Ist faul sein wirklich cool?!

in #deutsch7 years ago

SEID Faul!


Macht es euch bequem!


Diese zwei Zitate stammen nicht von berühmten Philosophen oder einflussreichen historischen Persönlichkeiten, sondern sind kurze, sinngemäße, Ausschnitte aus Radiowerbung, die ich heute bei der rund fünfminutigen Fahrt ins Fitnesscenter hören durfte.

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Offensichtlich ein sehr beneidenswerter Genosse Koala den Unsplash da hat

Es ist wahrscheinlich kein reiner Zufall, das Werbungen mit dieser Message rund um die Zeit gehäuft im Radio laufen, zu der viele Leute sich auf dem Weg von der Arbeit in die eigenen vier Wände befinden. Und klar, nach einem anstrengenden Arbeitstag ist Entspannung notwenig und verdient.

Ehrlich gesagt waren diese beide Werbungen bei mir aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Seit einigen Monaten denke ich mir immer öfters, dass es in unserer Gesellschaft anscheinend immer cooler wird, faul zu sein.

Statistiken zu Übergewichtigkeit und Folgeerkrankungen von Unbeweglichkeit sprechen zwar eine klare Sprache, dennoch wird faul sein immer cooler und akzeptierter.

Vor einigen Wochen war ich in einer Filiale einer großen Modekette, als ich eine sehr bedenkliche Begegnung mit einem 10-12jährigen Jungen und seiner Mutter hatte. Ich spazierte gerade durch die Männerabteilung, als mir urplötzlich der Junge mit seinem Hoverboard fast über die Füße fuhr. Es war jedoch nicht dieser Beinahe-Crash, der mich so nachdenklich stimmte, sondern die Reaktion der Mutter:


xxx, kannst du nicht aufpassen?! Jetzt habe ich dir schon ein Hoverboard gekauft, damit das Einkaufen nicht so anstrengend ist, und du machst trotzdem Stress!?


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Hilfsmittel fürs Shoppen von Unsplash

Einkaufen so anstrengend?! Mein Beileid. Beileid für den Jungen, der offensichtlich eine Mutter mit sehr fragwürdigen Prioritäten für ihr Kind hat. Leider sah der Junge auch körperlich dementsprechend aus - er hatte zwar ein Ohrringchen, dafür aber sicherlich 15kg oder mehr zuviel.

Es steht mir weder zu noch ist es mein Ziel, über diesen Einzelfall zu urteilen. Vielleicht hat der Junge eine chronische Erkrankung und kann deswegen nicht über weite Strecken gehen. Keine Ahnung.

Aber leider ist es kein Einzelfall. Es wird immer mehr versucht zu vermitteln, dass es cool und völlig normal ist, faul zu sein. Hoverboards, XXXXXL-Models, etc. die Trends gehen klar in eine Richtung.

Klar, übermäßiger Sport, Magersucht, etc. sind auch schädlich.

Aber ich finde es einfach pervers, dass von der Forschung und Medizin zwar immer mehr erwartet wird, die wichtigste Behandlungsstufe in der Medizin - PRÄVENTATION - gefühlt aber immer mehr vernachlässigt wird.

Über Sportprogramme großer Energydrinkhersteller, wird in manchen Zeitungen bei einem Todesfall eines Extremsportlers zwar wochenlang debattiert, wie gefährlich dass nicht alles sei. Wenn wieder einmal jemand an den Folgen von Faulheit stirbt, interessiert es jedoch keine Sau. Aber darüber könnte man vermutlich ja mehrere Male pro Tag schreiben ;)

Vielleicht bin ich bei diesem Thema auch nur übersensibel und die meisten von euch sehen das anders? Mir persönlich kommt es aber leider so vor, wenn ich mich in den Städten, Krankenhäusern und Internetforen unseres Landes so umsehe, weswegen es mir wichtig war, dies hier mitzuteilen, nicht zuletzt als Ventil für meinen Frust. Was denkt ihr, wird faul sein immer cooler?

Sort:  

Bei mehr als 60% Übergewichtigen allein in Deutschland, ist die Antwort, glaube ich, recht evident.

