blocks löscht oder noch einfacher einfach den Daemon beendet, aber die http-gateways diese Datei noch auf anderen Peers/Nodes gepinned finden und die Stärke von IPFS ist es ja auch fragentierte Blöcke zusammenzumeshen, kann man dem Uploader nicht mehr zurückverfolgen und alle Cacher (so nenne ich sie mal, haben ein Problem), oder?

Die Cacher können doch aber jederzeit sehen welche Hashes bei Ihnen gerade gecacht werden, oder?

Der Uploader könnte aber auch die Chunksize extrem niedrig halten und sich so Zeit verschaffen?

Mir ist die Überwachungsfähigkeit eines "Cachers" bei unbekanntem und bekanntem Hash noch nicht ganz so klar.

Gruß
TheKao

Ganz kurz ne andere Frage. Ermöglicht IPFS inzwischen direkt einen Proxy zu nutzen beim Start oder erreicht man Anonymität nur mit einen komplett durch Tor, einem anderen Proxy oder einem VPN getunneltes System?