Natürlich ist es "in" faul zu sein - zumindest in Bezug auf den eigenen Körper. Der "Dad-Bod" ist toll, weil Frauen ja auch was "zum Anfassen" haben wollen und "Plus-Size" ist ebenso super, da Männer "Hungerhaken" uncool finden.
Dass am Ende womöglich beide aufgrund von übergewichtsassoziierten Krankheiten früher ins Gras beißen - geschenkt.
Wissenschaft und vor allem Medizin ist sowieo nur patriarchalisches, privilegiertes, rassistisches Teufelszeug, was nicht erkennt, dass #bigisbeautiful und #healthateverysize super dufte sind.

Ich hatte vor einer Weile einmal ein faszinierendes Erlebnis. Ich wies in einer Diskussion über Plus-Size darauf hin, dass ein derartiger Lebensstil mit einer ganzen Reihe von gesundheitlich sehr bedenkenswerten Problemen einhergehen könnte und doch auch niemand bei Verstand Alkoholismus als DEN neuen "It-Lifestyle" anpreisen würde.
Die Reaktion darauf war überaus feindlich und emotional. Was ich mir denn als weißer Cis-Mann denn überhaupt erdreisten würde, über so ein Thema eine Aussage zu treffen und dass ich das ja auch gar nicht beurteilen könnte.
Mein freundlicher Hinweis auf verschiedenste ernährungswissenschaftliche Studien, die eben meine Aussagen bestätigten wurde damit abgewehrt, dass jeder voll individuell sei und man da keine allgemeingültigen Aussagen treffen könnte. Und überhaupt würde bestimmt fast jeder Übergewichtiger unter irgendeiner Krankheit leiden, die es nahezu unmöglich machte, ein gesundes Gewicht zu erreichen.
Dass selbst Leute mit PWS (mit Hilfe) eben genau das schaffen - geschenkt.
Ich habe keine Ahnung, bin doof und privilegiert, end of discussion.

¯\ _ (ツ)_/¯

Hört sich leider nach einem realistischen Setting an, welches ich so auch schon erleben durfte/musste, wenngleich nicht als Involvierter sondern nur als stiller und Kopf schüttelnder Zuseher.

Aber solange es zumindest nur Dinge wie Adipositas sind, die mich und meine direkten Mitmenschen nicht direkt mitgefährend (vom finanziellen Aufwand fürs Land mal abgesehen), bin ich ja eigentlich schon happy. Bzw. muss happy sein. :D

Ich beobachte das leider oft genauso wie du. Obwohl die Generationen nicht so weit auseinander liegen, aber ich hab früher mit meinen Freunden auf der Straße, im Feld oder im Wald gespielt. Heute sehe ich oft eine Gruppe von Kindern mit ihren Hoverboards vorbeirollen.

Anderes Beispiel: Ich arbeite in einem Fitnessstudio. Vor Kurzem hat unser Vermieter leider beschlossen unsere Parkplatzanzahl zu verkleinern. Die Folge daraus: wir haben jetzt nur noch insgesamt 24 Parkplätze und zig Kunden die sich maßlos darüber beschwert haben, wieso sie ihr Auto jetzt 200m weiter weg parken müssen, wenn die 24 Parkplätze voll sind. Ins Fitnessstudio gehen, aber Hauptsache mit dem Auto fast vor den Eingang fahren, nur um sich nicht zu viel bewegen zu müssen. Das passt halt auch irgendwie nicht zusammen und da zeigt sich dann auch wieder wie faul doch viele Leute sind (trotz "Pumpen" im Fitnessstudio 💪🏼🙄)

Bin da also voll bei dir, dass die Tendenz faul zu sein immer größer wird. Wie viele Leute sieht man die Treppen anstatt der Rolltreppen nehmen? Leider ziemlich wenige.

Genauau so geht es mir auch, aber wir sind ja auch in etwa gleich alt :P Früher haben wir uns Sportzeugs, Wasserpistolen und Lego zum Geburtstag gewünscht, heute sind es PlayStation, xBox und Hoverboards 😅

Jo, die Bereitschaft zu Fuß zu gehen, ist bei vielen relativ gering. Obwohl ich schon sagen muss, dass ich es gerade bei schlechtem Wetter oder im Winter auch sehr schätze, nicht all zu lange draußen rumlaufen zu müssen wenn ich trainieren fahre, da ich dies meist eher locker und leicht bekleidet tue^^

Jaja ich geb da auch zu, bei schlechtem Wetter muss ich das auch nicht haben, aber ansonsten find ichs nicht so schlimm ein paar Meter mehr zu gehen oder generell das Auto mal stehen zu lassen und stattdessen das Rad zu nehmen. 😊

Mensch Martin, wenn das mal nicht fatshaming war. Man darf doch nicht mehr öffentlich sagen, dass Adipositas eine Krankheit ist. (Demnächst heißt es wahrscheinlich smokeshaming, wenn man sich über Tabaksqualm beschwert ...)

Leider kann ich deine Beobachtungen nur zu gut nachvollziehen. Die Grenze, ab der man von Übergewicht spricht, verschiebt sich immer weiter. Wie sollen diese jungen Leute jemals meine Rente finanzieren, wenn sie so früh schon die Voraussetzungen für chronische Erkrankungen anlegen?

Um auch ein Beispiel zu nennen: kürzlich las ich einen Post von jemandem, der auf der fünfminütigen Fahrt ins Fitnessstudio Radio gehört hat. Für die superkurze Strecke benutzt er allen Ernstes das Auto. Anschließend setzt er sich wahrscheinlich zum Warmwerden auf ein Spinning-Rad. Ich frage mich gerade, wo ich es gelesen habe ...

Das Beispiel mit dem Fitnessstudio ist soooo gut! Wie dämlich es einfach teilweise ist, wenn man davor/danach nicht noch wo hin muss, mit dem Auto ins Fitnessstudio zu fahren 🙃

Es kommt auch noch drauf an wie weit der Weg ist! Mein Weg zum Fitness Studio beträgt 20 km.
Es kann auch gut möglich sein, das manch einer es nicht mehr nach Hause kommen würde, weil er sich so verausgabt hat :D

Naja, kommt schon auch ein bisschen auf Wetter und Distanz an :P

;-P
Leider geil.

Man darf doch nicht mehr öffentlich sagen, dass Adipositas eine Krankheit ist.

Deswegen mach ich - als ebenfalls etwas Übergewichtige genau das. :)

Haha, 1:0 für dich :P Bzw. 0,5:0 für dich, statt dem Spinner gab es einen anstrengenden Zirkel!

Fahre aber tatsächlich sehr oft mit dem Rad ins Fitnesscenter bzw. auf den Fußballplatz - Nur bei Regen und nassem Wind eher weniger gern. Ich bin halt doch ne Pussy 😬

Wenn man sich die nackten Zahlen ansieht, ist Adipositas ein Riesenproblem in unserer Gesellschaft. Man muss aber auch dazu sagen, dass Bewegung nur helfen kann, die Wampe loszuwerden oder noch besser ihr vorzubeugen. Am Ende geht's darum, nicht mehr aufzunehmen als du verbrennst. Und wenn du dir jeden Tag die XXL-Portion auf den Teller schaufelst, kannst gar nicht so lange Fitness machen, dass das nicht trotzdem anschlagen würde.

Klar. Wenn du dir "20 Minuten Stepper" als Rechtfertigung für drei BigMac hernimmst, hat der Sport indirekt auch mehr geschadet als geholfen^^

Ach ja, die Hoverboards...fährt ein junges Mädchen damit über die Kreuzung (immerhin bei grün und am Zebrastreifen), während der Überquerung kein einziger Blick woanders hin als auf das Smartphone...Technologisch interessant sind die Dinger ja schon, und falls jemand wirklich in der Mobilität eingeschränkt ist: Super Erfindung. Aber bei den (mittlerweile recht häufigen) Fahrern kann ich mir das einfach nicht vorstellen.

Eine Szene, die man wohl in jeder westlichen Großstadt genau so sehen wird, wenn man lang genug die Augen weg vom Smartphone bewegt und sich umsieht :P

Manchmal sage ich ganz gerne, es geht beim Krankensystem nicht um Gesundheit u/o Vitalität, sondern um Krankheit (um "Reparatur").
Denn ginge es um Gesundheit, ginge es hauptsächlich - wie du schreibst - um PRÄVEN[]TION. Darum, was jeder von uns selbst dazu beitragen kann, um gesund, kraftvoll, lebenserfüllt (vital) zu leben.

Was Faulheit anbelangt.
Ein Bekannter von mir sagt ganz gerne mal:
Es gibt nur

  • Faule, die schlau sind
  • Faule, die dumm sind
  • Fleißige, die dumm sind
  • aber keine Fleißigen, die schlau sind.

Faule Menschen haben es so an sich, kreativer Lösungen zu finden, weil sie keinen Bock auf öde repetitive Arbeit haben, sondern lieber bequemere Lösungen wollen.
Ich sehe es also nicht ganz so angespannt mit dem faul sein ;-).

"Was denkt ihr, wird faul sein immer cooler?"
Ja, Staat zügelt Inititative und legt einem in Unmengen Steine in den Weg, animiert zu keiner Selbstverantwortung.

Kreative Lösungen zu finden, um Probleme leichter zu erledigen, ist für mich intelligent und nicht faul ;) Die gewonnene Zeit dann aber rein vor dem TV zu verbringen, das wäre dann faul^^

Faul sein ist vielleicht cool, aber um wirklich erfolgreich zu sein, muss man hart arbeiten und ehrgeizig sein, das war so und das wird, glaube ich, auch in der Zukunft so sein.

Erfolgreiche Menschen werden heutzutage auch immer weniger respektiert, weil der Großteil durch die eigene einschränkende Lebensweise einfach nicht rankommen kann. :/

Neid muss man sich auch erst einmal erarbeiten :)

Ich lese hier den Beitrag und die Kommentare dazu und bin irgendwie stolz auf euch!!!!
Eins ist eins klar, wenn ihr Kinder habt oder irgendwann haben werdet, die werden Vorbilder für viele ihrer Artgenossen sein, weil sie aktiv fit fleißig, gesund und erfolgreich sein werden!!!!!

Ob man damit heutzutage ein Vorbild oder ein Außenseiter ist, ist denke ich leider nicht ganz so klar 😰

Tja! Das Geschäftsmodell "Faulheit" funktioniert halt für diverse Industrien, gibt es doch für jedes Leiden eine Pille bzw. eine ganze Apparatemedizin ...

Vielleicht ist das ganze ja eine Art evolutorischer Prozess und die "Faulen" verschwinden nach und nach aus dem Genpool ...

Genau das regt mich halt auch auf - es wird extrem viel Zeit und Geld investiert um die Resultate der Faulheit zu bekämpfen, aber vergleichsweise wenig um das Grundproblem selbst einzudämmen.

Das Grundproblem hat auch sehr viel mit sozialen Schichten zu tun, in welchen der Durchschnitts-IQ eher niedrig ausfällt. Solange die Umverteilung noch einigermaßen funktioniert, werden jene Bildungs- und leistungsfernen Schichten vom allgemeinen Wohlstand partizipieren ... ich denke das wird jedoch zukünftig stark abnehmen .... ergo so eine Art "natürlicher" Ausleseprozess der dann einsetzt.

Früher habe ich mich mit meinen Freunden IMMER entweder zu Fuß oder mit dem Bike getroffen. Es war echt selten (außer bei Sturm oder so), dass einer von uns sich hat fahren lassen. Aber seitdem alle einen Führerschein haben nutzt (bis auf einen Einzelfall) keiner mehr sein Fahrrad sondern man fährt ständig überall nur mit dem Auto hin, was manchmal auch mehr ein Hindernis als ein Vorteil ist.

Aber das ganze Gesundheitssystem, in Kombination mit dem Abfall den die Industrie uns mit dem Hinweis es sei notwendig und gesund unterjubelt, wobei das faktsich einfach falsch ist, (Sprichwort: Fluoride) ist es ja beinahe kein Wunder mehr, dass die Leute (vor allem durch den beinahe an der Tagesordnung stehenden (Vitamin D3 Mangel) antrieblos, 'faul' (sowohl psychisch als auch körperlich) und (leider oft resultierend daraus) krank werden.

Dazu kommt dann noch die Massenmanipulation, welche man nun wirklich nicht leugnen kann, wie z.B. in deinem Beispiel mit dem Radio. Ich denke, dass da wirklich viele Faktoren zusammenkommen die dies auslösen..

Klar, ein Faktor allein könnte so ein ungesundes Verhalten wahrscheinlich gar nicht auslösen :/

faul sein ist sicher nicht cool. was cool ist, nennt sich chillen :-) übrigens - man kann mal davon wegkommen, bei fetten personen gleich zu denken, sie wären faul oder hätten mangel an sport oder würden sonst irgendwie nur rumlungern und wären deshalb so. es gibt doch eine ganze menge, die veranlagt zu fettleibigkeit neigen, ohne das sie wirklich dafür können. dagegen anzugehen ist für die mehrfach anstrengender, als für normalos, die das problem nicht haben. nicht zuletzt spielt auch der stoffwechsel eine rolle. manche brauchen ein stück kuchen nur anzuschauen und nehmen zu, andere können eine ganze torte futtern und mit dem nächsten schiss wieder mit abseilen. lg

Das liegt an der Insulinresistenz. Bekommt jeder irgendwann (mehr oder weniger), wenn er sich nach der typisch westlichen Ernährung ernährt.
Kann man ganz leicht abstellen und damit 80% der Wohlstandserkrankungen umkehren. Will nur keiner, kann man schließlich kein Geld mit verdienen.

Huch, sehr interessant. Da werde ich mich mal näher informieren.

Veranlagt zu Fettleibigkeit ja. Verdammt zu Fettleibigkeit nein. Die Menge an Leuten, die trotz bewusster Ernährung und regelmäßiger Bewegung dick wird, ist nicht so groß. Schon gar nicht bei zehn Jahre alten Kindern.

Klar ist es nicht für alle gleich leicht bzw. schwer. Aber was ist schon für alle gleich. Zum Glück nicht viel.

Der Mensch möchte von Natur aus sein Leben erleichtern, deswegen haben wir uns schon alles mögliche ausgedacht. Die Frage ist, erleichtern wir uns mit den technischen Dingen wirklich das Leben oder sorgen wir eher für neue Probleme?
Letzte Woche hatte ich auch die Gelegenheit ein Pärchen zu bestauenen, die auf ihren rollenden Elektro-rollen (eigentlich war es nur ein Rad - ich weiß nicht, wie die Dinger heißen), sogar kürzeste Wege rollend zurück legten. Damit sind diverse Krankheiten vorprogrammiert, wie von dir beschrieben.
Ich wohne in einer Siedlung, in der von meinem Wohnhaus in 500 m Entfernung einen Bäcker gibt. Doch ich habe das Gefühl, dass ich die Einzige bin, die diese 500 m zu Fuß zurück legt. Letztens hat mich doch tatsächlich einer angeboten, mit mit dem Auto mitzunehmen, wenn er mich das nächste Mal sähe.
Es ist schon interessant, wie wenig sich manche Menschen bewegen.
Die Faulheit macht ja von Fortbewegungsmitteln nicht halt. Auch im Büro und zu Hause haben alle möglichen technischen Helfer Einzug genommen. Es fing mit dem PC an und ging weiter über Laptop, Tablets, Smartphones uns Smarthomes. Alles wird angeblich einfacher. Doch meiner Beobachtung nach, tun wir eher viel mehr Dinge in immer kürzerer Zeit. Irgendwann überholen wir uns noch selbst. - Die Folgen für die Gesellschaft ????
Faul sein ist so lange cool, bis es zu ernsthaften Krankheiten kommt. Dann erwacht vielleicht der ein oder andere - für manche vielleicht zu spät!

Das ist ja das paradoxe. Durch Hilfsmittel sollten die Leute eigentlich mehr Zeit haben, um sich z.B. auch um gutes Essen und Bewegung zu kümmern. Leider kommt es meist zum genau gegenteiligen Effekt bzw. wird die Freizeit dann eben auch durch neuere, ungesündere Dinge besetzt.

Ich finde es immer wieder faszinierend wenn man von Leuten zwar hört, sie würden eh voll gern, hätten aber keine Zeit für Fitness - aber wenn du sie nach den aktuellsten Serien fragst, sind sie überall am Stand der Dinge.

Stimmt - deine Beobachtung kann ich teilen.

Zeit ist relativ und davon abhängig mit was wir unsere Zeit verbringen ;-)

Danke für deine Gedanken!

Klar muß man auch mal runterfahren und einfach vor sich hingammeln aber generell faul zu sein ist sicherlich nicht cool oder erstrebenswert.
Mir kommt es auch so vor als würde man es gezielt fördern die Leute träge zu machen.
Bei den unendlichen Erfindungen die uns das Leben leichter machen ist das auch kein Wunder.
Dann noch die Füllstoffe mit denen wir gemästet werden.
Die tun ihr übriges.
Sehr sehr bedenklich diese Entwicklung, zumal ja fast jeder weiß wo der Hase langläuft.
Jedoch juckt es nur die wenigsten.
Und wehe man sagt was, als ich noch zur Schule gegangen bin waren die beleibteren Kinder definitiv auffällig.
Heute fallen normalgewichtige auf.
Es ist für mich völlig unklar wie man als Kind schon fast soviel wiegen kann wie ein Erwachsener.
Insofern keine Krankheit dahinter steckt selbstverständlich.
Die Eltern juckt es einfach nicht, weil ja “alle“ so aussehen und es ok ist, toleriert von der Gesellschaft.
Und wer meint das es ok für ihn ist übergewichtig zu sein, bitteschön jeder kann tun und lassen was er will und das meine ich auch so.
Aber, seine Kinder zu überfüttern und vorsätzlich dauerhaft gesundheitlich zu schädigen ist absolut inakzeptabel.
Wer kein Geld hat um sein Kind in ein Sportverein zu stecken, absolutes Verständnis.
Aber die Ausrede Fertiggerichte sind billiger als selber kochen zieht nicht und ist nur eine Rechtfertigung um schnell wieder vor die Glotze zu kommen.
Der Gesetzgeber hat doch nun schon dafür gesorgt das zumindest draufsteht wieviel Zucker drin ist.
Einfach nur lesen, kurz denken und liegen lassen.
Aber wenn man selbst dafür zu faul ist, naja.
Ich rege mich schon wieder auf...

Stimme dir fast überall zu, außer bei:

Wer kein Geld hat um sein Kind in ein Sportverein zu stecken, absolutes Verständnis.

Nein, absolut kein Verständnis.
Für solche Dinge ist gefälligst Kindergeld, etc. zu verwenden. Und wenn das nicht reicht, gehört betroffenen Kindern die Vereinsteilnahme subventioniert (direkt, um Missbrauch dieser Mittel zu verhindern!).

Es kann nicht sein, dass gefühlt jeder 10-jährige ein Smartphone hat, aber zu wenig Geld vorhanden ist, diese Kinder in einen Sportverein zu stecken. Gerade bei Fußball oder anderen "einfachen" Sportarten reden wir hier von vielleicht 100€/Kind. Viele von den Kids geben im Jahr mehr für ihr FIFA Ultimate Team aus...

Naja da geb ich dir teilweise Recht, es ist schon nicht einfach und das bißchen Kindergeld reicht nicht denke ich.
Also zumindest nicht wenn man irgendwo am Existenzminimum rumkrebst.
Es ist ja nicht nur der reine Mietgliedsbeitrag, hinzu kommen Sportsachen die regelmäßig neu gekauft werden müssen, Mannschaftskasse und son Kram.
Aber ja, es ist einfacher sein Kind vor die Ps3 zu setzen und zweimal im Jahr von Oma nen neues Spiel kaufen zu lassen.
Sport müßte der Arzt verschreiben dürfen und die Krankenkasse hat das zu bezahlen.
Das wäre Prävention.
Kohle ist genug da, nur eben nicht im Portemonnaie vieler Alleinerziehender.

Es kann in unserer Gesellschaft und bei unserem Reichtum nicht sein, dass ein Kind des Geldes wegen keinen normalen Mannschaftssport ausüben kann. Haben die Eltern das Geld nachweislich nicht, gehört es wie schon gesagt für diese bezahlt. Spart der Gesellschaft unterm Strich sowieso Geld denke ich.

Fußballschuhe müssen halt dann auch mal gebraucht ok sein oder die billige Version, es muss ja nicht immer die CR7-Imitation um hunderte Euro sein.

Bei “unserem“ Reichtum dürfte so einiges nicht sein!

Jedoch muß man auch sagen das selbst oft der Sport nicht ausreicht um die zugeführten Kalorien zu verbrennen.
Einfach normal ernähren würde glaube ich mehr helfen.
Zucker ist meiner bescheidenen Meinung nach DAS Übel unserer Zeit.
Ich empfehle jedem sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Jo, Bewegung ist einer von vielen wichtigen Bausteinen für ein gesundes Leben :)

Ich denke unsere Zeit ist eine Zeit der Extreme.. Auf der einen Seite wird die Gesellschaft fauler.... zu faul zu laufen, zu bequem für Sport, gesundes Essen ist auch zu anstrengend, ja sogar zu Faul Beiträge mit mehr als fünf Wörtern zu lesen (siehe erfolg von Instagram)

Auf der anderen Seite wird aber auch alles immer schneller, hektischer und stressiger! Vielleicht resultiert die Faulheit in der Freizeit( im Alltag aus dem Überangebot an Reizen in den Medien und auf der Arbeit / in der Schule?

Das wäre für mich immerhin eine "natürliche" Reaktion.

Naja, bei Instagram gehts ja nicht um die textlichen Beiträge sondern um bildliche Impressionen. Das kann ich nachvollziehen. Eigentlich. Praktisch sieht es so aus, dass 90% des Inhaltens (mindestens) Selbstdarstellung und Pseudoangeberein via Stories, etc. ist. Accounts wo du einfach hin und wieder ein schönes Foto siehst, finde ich schon nett :)

Weiß nicht ich arbeite jeden Tag hart . Faul sein ist vielleicht nicht cooler aber grad die jungen sind schlauer und machen bei dem System nicht mehr mit. Hart Arbeiten wird nicht belohnt. Aber was weiss ich schon bin ja nur die Arbeiterschicht.

Glaube es kommt auf die Kombination aus hart & smart an. Mit Fokus auf die richtigen Dinge wird harte Arbeit sicherlich gut belohnt - damit meine ich aber nicht zwingend einfach hart im Sinne von körperlich anstrengend oder fordernd.

Und viele Junge können es sich nur leisten beim System nicht mitzumachen, weil sie notfalls td vom System und der Gesellschaft, die durch harte Arbeit aufgebaut wurde, aufgefangen werden.

Ich denke also nicht, dass die Jungen heute "so klug" sind, das nicht mitzumachen. Sie haben im Gegensatz zu früheren Generationen einfach erstmals die vermeintliche Chance, das nicht zu tun. Manche nutzen diese für positive Dinge, manche nutzen sie einfach aus und werden faul.

Ich hoffe es nicht!
Wenn die gesamte Menschheit beginnt faul zu sein, dann werden alltägliche Abläufe scheitern und das Chaos weltweit wird noch viel größer als es bislang schon ist!

Ich verstehe deinen Frust und finde es wichtig dieses Thema hier zu teilen und darauf hinzuweisen! Denn die Mehrheit schaut einfach weg und macht sich keine weiteren Gedanken, solange es nicht um einem selbst geht!

Anhand der Kommentar hier, bin ich positiv gestimmt, dass wir dieser Faulheit entgegen wirken können und hoffe dass dies mal wieder ein lästiger Trend ist, der sich über längere Zeit im Sand verläuft...

Beste Grüße
Sarah

Ich denke leider, dass immer mehr alltägliche Abläufe von Maschinen/Computern übernommen werden werden und so die Faulheit eher gefördert wird.

Bitte nicht falsch verstehen, ich bin nicht gegen Fortschritt, ganz im Gegenteil. Ich finde nur man muss sich auch mit den negativen Seiten von diesem befassen und nicht immer alles schön reden.

Ich finde nur man muss sich auch mit den negativen Seiten von diesem befassen und nicht immer alles schön reden.

Da stimme ich dir völlig zu! Nahezu jede Erneuerung bringt seine Schattenseiten mit sich...Vielleicht beginnen die Menschen durch das Ablösen von Maschinen vermehrt auch wieder sich den eigenen Hobbys zu widmen, anstatt gar nichts mehr zu machen ;)
Ich denke das ist eine sehr individuelle Einstellung und ist nicht generell anwendbar. Doch ich verstehe deine Punkt und kann mir bei bestimmten Menschen sehr gut vorstellen, dass sie sich dieser Bequemlichkeit komplett 'unterwerfen'.

Beste Grüße
Sarah

Ohh ich liebe faul sein! ☺️
Naja wohl eher Mal nichts tun!

Rumliegen, sitzen stehen und einfach mal nichts tun!
Vermutlich aber das du das eher nicht gemeint hast?

Ich denke das faul sein von dem du sprichst ist eher in Städten zu finden, bei gestressten Eltern.

Ich frage mich gerade wieso dir das so aufgefallen ist mit dem jungen? War der junge mit dem board faul? Oder hat dir die Mutter zu gestresst gewirkt? 🤔 Glaubst du das der junge lieber draußen gespielt hätte?

Ich erlebe gerade eher das Gegenteil. Es ist Sommer und die es sind viel mehr Kinder auf einmal im Dorf. Sie sind viel draußen unterwegs.
Und wenn ich in der Mittagspause raus gehe in Wien sind die Spielplätze und Gärten voll.
Vielleicht ist aber auch das nur meine Wahrnehmung. 😄 Weil ich gerne mehr draußen wäre und weniger im Büro. 🙈

Es war einfach die Situation, dass ein übergewichtiger Junge, dem Bewegung sehr wahrscheinlich nicht geschadet hätte, ein Hoverboard hat, "damit das Einkaufen für ihn nicht so anstrengend sein". Was ist das für eine Einstellung, dass es eh vollkommen ok ist, wenn einem das Herumgehen in einem Kleidungsgeschäft als zu anstrengend vorkommt, in nem Alter, wo zumindest bei uns damals jeder herumgelaufen ist wie eine Duracell-Batterie. Das fand ich einfach dermaßen pervers und traurig 🤮

Den Satz und deine Gedanken dazu kann ich echt nachvollziehen. 🙈
Im Artikel oben hast du geschrieben "damit das einkaufen nicht so anstrengend ist" dachte das wäre für die Mutter anstrengend. 😄 Aber wenn es auf den Buben bezogen war! Uff

Ich kann nicht garantieren, wie es gemeint war. Aber auch wenn die Mutter dem Kind ein Hoverboard kauft, aus der Motivation heraus, dass sie selbst dann ungestört shoppen kann, ist genau so gestört^^

Da gebe ich dir auch wieder recht. ;)

Meine Devise - von allem etwas 😄.


Letztendlich muss jeder selbst entscheiden, was und wie er mit seinem kurzen Leben - im Zeitalter gesehen - umgeht! Und ich höre weder auf andere, noch orientiere mich an der Werbung! Ich bin ich und entscheide auch über mich, meinen Alltag und mein Leben! Und ja, auch ich bin mal faul lieber Martin und liege in drei Wochen im Strandkorb an der Ostsee 😜! LG Kati

Das Genießen von verdientem Urlaub und eine generell faule Lebenseinstellung trennt zum Glück Welten ;)

Typische degenerative Wohlstandskrankheiten physischer und psychischer Art in Verbindung mit Vollkasko-Mentalität. Da kann man nix machen und nur schauen, dass man selbst nicht zur Müllhalde wird :-).

Hmm. Ich gehöre ja noch ziemlich zu der neuen Generation - oder bin gerade so dazwischen.
Hocke jedenfalls noch im Gymi. Und dort war ich schon immer mega gerne faul.
Gerade so viel machen wie nötig! ;)

Während ich auch viel negative Energien abbekommen habe (nicht nur von den Lehrern) gab es auch ein paar Dudes die mich ziemlich gefeiert haben.
Denn während diese ihre komplette Freizeit der Übung von Themen aus der Schule opferten, kam ich nicht mal mehr in die Schule.. :D (gesundheitsbedingt - mehrfacher Bänderriss)

Bzw. kam nur noch zu den Klausuren rein.

Aber okay - ich hab mein Fach auch perfektioniert. Ich kann so enorm gut strukturiert auf Zeitdruck und Stress arbeiten. Weiß genau was ich können muss - und mehr wird eben auch nicht gelernt.

Bin froh wenn ich endlich aus der Schule bin und mein können bündeln kann.. Anstatt auf 15 Fächer aufzuteilen..

In der Schule faul sein liegt oft einfach auch an Unterforderung oder anderen Interessensgebieten, das ist nicht das generelle faul sein, was ich so verabschäue ;)

Habe nur leider auch oft das Gefühl, dass in unserer Gesellschaft gezielt abgestumpft wird.
Da ist die von dir genannte Faulheit eben ein Ergebnis von..

Ich werde mal so faul sein und diesen Beitrag nicht lesen :D
Scheiße jetzt muss ich mein Energy Drink suchen! Ich wollte doch nichts mehr machen für heute!

ey - chill mal!

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Schlanke sind nur zu doof zum Essen.

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Ich finde Extreme meistens ziemlich uncool; ich finde es wichtig, dass man mal faul sein kann und aber auch wichtig, dass man fleißig sein kann und sich beides in der Praxis die Waage hält.